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L wie Love

L wie Love

Titel: L wie Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Haworth-Attard
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mich, als ich Biff sah. Meine beste Freundin.

Beste Freundinnen sind etwas Besonderes.
Merkmale einer besten Freundin
    1. Sie wartet immer auf dich, auch wenn sie deshalb selbst zu spät kommt!
    2. Sie mag dich sogar in PMS-geschädigtem Zustand (PMS wie prämenstruelles Syndrom).
    3. Sie liebt dieselbe Musik. (Und manchmal tanzt sie besser als du, lässt dich das aber nicht spüren.)
    4. Sie ist immer auf deiner Seite, auch wenn du unrecht hast. (Was bei mir selten der Fall ist.)
    5. Kichert wie verrückt über deine blödesten Witze.
    6. Sie sagt, du siehst fantastisch aus, obwohl du Pickel im Gesicht und einen Krauskopf hast.
    7. Sie versteht, dass sie hinter einem Freund zurücktreten muss (und ist dir deshalb nicht böse).
    8. Und sie spannt dir nie, niemals deinen Freund aus. (Da keine von uns bisher einen Freund hatte, haben wir die beiden letzten Punkte noch nicht überprüfen können.)
    »Du hast ja gar nicht das Top an, das wir ausgesucht haben«, sagte Biff.
    »Ich fand es doch nicht so passend.«
    »Oh!«
    »Was meinst du mit ›Oh‹?«, fragte ich argwöhnisch. »Meinst du damit: ›Oh, das ist ein großer Fehler‹? Oder: ›Oh, du siehst super aus‹? Was? Sag schon! Soll ich mich umziehen?«
    »Ich meinte: ›Oh, du trägst nicht das Top, das wir ausgesucht haben.‹ Mehr nicht. Zum Umziehen ist keine Zeit. Du siehst gut aus«, sagte Biff.
    »Gut?!!??« Gut war mein Todesurteil!
    Wenn die Leute gut sagen, meinen sie in Wahrheit furchtbar. Einfach unvorstellbar, am ersten Schultag nur
GUT
auszusehen.
    »Das Top ist gut«, versicherte Biff mir.
    Ich stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. »Du trägst die Sachen, die wir ausgesucht haben«, sagte ich schnell, um mich auf andere Gedanken zu bringen.
    »Hey, wir haben uns schließlich den ganzen August damit beschäftigt«, erwiderte Biff. »Interessant finde ich allerdings«, fügte sie hinzu, »dass du dich so kurzfristig noch einmal umentschieden hast.«
    Da war er wieder, dieser Röntgen-Anthropologen-Blick …
    »Du siehst wirklich fabelhaft aus«, lenkte ich ab. Bis auf die eine Sache.
    »Wann schaffst du dir eigentlich Kontaktlinsen an?«
    »Wieso? Ich bin mit meiner Brille voll zufrieden«, antwortete sie.
Biffs Brille
    Zentimeterdicke Gläser und schwarzes Gestell.
    »Außerdem sind Kontaktlinsen nur eine Verkaufsmasche der Optikkonzerne.«
    Ich würde wetten, sie hat ein Problem damit, sich ins Auge zu fassen.
    »Hast du Angst, sie dir einzusetzen?«, fragte ich und bemühte mich um einen mitfühlenden, freundlichen Ton.
    »Hast du meine Antwortmail gelesen?«, wollte sie wissen, ohne auf meine Frage einzugehen.
    Ich verzog das Gesicht. »Hugo hat mich vom Computer weggeschubst und dann hat Mom uns beide verjagt.«
    Biff musterte mein Gesicht. »Ich kann keinen Pickel entdecken.«
    »Ich habe Sophias Abdeckcreme benutzt.« Die Tube, die immer noch in meiner Jeanstasche steckte, musste ich unbedingt zurücklegen, bevor meine Schwester sie vermisste. »Aber der Pickel ist echt groß. Riesig. Vielleicht bleibt eine Narbe zurück.«
    Biff und ich diskutierten über meinen Pickel und über verschiedene Behandlungsmethoden, bis wir die Schule erreichten. Dort herrschte das typische Erster-Schultag-Gewimmel. Wir steuerten direkt auf die Turnhalle zu, wo die Klassenlistenhingen. Ich quietschte vor Freude, als ich Biffs und meinen Namen auf derselben Liste entdeckte. Wir waren beide in der Klasse von Monsieur Papineau. Ich hatte ihn im vergangenen Jahr schon in Französisch gehabt und fand ihn ganz in Ordnung. Er war groß und dünn wie eine Bohnenstange und hatte borstige rote Haare. Ich fand, er sah aus wie ein Bleistift mit Radiergummikopf. Er trug immer Hemd und Krawatte, im Gegensatz zu den meisten anderen Lehrern, die es cool fanden, in T-Shirts und Jeans herumzulaufen. Wie zum Beispiel Miss Cook, meine zukünftige Sportlehrerin. Also, wenn man die fünfundzwanzig erreicht hat, sollte man den Jugendlook schleunigst aufgeben. Monsieur Papineau versuchte gar nicht erst, cool auszusehen, und war gerade deshalb cool.
    Unser Klassenzimmer war hauptsächlich mit Ns bevölkert, einem Häufchen ÜNs (eigentlich müssten es doch die Ns, als größte Gruppe, mit den ÜNs aufnehmen können, aber so funktioniert das nicht) und ein paar wenigen SNs, darunter auch – Achgodogod! (keine Gotteslästerung) – Phillip White! Was machte der denn hier? Ich duckte mich hinter Biff, bis wir auf unseren Plätzen waren. Dann stapelte ich meine Bücher vor mir auf

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