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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Yardley
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auf Besichtigungstour in einem Minenfeld.
    Taylor drängte sich an ihre Seite. „Keine Sorge, Kindchen, Martika mag schäbige Orte. Runtergekommene.“
    „Das stimmt, ich mag es runtergekommen. Das ist wenigstens ehrlich.“
    Sarah blickte sich um. „Es ist … erstaunlich geräumig“, schlug sie vor und blickte die beiden hoffnungsvoll an.
    „Geräumig“, wiederholte Martika, während Taylor vor Lachen fast platzte. „Das ist eine gute Beschreibung. Geräumig. Nun, ich werde jetzt herausfinden, ob ich den gewaltig weiten Weg zur Bar überwinden kann“, sagte sie und drehte ihr leeres Glas um. „Ich brauche mehr. Taylor?“
    „Noch einen Martini, bitte.“
    Sie steuerte lächelnd auf die Bar zu und stellte befriedigt fest, dass einige der Männer sie aufmerksam beobachteten. Sie war es nicht anders gewohnt, warf ihnen ein Killerlächeln zu und ignorierte sie dann. Sie hatte also endlich Taylors Ratschlag beherzigt und war mit jemandem zusammengezogen, mit dem sie nicht schlief, und bei dieser jungfräulichen Hausfrau gelandet. Welch eine Ironie, welch ein nicht enden wollender kosmischer Scherz. Trotzdem, das Mädchen hatte Potenzial. Martika wurde das Gefühl nicht los, dass Sarah vorhin am Telefon mit ihrem Freund oder Verlobten oder was auch immer gesprochen hatte, und dass dieses Gespräch nicht besonders gut verlaufen war. Sonst wäre sie niemals ausgegangen.
    „Einen Watermelon Shot und einen Martini“, brüllte sie Bill, den Barkeeper, an. Er nickte und bereitete in Windeseile die Drinks zu. „Oh, und noch eine Pina Colada“, fügte sie hinzu. „Sehr stark.“
    „Du wirst deine anstehende Rechnung doch sicher bald bezahlen, Tika?“
    „Ich bekomme nächsten Freitag Geld“, sagte sie, zwinkerte ihm zu, balancierte dann die drei Getränke durch den Raum, und vergaß nicht, dabei heftig die Hüften zu schwingen. Sie knallte die Getränke vor Sarah und Taylor auf den kleinen Tisch. „Nun macht schon, Leute.“
    „Ich habe doch noch ein halbvolles Glas“, protestierte Sarah.
    „Tja, dann solltest du dich besser etwas beeilen, oder?“ rief Martika.
    Sarahs Augen wurden riesig.
    „Taylor, würde es dir etwas ausmachen, ihr zu zeigen, wie?“
    Taylor grinste. „Ehrlich gesagt ja, schließlich bin ich heute der Fahrer. Davon abgesehen, habe ich mich für später noch mit Luis verabredet, und er hasst es, wenn ich mich ohne ihn betrinke.“ Er nippte einmal vornehm an seinem Martiniglas und deutete mit einer ausladenden Bewegung auf Martikas Glas. „Zeig du es ihr doch. Du bist schließlich der Profi.“
    Sarah murmelte: „Ihr wollt, dass ich das einfach in mich reinschütte, ja?“
    Martika lächelte ehrlich überrascht. „
Reinschütten?“
    „Hör mal, ich bin nicht so zurückgeblieben, wie du denkst. Aber ich kann das nicht sonderlich gut, ich sollte euch vorwarnen.“
    Sarah verzog das Gesicht, machte sich selbst Mut und trank dann das Glas mit acht großen Schlucken aus. Martika grinste Taylor an, während sie Zeuge dieses Debakels wurde. Sarah schnappte nach Luft. Ihre blassen Wangen waren mit einem Mal rosa, ob wegen des Alkohols oder weil sie beim Trinken so lange die Luft angehalten hatte, konnte Martika nicht mit Bestimmtheit sagen.
    „So. Ich hab’s getan.“
    Taylor klatschte höflich in die Hände. „Bravo.“
    „Und nun den anderen“, sagte Martika. „Und dieses Mal ein bisschen schneller.“
    „Aber … ich muss morgen arbeiten!“
    „Zwei Pina Coladas werden dich schon nicht umbringen“, sagte Martika mit einem genervten Seufzen. „Davon abgesehen, dass wir noch nicht einmal in einen Club gegangen sind. Das hier ist nur zum Aufwärmen gedacht!“
    Während Taylor zu protestieren begann und behauptete, er müsse heute mal früh nach Hause kommen („
Das habe ich Luis versprochen!“
) bemerkte Martika, dass Sarahs rosa Wangen nun wieder bleich wurden.
    „Ich glaube, ich kann nur einen Drink vertragen.“
    Martika zuckte die Achseln. „Wenn du meinst.“ Dann nahm sie ihren Watermelon Shot, kippte ihn in einem einzigen Zug herunter, und noch bevor sie den Geschmack wahrnehmen konnte, begann schon der Alkohol in ihrer Kehle zu brennen. Sie stellte das Glas ab und grinste Sarah an. „Eine einzige Pina Colada und schon hast du genug. Das ist geradezu lächerlich.“
    „Ich habe nicht gesagt, dass ich genug habe. Ich sagte nur, dass ich morgen arbeiten muss.“
    „Ach ja, als was arbeitest du noch mal?“
    „Ich bin Assistentin der Key-Account-Managerin“, sagte

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