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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Yardley
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Taylor. Selbst wenn ich in ein Geschäft in East Nutless in Alaska gehen würde, würde der einzige schwule Mann in einem Umkreis von hundert Kilometern mich fragen, wie mir das Hemd gefällt, das er gerade anprobiert hatte. Ich schwöre bei Gott … da!“
    Sarah blickte sich erschrocken um. „Was da?“
    „Unsere Zielperson.“ Martika klang ziemlich zufrieden. „Er hat zurückgeschaut.“
    „Wie bitte?“
    „Er sieht zwar gelangweilt aus, aber er schaut uns an. Wir sind ihm definitiv aufgefallen, und jetzt wägt er seine Chancen ab. Es würde ihm besser gefallen, wenn eine von uns hier alleine stünde … das verringert die Gefahr, ausgelacht zu werden. Aber wir sind nun mal zu zweit, vielleicht versucht er trotzdem sein Glück.“
    Sarah konnte keinen wirklichen Unterschied zu vorher feststellen und fragte sich, ob Martika das alles vielleicht nur erfand.
    Dann sah sie es … der Typ nahm sein Glas, lachte über irgendetwas, das sein Freund sagte, und dann sah er sie
direkt
an, seine dunklen Augen fraßen sie fast auf. Schließlich schenkte er ihr ein winziges Lächeln, als ob er etwas wüsste, von dem sie keine Ahnung hatte. Ihr Herz klopft ein wenig. Das war wie … auf die Jagd gehen oder so. Es machte Spaß.
    „So, nun haben wir ein Ziel. Und jetzt?“ fragte Sarah eifrig.
    „Wir lassen ihn zu uns kommen“, antwortete Martika. „Wenn du nicht dabei wärst, würde ich mich etwas offensichtlicher benehmen oder auf ihn zugehen. Jungs mögen das, und ich persönlich hasse es zu warten. Aber wir können schlecht zu zweit auf ihn zugehen. Das ist für meinen Geschmack zu albern.“
    „Für mich klingt das gar nicht schlecht“, sagte Sarah nervös.
    Martika zog eine Augenbraue in die Höhe. „Willst du es versuchen?“
    Sarah wurde sofort panisch. „Du meinst jetzt?“
    „Klar. Warum nicht?“
    „Ich bin noch nicht so weit.“
    „Du hast gerade gesagt, das klingt gar nicht schlecht“, drängte Martika mit glitzernden Augen. „Sorge einfach dafür, dass deine Hüften wackeln, tu so, als ob du einen Laufsteg entlang gehst, die Männer müssen dich bemerken. Und dann fragst du ihn, ob du ihn auf ein Getränk einladen kannst. Ab da ist alles ganz einfach.“ Sie schubste Sarah ein wenig. „Los!“
    „Ich weiß nicht …“
    Martika stöhnte ungeduldig. „Du musst ihn ja nicht mit nach Hause nehmen, um Himmels willen. Du sollst ihn nur einladen!“
    „Ähm …“
    „Na gut, dann sag einfach Hallo, in Ordnung?“
    Sarah fühlte sich wie eine Schülerin, als sie den Weg zur Bar begann, der ihr endlos erschien. Aber wenigstens warf er ihr mehrere Blicke zu. Sie fühlte sich nicht wohl, so zu laufen. Erst seit Martika so ein Riesentheater um ihren Gang machte, hatte sie begonnen, darüber nachzudenken, und hatte mit einem Mal das Gefühl, dass er steif und unsicher war. Zumindest erreichte sie die Bar ohne zu stolpern. Dabei sexy auszusehen musste sie eben noch üben. Anstatt direkt zu ihm zu gehen, beschloss sie, ein wenig raffinierter vorzugehen. Er hatte definitiv ihren Blick gesucht. Sie stellte sich hinter ihn und lehnte sich an die Bar.
    „Was soll’s sein?“ fragte der Barkeeper.
    Sarah drehte sich überrascht um. „Hm. Was empfehlen Sie denn?“ fragte sie und versuchte so zu sprechen, dass ihre Stimme mehr nach Lana Turner und nicht nach einer japanischen Comicfigur klang. Der Barkeeper sah sie an.
Das hier ist eine Bar
, schien sein Blick zu sagen.
Ich empfehle dir, etwas zu bestellen, oder den anderen Platz zu machen.
Sarah starrte auf die Tafel. „Ich nehme einen … Blue Neon Fogcutter“, sagte sie eifrig.
    Der Barkeeper grinste höhnisch. „Mit nur einem Strohhalm?“
    „Äh … in Ordnung.“
    Er begann mit seiner Arbeit, und sie drehte sich um und überlegte, wie sie ein Gespräch beginnen sollte. Er – die Zielperson – redete mit seinem Freund über Sport, darüber, wie furchtbar schlecht die Dodgers in diesem Jahr abgeschnitten hatten. „
Junge, Junge, verdammt schlecht!“
Nein. Sie hatte keine Ahnung von Sport, außerdem konnte es sich um ein typisches New-York-Problem handeln: New Yorker durften sich über ihre Stadt lustig machen, aber wehe, ein Fremder äußerte sich abfällig darüber, dann war vielleicht was los! Worüber sonst konnte sie sich auslassen? „
Ich mag es, wie du dich kleidest. Was möchtest du trinken? Kenne ich dich nicht irgendwo her?“
Sie seufzte und ärgerte sich über sich selbst. „
Hey Mister, schöne Schuhe. Wollen Sie mit mir

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