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Laborwerte

Laborwerte

Titel: Laborwerte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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der Stuhl sich hell und der Urin dunkel verfärbt.
Kommt es zusätzlich zu einer bakteriellen Gallenblasen- oder Gallengangsentzündung, erhöht sich die Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit ( → BSG), der Spiegel des C-reaktiven Proteins ( → CRP) steigt, und im Blutbild findet man eine erhöhte Zahl weißer Blutkörperchen. In schweren Fällen versucht man, die auslösenden Bakterien mithilfe einer Blutkultur zu erkennen und entsprechend ihrer Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika gezielt zu behandeln.
Verlegt ein Stein die Mündung eines gemeinsamen Ausführungsgangs von Gallengang und Bauchspeicheldrüsengang, kann es zusätzlich zu einer → Bauchspeicheldrüsenentzündung ( > ) kommen.

Gicht
    Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Harnsäurespiegel im Blutserum über der Norm liegt. Es kommt zur Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken.
    Der Anstieg des Harnsäurespiegels bleibt zunächst meist unbemerkt, da er keine akuten Beschwerden hervorruft und erst bei dauerhafter Erhöhung Veränderungen an Knochen, Gelenken und Weichteilen sowie evtl. Nierensteine und andere Nierenschäden verursacht.
    Diese Veränderungen werden als chronische Gicht bezeichnet.
    Unter einem akuten Gichtanfall versteht man hingegen eine plötzlich auftretende, stark schmerzhafte Entzündung eines einzelnen Gelenkes, meist des Großzehengrundgelenkes, seltener können auch Knie, Sprunggelenk und Daumengrundgelenk und bei älteren Menschen auch Fingergelenke betroffen sein. Während des Anfalls ist das Gelenk gerötet, geschwollen, extrem berührungsempfindlich und fühlt sich warm an.
    Harnsäure kann nur bis zu einer bestimmten Konzentration im Blut gelöst werden, übersteigt die Konzentration diesen Wert, kommt es zur Ausfällung von Harnsäurekristallen in der Gelenkflüssigkeit (was zum akuten Gichtanfall führt) oder in anderen Geweben. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
    Harnsäure ist ein Abbauprodukt von Purinen, das sind Bestandteile von Zellkernen. Da eine Erhöhung des Harnsäurespiegels (Hyperurikämie) in der Mehrzahl der Fälle auf einer purinreichen Ernährung (insbesondere Fleisch und Innereien) beruht, gehören die Gicht wie auch Zuckerkrankheit, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck zu den Wohlstandserkrankungen. Alkohol spielt als Auslöser ebenfalls eine wichtige Rolle, da er die Ausscheidung der Harnsäure durch die Niere hemmt. Weiterhin steigt die Harnsäure bei erhöhtem Zerfall körpereigener Zellen an, wie z. B. beim Fasten, aber auch bei → Leukämien ( > ) und während der Bestrahlung oder medikamentösen Therapie bösartiger Tumoren.
    Auch bei verschiedenen Nierenerkrankungen ist der Harnsäurespiegel im Blut häufig erhöht, da die Niere die Harnsäure nicht mehr im normalen Umfang ausscheiden kann.
    Laboruntersuchungen
Die wichtigste Laboruntersuchung zur Diagnose einer Hyperurikämie ist die Bestimmung des Harnsäurespiegels im Blut. Bei einem Harnsäurespiegel von mehr als 6,4 mg/dl besteht eine Harnsäureerhöhung oder Hyperurikämie. Zu einem akuten Gichtanfall kommt es jedoch meist erst bei deutlich erhöhten Werten über 9 mg/dl. Umgekehrt muss der Harnsäurespiegel bei einem akuten Gichtanfall nicht immer erhöht sein!
Bei Verdacht auf eine gestörte Harnsäureausscheidung durch die Niere als mögliche Ursache der Harnsäureerhöhung misst man die Menge der Harnsäure im 24-h-Urin.
Harnsäurekristalle im → Urinsediment ( > ) können auf Harnsäuresteine in den Harnwegen hinweisen.
Bei einem akuten Gichtanfall sind meist auch die Entzündungsparameter erhöht, so finden sich v. a. eine Erhöhung der Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit, ein Anstieg des C-reaktiven Proteins sowie eine Vermehrung der weißen Blutkörperchen.

    Glomerulonephritis → Nieren(körperchen)entzündung
Harnwegsinfektionen
    Bei einer Harnwegsinfektion besiedeln Bakterien (meist Bakterien der Darmflora) die Schleimhaut von Harnröhre und Blase und rufen eine Entzündung hervor. Die Bakterien können über die Harnleiter ins Nierenbecken wandern und dort ebenfalls eine Entzündung auslösen; dabei befallen sie fast immer auch das Nierengewebe.
    Sind eine oder beide Nieren betroffen, liegt eine obere Harnwegsinfektion vor; bleibt die Infektion auf Blase und/oder Harnröhre beschränkt, besteht eine untere Harnwegsinfektion.
    Bei einer rechtzeitig eingeleiteten, angemessenen Behandlung nimmt die untere Harnwegsinfektion im Allgemeinen einen unkomplizierten Verlauf. Sind

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