L.A. Woman
wissen lassen.“
Sie schlenderte mit Martika und Pink umher, während Taylor, Luis und Kit versuchten, Getränke zu ergattern. Es gab eine Menge gut aussehender Männer hier, auch wenn sich Sarah nie ganz über deren sexuelle Neigungen im Klaren war.
Es gab nur Möchtegern-Promis hier … ein paar Sternchen aus Vorabendserien. Pink bildete sich zwar ein, dass sie ein paar richtige Stars gesehen hätte, aber die schienen in einem „Privatzimmer“ ihr eigenes Fest zu feiern.
„Der Barkeeper hat mich angemacht“, verkündete Taylor enthusiastisch. „Hier sind eure Drinks. Sarah, ich möchte auf dich trinken, du hast mit dieser Party einen echten Coup gelandet.“
„Ich habe doch nur eine Einladung von meinem Chef bekommen“, sagte sie abwehrend. „Das heißt lediglich, dass ich jemanden kenne, nicht dass ich etwas erreicht habe.“
„Kindchen, Kindchen, du wirst noch feststellen, dass du eine Menge tolle Leute kennst“, sagte Taylor wichtigtuerisch und schüttete beinahe sein Getränk über Martika. „Und eines Tages wird dir das noch sehr gelegen kommen, glaube mir … oh mein Gott!“
Sarah bemerkte, dass Martikas Mund offen stand. Sie drehte sich um, neugierig, was das wohl bewirkt hatte, und riss die Augen auf. Sie wollte nicht einmal blinzeln, um nicht auch nur einen Bruchteil von dem zu verpassen, was sie vor sich sah.
Er war einen Meter neunzig groß, trug ein ärmelloses Hemd, das seinen herrlich geformten Oberkörper betonte. Seine Haut war dunkel und glänzte irgendwie, sein schwarzbraunes Haar war leicht gewellt, und seine dunklen Augen hätten Stahl durchbohren können. Er sah sich interessiert um.
„Ich glaube ich spinne, das ist
Raoul“
, flüsterte Taylor ehrfürchtig. Sie lehnten sich alle aneinander und starrten ihn wie Schulmädchen an.
„Raoul, das Unterwäsche-Model?“ fragte Martika, die ihren Blick nicht von seiner Brust losreißen konnte.
„Wow. Ich vermute, er ist berühmt.“
„Machst du Witze?“ fragte Martika und schubste Sarah an. „Aber viel wichtiger ist, wie ich ihn dazu bringe, mich zu heiraten und mir den Lebensstandard zu garantieren, an den ich gewöhnt bin.“
Sarah war überrascht, Martika sah doch tatsächlich nervös aus. „Also, geh zu ihm und sprich ihn an“, sagte sie ermutigend, fasziniert über den plötzlichen Rollentausch.
„Vielleicht.“ Martika sah sich um. „Wenn ich noch was getrunken habe.“
„Wenn du noch
eine Menge
getrunken hast“, korrigierte Taylor. „Komm mit mir an die Theke.“
„Und bringt mir eine Flasche Wasser mit, wenn es so was hier gibt“, rief Sarah ihnen hinterher. Pink tanzte mit einem Mädchen, und sie hatte keine Ahnung, wo Kit war – und, dachte sie, als sie Raoul betrachtete, mir ist das ehrlich gesagt auch völlig egal. Dieser Mann sah absolut göttlich aus. Er war die Personifizierung eines Riesenschokoeisbechers auf einer Sex-Vergnügungsfahrt. Er sah sündhaft gut aus. Sie fragte sich, wie er wohl schmeckte.
Das bin ich nicht!
Sie versuchte, ihre Gedanken zu verscheuchen. Da bemerkte sie, dass er sie anstarrte. Er lächelte. Ihr Magen begann nervös zu flattern. So. Und was sollte sie als Nächstes tun? Er nahm ihr die Entscheidung ab, indem er sich langsam den Weg zu ihr bahnte, und der Knoten in ihrer Kehle wurde fester, je näher er kam. Schließlich war er nur noch ein paar Zentimeter entfernt.
„Hi!“ hörte sie eine fröhliche Stimme, und schon war Raoul von dem dynamischen Duo Taylor und Martika flankiert. „Du musst Raoul sein.“ Tika warf ihm ihren besten Komm-und-nimm-mich-Blick zu. Taylor starrte ihn an, und Sarah fragte sich, für wessen Annäherung Raoul wohl empfänglich sein würde. Vermutlich für beide, dachte sie traurig. Dann würde sie eben ihren Babydoll-Hintern einfach wieder auf die Couch platzieren und so tun, als habe sie sich nur strecken wollen. Er war völlig in das Gespräch mit den beiden vertieft. Martika lächelte ununterbrochen, und Taylor berührte ihn öfter, als nötig gewesen wäre … dann wandten sie sich an Sarah und zwinkerten verschwörerisch.
Sarah ärgerte sich über sich selbst. Klar wollte sie heute Nacht mit einem Mann ins Bett gehen … aber es musste ja nicht der Erstbeste sein.
Wenn Tika, wie sie annahm, Raoul später mit ins Apartment brachte, würde sie ihm am nächsten Morgen bei einer Grapefruit eben einfach höflich Hallo sagen. Warum nicht? Sie ging auf das Grüppchen zu, streckte ihm lächelnd die Hand entgegen und sagte: „Hi. Ich
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