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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Yardley
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ihrer Stimme überraschte Judith. „Nun ja, wir haben darüber noch nicht wirklich gesprochen. Vielleicht in den nächsten zwei, drei Jahren …“ Jetzt fühlte Judith sich eindeutig unwohl.
    „Kinder sind eine Vollzeit-Beschäftigung. Glauben Sie mir, ich muss es wissen!“ Marta fuhr sich durchs Haar, nickte dann Jeffrey, ihrem halb betrunkenen Sohn, zu. „Und wenn sie dann mal aus dem Haus sind, fühlt es sich an, als ob man endlich Luft zum atmen hätte.“ Als sie die Blicke der Männer sah, fügte sie hinzu: „Dann kann man sich natürlich wieder mehr um den geliebten alten Gatten kümmern.“ Jetzt lachten die Männer, obwohl es nicht annähernd lustig war. Genauso wenig wie der Ausdruck in Martas Augen. Sie sah aus wie die Kassiererin in einem Supermarkt, die unauffällig darauf hinweisen will, dass hinter ihr ein Dieb mit einer Pistole steht.
Hilf mir
, sagte der Blick.
Und verschwinde, solange du noch kannst.
    „Dekan Matthews, ich frage mich …“
    „Nennen Sie mich Barry, bitte!“ Er klopfte Judith ein bisschen zu fest auf die Schulter. „Nach all den Jahren sollten Sie mich wirklich Barry nennen.“
    „Nun, dann Barry. Ich bin gerade sehr mit einem wichtigen Projekt beschäftigt, ich müsste dringend meine E-Mails abrufen“, sagte sie ruhig, hakte ihn unter und dirigierte ihn zurück zum Haus. „Ich will nicht den Eindruck erwecken, dass ich nur für die Arbeit lebe, aber könnte ich auf Ihrem Computer ganz kurz online gehen?“
    Sarah trug ein schickes weißes Kleid, das nur wenig der Fantasie überließ. Den Club namens Moomba sollte Martikas vollmundiger Behauptung nach absolut angesagt sein.
    Jeremy war gerade auf die Toilette gegangen. Sarah wünschte, dass Taylor, Pink oder Kit irgendwo in der Menge wären, um sie moralisch zu unterstützen. Selbst Martika wäre ihr recht, obwohl sie in letzter Zeit ziemlich schnippisch und launisch gewesen war. Die Besucher des Clubs hatten sich ungeheuer rausgeputzt, alle sahen sehr wohlhabend aus, die Atmosphäre erinnerte sie ein wenig an die Anais.com -Party.
    Jeremy war übrigens ein guter Tänzer. Sie hatten bereits ein paar langsame Tänze hinter sich. Sollte sich nicht herausstellen, dass er eine Hasenpfote in seiner Hose versteckt hatte, dann war Raouls Ausstattung dagegen geradezu lächerlich. Sarah nahm noch einen Schluck von ihrem Cosmopolitan. Gott sei Dank bezahlte Jeremy, die Getränke hier waren höllisch teuer. Er hatte sie den ganzen Abend mit ihrem Zeitarbeitsjob aufgezogen, Dinge gefragt wie, wie viel sie für einen Job tun würde.
    „Was immer der Job von mir verlangt“, hatte sie entgegnet und sich selbst über ihren sinnlichen Tonfall gewundert.
    „Unterhältst du dich gut?“
    Sie zuckte zusammen und ärgerte sich darüber. Sie würde sicherlich einen viel besseren Eindruck hinterlassen, wenn sie sich endlich entspannen könnte. Nur weil das hier nicht das Probe oder der World Club oder das Velvet war …
    „Bist du okay?“ fragte Jeremy jetzt nachdrücklicher.
    „Entschuldige“, antwortete Sarah und suchte nach einer Erklärung. „Ich bin nur eigentlich an andere Clubs gewöhnt.“
    „Wo gehst du denn normalerweise hin?“ fragte er amüsiert.
    Als sie es ihm sagte, begann er zu lachen. „Oh, was für billige Spelunken“, meinte er herablassend. Sarah verschränkte die Arme vor der Brust. „Na ja, ist ja nicht so schlimm. Zum Teufel, wenn man pleite ist, sind das auf jeden Fall die Clubs, die man besuchen muss.“
    Sein Ton gefiel Sarah überhaupt nicht. „Meine Freunde gehen in diese Clubs“, sagte sie scharf.
    „Sei doch nicht beleidigt. Egal wie sehr mir dein Schulmädchen-Look gefällt, Schmollen ist nur selten attraktiv.“
    Sie übertrieb es noch mit dem Schmollen, begann dann aber zu lächeln. „Du kannst es wieder gutmachen.“
    Er kniff die Augen zusammen. „Was du nicht sagst.“
    Sarah holte tief Luft. Ignoriere sein Benehmen, befahl sie sich selbst, und konzentriere dich auf seinen Körper und was er damit anstellen könnte. Danach musste sie ihn ja nicht wieder sehen. „Du könntest jederzeit …“
    Das schrille Klingeln seines Handys unterbrach sie. Er las die Nummer auf dem Display und murrte etwas. „Den Anruf muss ich annehmen. Lass uns nach draußen gehen, ich glaube, hier läuft sowieso nicht mehr viel.“
    Sarah kletterte die vielen, steilen Stufen, die aus dem Club führten, hinauf, während Jeremy „Hallo? Hallo?“ in sein Handy schrie und sich das andere Ohr zuhielt. Sie verharrte

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