Laborwerte
Belastung
Beeinflussbare Risikofaktoren 1. Ordnung wie → Fettstoffwechselstörungen ( > ), insbesondere ein Anstieg von LDL-Cholesterin, eine Verminderung von HDL-Cholesterin und eine Erhöhung der Triglyzeride, Bluthochdruck, → Diabetes mellitus ( > ), stammbetontes Übergewicht und Rauchen
Beeinflussbare Risikofaktoren 2. Ordnung wie Erhöhung von Lipoprotein (a), Erhöhung von → Fibrinogen und andere Gerinnungsstörungen, Erhöhung des Homocysteinspiegels im Blut (v. a. bei → Folsäure-, → Vitamin-B 12 - und/oder → Vitamin-B 6 -Mangel), Bewegungsmangel und negativer Stress
Bei zwei Risikofaktoren 1. Ordnung steigt das Infarktrisiko im Verhältnis zur gesunden Bevölkerung um das Vierfache an, bei drei Risikofaktoren 1. Ordnung um das Zehnfache.
Je mehr Risikofaktoren vorhanden sind, desto größer wird die Gefahr, einen Herzinfarkt zu erleiden, und desto wichtiger ist es, diese Faktoren auszuschalten bzw. bestmöglich zu behandeln. Eine gute Möglichkeit, sein persönliches Risikoprofil zu überprüfen, bietet die Check-up-Untersuchung, die ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre beim Hausarzt durchgeführt werden kann.
Kollagenosen
Kollagenosen gehören zu den › Autoimmunerkrankungen ( > ), wobei Autoantikörper zu chronischen Erkrankungen des Bindegewebes führen, wie z. B. der Haut, des Bindegewebes in den Blutgefäßen, der Muskulatur sowie von bindegewebigen Drüsenstrukturen.
Zu den Kollagenosen zählen
der systemische Lupus erythematodes,
die progressive systemische Sklerose (Sklerodermie),
die Polymyositis und Dermatomyositis,
das Sjögren-Syndrom und
das Sharp-Syndrom (Mischkollagenose).
Kollagenosen kommen bei Frauen häufiger vor als bei Männern. Weiterhin scheinen Erbfaktoren eine wichtige Rolle zu spielen.
Allerdings müssen vermutlich weitere Faktoren hinzukommen, damit sich die Krankheiten ausbilden.
Bei allen diesen Krankheiten kann man Antikörper gegen verschiedene Zellstrukturen im Blut nachweisen. Abgesehen vom Sjögren-Syndrom findet man bei sämtlichen Kollagenosen Autoantikörper gegen Bestandteile des Zellkerns ( → antinukleäre Antikörper = ANA). Auch Rheumafaktoren kommen bei einigen Krankheitsbildern vor, dabei handelt es sich um Autoantikörper gegen Immunglobuline vom Typ G. Als Zeichen einer chronischen Entzündung sind meist auch Entzündungszeichen wie z. B. die → Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit, das C-reaktive Protein ( → CRP) sowie die alpha-2- und gamma-Globuline ( → Globuline) in der Eiweißelektrophorese erhöht.
Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
Autoantikörper gegen Strukturen der Haut und das Gefäßbindegewebe verursachen in verschiedenen Organen die typischen Symptome: Hautveränderungen, insbesondere eine schmetterlingsförmige Rötung von Wangen und Nasenrücken, sowie rote Papeln und eine vermehrte Lichtempfindlichkeit. Weiterhin führen Entzündungen in Blutgefäßen, die durch Ablagerungen von Immunkomplexen (das sind Komplexe aus Antikörpern und Antigenen) zu Entzündungen an Herz und Lunge, einer chronischen Nierenentzündung und Störungen des Nervensystems. Fieber und Schwäche sowie Muskel- und Gelenkbeschwerden kommen ebenfalls häufig vor.
Progressive systemische Sklerose (Sklerodermie, PSS)
Bei der progressiven systemischen Sklerose treten verschiedene Hautveränderungen und Organstörungen auf. Ein zunächst kurzfristiges Weißwerden der Finger (Raynaud-Syndrom) geht später in eine straffe und gespannte Haut an den Fingern und Händen über.
Auch im Gesicht schrumpft die Haut, der Mund lässt sich nicht mehr ganz öffnen. Die Haut über dem Brustbein lässt sich kaum mehr verschieben. Im Unterhautfettgewebe findet man häufig kleine Verkalkungen. An der Speiseröhre, in der Lunge, am Herzen und an der Niere kommt es zu krankhaften Veränderungen, meist aufgrund einer Bindegewebsvermehrung im Gewebe selbst oder in den Wänden der Blutgefäße. Bei einigen Patienten bleibt die Erkrankung auf die Finger und die Speiseröhre beschränkt (CREST-Syndrom).
Polymyositis und Dermatomyositis
Die Polymyositis ist von Schmerzen und Schwäche der Muskulatur im Schulterbereich sowie im Beckengürtel gekennzeichnet. Durch die rasche Ermüdbarkeit der Oberarm- und Oberschenkelmuskulatur fällt es den Patienten schwer, etwas zu heben oder aus dem Sitzen aufzustehen. Im weiteren Verlauf können dann alle Muskeln von der Muskelschwäche betroffen sein. Infolgedessen sind weitere erhebliche Beeinträchtigungen wie z. B.
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