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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Yardley
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Aber du hast natürlich Recht – wahrscheinlich muss man ihn nicht kennen.“
    Da hatte sie wohl einen wunden Punkt erwischt, und sie genoss es geradezu zu beobachten, wie unbehaglich er sich fühlte.
    „Das heißt also, du kochst ihm Kaffee und wechselst den Toner im Drucker aus“, sagte er und lächelte Jessica bedeutungsvoll an. „Du bist wirklich auf dem Weg nach oben, Sarah.“
    „Sarah! Es tut mir Leid, ich konnte das Gespräch nicht schneller beenden. Warum sind manche Idioten einfach nicht in der Lage, auch mal Feierabend zu machen?“ rief Jeremy atemlos. Er war offenbar gerannt, sein Haar war etwas zerzaust. Er sah in seinem teuren Anzug sehr mondän aus, vor allem, wenn man ihn mit Benjamin verglich. Sarah stellte vergnügt fest, dass Jessica ihn fasziniert anstierte. „Oh, habe ich euch unterbrochen?“
    „Nein. Das ist mein Ex-Verlobter Benjamin und seine … äh … Jessica“, sagte Sarah. Sie war sich schließlich nicht ganz sicher,
was
genau Jessica für Benjamin war. Und offenbar ging es Jessica da nicht viel anders. Sarah kuschelte sich an Jeremy und raunte ihm ins Ohr. „Also. Hast du noch Lust … auf mehr meiner kleinen Verführungskünste?“ Sie flüsterte, hatte jedoch das Gefühl, dass Benjamin sie hören konnte.
    „Unglücklicherweise habe ich keine Zeit.“ Wenigstens sah er wirklich enttäuscht aus. „Ich muss zurück ins Büro und ein paar Zahlen überarbeiten.“
    „Ach so“, sagte sie, ignorierte Benjamin und warf Jeremy einen besonders verführerischen Blick zu. „Schätze, du bist selbst einer von diesen Idioten, was?“
    Jeremy blinzelte, dann begann er zu lachen. „Ich schätze, ja. Aber glaube mir, wir werden das alles nachholen.“ Er beugte sich hinab und küsste sie zu ihrer Überraschung direkt auf den Mund. „Ich rufe dich später an. Es tut mir
wirklich
Leid, dass ich so schnell verschwinden muss. Ist das in Ordnung?“
    „Natürlich“, sagte sie leichthin. „Mach dir keine Sorgen, mein Wagen steht gleich da vorne.“
    Er ging davon, nicht ohne ihr vorher verschwörerisch zuzuzwinkern. Sie fühlte sich glücklich und wandte sich wieder Benjamin und Jessica zu. Jessica hatte ein zufriedenes Lächeln im Gesicht, doch als sie bemerkte, dass Benjamin vor Wut glühte, blickte sie völlig ausdruckslos vor sich hin. Sarah hatte das Gefühl, dass sie das schon lange Zeit geübt hatte.
    „Ich muss gehen. Ich treffe noch ein paar Freunde“, rief sie mit fröhlicher Stimme. „Aber es war …“ Was? Sie suchte nach dem richtigen Wort. Interessant? Lehrreich? Nervig? „Ich bin froh, dass es dir gut geht“, behauptete sie schließlich. „Wie auch immer, ich muss jetzt wirklich gehen.“
    „Ich will dich auf keinen Fall aufhalten“, antwortete er in eisigem Ton.
    „Keine Sorge“, sagte Sarah. „Das würde dir auch nicht gelingen.“

13. KAPITEL
    W e Could Be So Good Together
    Sarah hatte sich inzwischen an die Arbeitsroutine gewöhnt. Morgens frühstückte sie mit Richard in der Küche, ließ ihn dann in Ruhe schreiben, bis er in ihr Büro kam, um zu fragen, ob sie mit ihm zu Mittag essen wollte. Oder aber sie ging schon gegen elf Uhr dreißig in eine ausgedehnte Mittagspause. Nachmittags recherchierte sie ausführlich im Internet und suchte nach Make-up-Schnäppchen, die Pink ihr empfohlen hatte, manchmal schaute sie auch bei Amazon nach, auf welchem Verkaufsplatz sich Richards Bücher befanden. Nicht etwa, um Richard davon zu erzählen. Denn Zahlen, so sagte er immer, machten ihn nervös. Spätestens gegen vier Uhr rannte sie aus dem Büro, und am nächsten Morgen fing alles wieder von vorne an.
    Es fehlte nur noch ein wunderschöner, nackter Mann, der ihr zu Gefallen war, wann immer sie auf eine Klingel drückte, und sie hätte wirklich den tollsten Job der Welt.
    Das Telefon klingelte. „Sarah Walker“, sagte sie und versuchte, ihrer Stimme einen
wichtigen
Klang zu geben.
    „Du hörst dich wie eine Erwachsene an, das ist ja fürchterlich.“
    Sie lächelte. „Kit.“
    „Wenn du etwas Zeit für uns Tagelöhner erübrigen kannst, würde ich mich über ein gemeinsames Mittagessen freuen. Taylor wird auch dabei sein. Hinterher werde ich dich natürlich zurück zu deinem wahnsinnig wichtigen Job fahren, damit du wieder mit Leuten reden kannst, die viel interessanter und sozial höher stehend sind als ich.“
    Sie hörte ein Piepen, was ein Zeichen dafür war, dass ein zweites Gespräch auf sie wartete. „Kannst du einen Moment

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