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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Yardley
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an Ihrer Stimme arbeiten.“
    Sie überlegte, ob ein Sprung aus dem Fenster die Dinge vielleicht verbessern würde.
    „Wissen Sie“, fuhr er fort, „Sie sind
wirklich
sehr nett gekleidet. Und Sie sind ein hübsches Mädchen.“ Er warf ihr einen kurzen, unsicheren Blick zu. „Ich will sie natürlich nicht belästigen.“
    „Das weiß ich“, beruhigte Sarah ihn.
    „Aber Sie könnten an Ihrem Auftreten arbeiten“, fuhr er fast schüchtern fort.
    Sarah starrte ihn an.
Dieser Job kann überhaupt nicht mehr seltsamer werden.
Aber egal. Sie hatte auf Martika gehört und damit überhaupt keine Erfolge verbuchen können. Vielleicht hatte dieser exzentrische Multimillionär ein paar gute Tipps. „Was würden Sie vorschlagen?“
    Er runzelte gedankenverloren die Stirn, bis seine schneeweißen Augenbrauen sich über der Nasenwurzel trafen. „Also, zunächst einmal sollten Sie sich um Ihre Stimme kümmern.“
    Sarah stöhnte. „Ich weiß, ich klinge wie aus einem Disney-Film.“
    „Das Problem ist, Sie haben eine Stimme wie Minimaus, die versucht wie Margaret Thatcher zu klingen. Arbeiten Sie mit Ihren Stärken, meine Liebe!“
    „Sie meinen, daran, jung zu klingen?“
    „Ich möchte wetten, dass die Person, die Ihnen momentan Tipps gibt, eine freiberufliche Domina ist.“
    Sarah dachte an Martika. „Das kommt der Wahrheit ziemlich nahe.“
    „Nun, auf jeden Fall sind Sie so nicht. Das soll überhaupt keine Beleidigung sein, ich meine nur, dass Sie ein anderer Typ sind.“
    Sarah seufzte. „Sie meinen, ich sollte einfach die Ehefrau von irgendjemandem sein.“
    „Herr im Himmel, nein!“ rief Richard entsetzt. Sarah musste über seine Heftigkeit lachen. „Nein, ich habe eher an Unschuld gemixt mit Übermut gedacht. Mit Ihrem Haar, Ihrem Gesicht und Ihrer Stimme – nun, ich bin vielleicht kein Experte, aber ich finde, Sie sollten viel mehr Pastellfarben tragen.“
    Sarahs Blick verdüsterte sich. „Ich mag Pastell, aber ich dachte, ich sollte das nicht tragen. Darin sehe ich so jung aus.“
    „Das ist doch ein Vorteil“, versicherte Richard. „Je jünger, desto besser. Ich würde sagen: Machen Sie auf Schulmädchen. Sie könnten aussehen wie … wie heißt sie gleich? Alicia Silverstone. Sie haben zwar kürzeres Haar, sind aber auch eine Art … ich suche nach dem richtigen Ausdruck. Kindfrau!“
    Kindfrau.
    Er streckte seine Hände versöhnlich nach vorne. „Ja, ich weiß, damit verbanne ich den Feminismus zurück in das dunkle Zeitalter.“ Er grinste schief. „Andererseits ist die Jagd nach Männern, indem man vor dem Spiegel übt, auch nicht viel besser.“
    Sarah konnte nicht anders. Sie sah ihn wütend an.
    „Auf jeden Fall sind Sie sehr viel witziger als Ms. Honeywell“, fuhr er fort. „Haben Sie schon zu Mittag gegessen?“
    Sarah schaute auf ihre Uhr. „Nun, es ist zehn Uhr!“
    „Oh.“ Richard blinzelte überrascht. „Dann nehme ich mal an, das heißt nein. Wie wäre es mit einem späten Frühstück?“
    Sarah akzeptierte die Einladung. Ganz anders als sonst bei Geschäftsessen mit Vorgesetzten, wo es meist darum ging, über den Vorgänger zu sprechen, eine kurzen Überblick über die Geschäftspolitik des Unternehmens zu geben und ein paar vage Fragen wie: „Was hätten Sie in fünf Jahren gerne erreicht?“ zu stellen, war das Essen mit Richard viel mehr nach ihrem Geschmack. Ehe sie es sich versah, erzählte sie ihm von Benjamin und warum sie nach Los Angeles gekommen war.
    „Was, das ist ja ein absoluter Arsch!“ rief Richard und schockierte sie damit so sehr, dass sie ihr Brötchen auf die Tischdecke fallen ließ.
    „Seltsam, wie oft das gesagt wird“, murrte sie.
    Später im Büro nahmen sie zusammen noch ein gemütliches Mahl ein und machten anschließend einen Schaufensterbummel auf der Third Street. Zwischendurch ging Richard in einen Buchladen und kaufte ihr ein paar Ausgaben seines aktuellen Buches. Erstmals fühlte sich Sarah in ihrem neuen Job wirklich wohl.
    „Heute Abend muss ich schreiben“, sagte Richard entschuldigend, als sie wieder ins Büro zurück kamen.
    „Es tut mir Leid, dass ich so viel ihrer kostbaren Zeit in Anspruch genommen habe.“
    „Nein, nein, überhaupt nicht! Das lädt meine Batterien wieder auf“, rief er. „Muss ich heute sonst noch etwas erledigen?“
    Sarah klappte den Terminkalender auf. „Nein.“
    „Großartig. Warum nehmen Sie sich den Rest des Nachmittags nicht frei?“
    Sarah zögerte. „Im Ernst?“
    „Im Ernst! Kaufen Sie ein

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