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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Yardley
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Martikas Gesicht sehen konnte. „Möchtest du tanzen?“
    Sie versank in seinem dunklen Blick. „Wahnsinnig gerne.“
    Würdest du uns entschuldigen?
Martika schüttete den Rest Kamikaze in ihrem Glas runter. „Ich nehme noch einen“, rief sie Taylor zu. Er verdrehte die Augen und tat, wie befohlen.
Die haben Nerven. Die haben verdammt noch mal Nerven!
    Sie war es doch, die diese undankbare kleine Schlampe überhaupt so weit gebracht hatte. Sie hatte aus dem kleinen Landei aus Fairfield eine erfahrene Clubgängerin gemacht, und was war der Dank dafür? Sarah wusste doch, dass der Typ ihr gefiel. Wie oft hätte sie wohl sagen sollen „Ich will ihn“, damit sie das kapierte? Es gab einfach gewisse Regeln für solche Dinge, und eine davon war, wenn deine Freundin auf einen bestimmten Typen abfuhr, dann hatte man nicht in ihrem Gebiet zu wildern. Viel schlimmer, es war geradezu
Betrug
, wenn man dann vor ihren Augen auch noch mit ihm rumtanzte.
Das habe ich ihr nicht beigebracht!
Diese Demütigung. Sie hatte Sarah alles über Verführung und das Nachtleben in L.A. erklärt. Dass sie jetzt einfach so tat, als ob das
ihre
Party wäre und
ihre
Freunde, als ob sie irgendwie ein besserer Fang war, weil sie jünger war und ihr verdammtes Haar eisblond gesträhnt war und sie Klamotten trug, in die sie, Martika, nicht mal gepasst hatte, als sie in Sarahs Alter war … Sie unterbrach ihre eigene Tirade. Das war erschreckend! Ging es wirklich darum?
    Taylor kam zurück. „Hast du Luis gesehen? Ich habe ihn überall in dieser verdammten Halle gesucht …“
    „Das interessiert mich überhaupt nicht“, gab Martika zurück.
    „Was ist denn heute bloß los?“ fragte Taylor. „Kit ist verschwunden, Luis ist abgehauen und schmollt wahrscheinlich irgendwo. Wir sind auf der besten Party, die wir je erlebt haben, und du sitzt hier rum und siehst aus wie Joan Crawford, die dem gottverdammten Grinch begegnet ist. Was hast du?“
    „Ich … Sarah geht mir auf die Nerven. Ich hatte Raoul schon fast so weit, und dann hat sie ihn auf die Tanzfläche gezerrt.“ Ihr war klar, dass sie die Geschichte ein wenig abänderte, doch sie konnte der ganzen schrecklichen Wahrheit nicht ins Auge sehen. Sie knallte das limonengrüne Getränk, das Taylor ihr gereicht hatte, vor sich auf den Tisch. „Aber das ist schon in Ordnung. Ich werde mich später um ihn kümmern.“ Ihr war vom Alkohol ein wenig schwindlig, deshalb dauerte es eine Weile, bis sie bemerkte, dass Taylor wie ein Schaf schaute – und das tat er sonst nie.
    „Was? Was denn?“ Sie zwickte ihn. „Raus damit.“
    „Nun, ich glaube du solltest Raoul für heute Nacht vergessen“, sagte er und schob mit großem Aufwand die Gläser auf dem Tisch umher. „Ich glaube nämlich, dass er gerade mit Sarah nach Hause gegangen ist.“
    „Er ist mit Sarah verschwunden?“ Sie blinzelte. Das war nicht möglich. Das war verdammt noch mal nicht möglich! „Wie meinst du das? Dass er sie nach Hause fährt oder so?“
    Taylor hustete verlegen. „Es sah nicht so aus, als ob es sich nur um das Fahren handelte.“
    Sie starrte ihn an. Raoul, das Unterwäsche-Model war mit Sarah, dem Landei, nach Hause gegangen.
    Um Sex zu haben.
    „Dieses Miststück!“
    Taylor legte seine Hand über ihren Mund, so dass der Rest ihrer Beschimpfungen zu einem unverständlichen Murmeln wurde. Einige Leute beobachteten sie, wie sie weiter schimpfte und schließlich laut kreischte. Als sie sich beruhigt hatte, ließ er sie los. „Tika, du hättest dasselbe getan!“
    „Ich habe einen Ruf zu verlieren.“
    Er zog eine Augenbraue nach oben. „Oh. Und jeder in der Sweet Valley High School wird davon wissen, wenn die Schule am Montag wieder beginnt.“ Er schüttelte den Kopf. „Reiß dich zusammen, Mädchen. Ich für meinen Teil bin stolz darauf, dass unsere Kleine sich in der Nahrungskette vom artigen Kleinkind zum Unterwäsche-Model verführenden Vamp entwickelt hat. Wir haben ihr eine gewisse Klasse gegeben.“
    „Das glaube ich nicht“, schimpfte Tika. „Ich dachte, dass ihr Freundschaft etwas bedeutet.“
    Er schnalzte mit der Zunge. „Klar. Es geht ja nicht darum, dass ein herrliches Unterwäsche-Model dir deine Freundin vorzieht. Nein, nein.“
    Sie starrte ihn an.
    „Es dreht sich alles nur um dich, Liebling.“
    Sie sah, wie Luis auf sie zustelzte, und wollte Taylor eigentlich vorwarnen, doch dazu war sie im Augenblick viel zu sauer. Luis schlug Taylor so hart auf den Rücken, dass der herumflog

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