Laborwerte
bei einem Drittel kommt es zunächst zu grippeähnlichen Symptomen (leichtes Fieber, Abgeschlagenheit), Gelenk- und Magen-Darm-Beschwerden (Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfall, gelegentlich Oberbauchschmerzen), die nur wenige Tage andauern.
Danach nisten sich die Viren in der Leber ein, was meist mit einer Vergrößerung der Leber einhergeht, aber nur bei einem Drittel der Patienten zu einer Gelbsucht (mit Gelbfärbung der Haut, dunklem Urin, hellem Stuhl und Juckreiz) führt. Dieses Stadium dauert vier bis acht Wochen und heilt bei Hepatitis A und E in den meisten Fällen völlig aus, allerdings besteht hier, wenn auch sehr selten, die Gefahr eines schweren und bisweilen tödlichen Verlaufs. Hepatitis B, die häufigste Form der Virushepatitis, kann in bis zu 30% der Fälle in eine chronische Leberentzündung übergehen. Bei der Hepatitis C verlaufen 85 % der Fälle chronisch, sie können aber durch eine Interferontherapie zumeist geheilt werden. Eine Hepatitis D tritt nur als zusätzliche Infektion bei Hepatitis B auf, wobei eine akute Infektion mit beiden Viren gleichzeitig schwerer verlaufen kann und eine spätere Hepatitis-D-Infektion bei bereits bestehender Hepatitis-B-Infektion weitaus häufiger in einen chronischen Verlauf übergeht.
Laboruntersuchungen
Die Leberwerte (Transaminasen) GPT und GOT steigen bei einer akuten Hepatitis sehr stark an, bisweilen um mehr als das 100-Fache ihres Normwertes. Die GPT ist hier meist stärker erhöht als die GOT. Auch die gamma-GT und die alkalische Phosphatase (AP) können leicht bis mäßig erhöht sein.
Bei einer Gelbsucht steigt der Bilirubinspiegel im Blut ebenfalls stark an, auch im Urin werden deutlich erhöhte Werte von Bilirubin und Urobilinogen gemessen.
Im Blutbild findet sich eine Erhöhung der Lymphozytenzahl. Außerdem können die Entzündungsparameter Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit und C-reaktives Protein ansteigen. Die Elektrophorese zeigt einen Anstieg der gamma-Globuline bei normalem Gesamteiweiß-Spiegel.
Typischerweise ist der Eisenspiegel im Blutserum erhöht.
Bei schwerem Verlauf lässt die Leistungsfähigkeit der Leber, bestimmte Stoffe zu bilden, nach. Der Albuminspiegel sinkt, die Cholinesterase ist erniedrigt und der Quick-Wert fällt ab.
Mit dem Hepatitis-Suchprogramm wird im Blut nach den Teilstücken von Hepatitisviren gesucht, wie z. B. nach dem Oberflächenantigen des Hepatitis-B-Virus (HBs-Ag), und versucht, Antikörper gegen diese Viren bzw. bestimmte Teilstücke von ihnen nachzuweisen, wie z. B. Anti-HAV, Anti-HBs, Anti-HBc und Anti-HBe. Können Kernsäuren der Viren wie z. B. HBV-DNA bei Hepatitis B, HCV-RNA bei Hepatitis C oder HDV-RNA bei Hepatitis D nachgewiesen werden, spricht dies für eine aktive, ansteckende Infektion.
Bei einer akuten Hepatitis A lassen sich Immunglobuline der Klasse M gegen das Virus im Blutserum nachweisen (Anti-HAV-IgM), die nach einigen Wochen wieder verschwinden. Mittlerweile hat der Körper auch Immunglobuline der Klasse G gegen das Virus gebildet (Anti-HAV-IgG), die ein Leben lang nachweisbar bleiben und bei fehlendem Nachweis von Anti-HAV-IgM auf eine frühere und ausgeheilte Infektion – oder auch eine Impfung gegen Hepatitis A – hinweisen.
Hepatitis B: Bestimmt werden können das Oberflächenantigen des HB-Virus (Surface-Antigen, HBs-Ag), Antikörper gegen das Oberflächenantigen (HBs-AK oder Anti-HBs), ein vom Virus hergestelltes Eiweiß (HBe-Ag), Antikörper gegen dieses Eiweiß (HBe-AK oder Anti-HBe), das Kernantigen (Core-Antigen, HBc-Ag), Antikörper gegen das Kernantigen (HBc-AK oder Anti-HBc) und Kernsäuren des Virus (HBV-DNA). Bei einer chronischen Hepatitis B sind das Oberflächenantigen HBs-Ag, die Kernsäure HBV-DNA und das vom Virus gebildete Eiweiß HBe-Ag im Blut nachweisbar. In diesem Fall ist der Patient weiter ansteckend. Im Verlauf der chronischen Hepatitis B kann das HBe-Ag verschwinden und Anti-Hbe im Blut auftauchen, nun besteht nur noch ein geringes Infektionsrisiko. Bei einer echten Heilung verschwinden auch HBs-Ag und HBV-DNA, wohingegen nun Anti-HBs gebildet wird. Der Patient ist nicht mehr ansteckend. Allerdings heilt eine chronische Hepatitis B – auch unter Interferontherapie – nur in 10 % der Fälle aus.
Bei Hepatitis C kann HCV-spezifische RNA mittels eines hochsensitiven HCV-Antikörpertests meist innerhalb der ersten Woche nach Ansteckung nachgewiesen werden. Nach ausgeheilter Infektion wird der Antikörpertest allmählich negativ.
Herzinfarkt,
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