Laborwerte
und verminderten Elastizität der Blutgefäße, und der Blutfluss wird erschwert. Solche arteriosklerotischen Veränderungen der Blutgefäße sind die wichtigste Ursache für die Entstehung von Herz- und Kreislauferkrankungen.
Auch eine Erhöhung des → Lipoproteins (a) gilt als eigenständiger Risikofaktor der koronaren Herzkrankheit. Das Risiko für eine koronare Herzkrankheit und andere Folgekrankheiten der Arteriosklerose ist umso höher, je mehr weitere Risikofaktoren (z. B. Bluthochdruck, Übergewicht, → Diabetes mellitus, Rauchen) zu einer Fettstoffwechselstörung hinzukommen.
Laboruntersuchungen
Bei Verdacht auf eine Fettstoffwechselstörung werden zunächst das → Gesamtcholesterin sowie die → Triglyzeride gemessen. Liegen die Gesamtcholesterinwerte im Grenzbereich oder sind sie eindeutig erhöht, werden auch → LDL- und → HDL-Cholesterin bestimmt. Das Risiko für eine koronare Herzkrankheit gilt als erhöht, wenn der HDL-Wert unter 40 mg/dl liegt und der LDL-Wert 160 mg/dl übersteigt – auch wenn (noch) keine weiteren Risikofaktoren vorhanden sind. Bei weiteren Risikofaktoren sollte das LDL-Cholesterin 130 mg/dl und bei bereits bestehen der Arteriosklerose 100 mg/dl nicht überschreiten. Sind in der Familie bereits erhöhte Cholesterinwerte, ein Herzinfarkt oder Schlaganfall in einem Alter unter 65 Jahren aufgetreten, sollte man seine Cholesterinwerte ab einem Alter von 30 Jahren in regelmäßigen Abständen kontrollieren lassen.
Der Lipoprotein-a-Wert im Blut wird v. a. dann bestimmt, wenn erhöhte LDL-Cholesterin-Werte gemessen wurden und/oder andere Risikofaktoren bestehen. Neben der Einschätzung des Arterioskleroserisikos kann die Messung auch Aufschluss über eine bereits bestehende Gefäßverkalkung bzw. koronare Herzkrankheit geben: Je höher der Lipoprotein-a-Wert ist, desto ausgeprägter können in der Folge die arteriosklerotischen Veränderungen sein.
Gallensteinleiden
Gallensteine entstehen, wenn sich Galleninhaltsstoffe (v. a. Cholesterin, Kalziumsalze und Bilirubin) verfestigen, die normalerweise in gelöster Form vorkommen. Meist handelt es sich um Mischformen (Cholesterin-Bilirubin-Kalksteine), daneben kommen auch reine Cholesterin- oder Pigmentsteine vor. Diese können einzeln oder in Gruppen auftreten, sehr klein und kaum zu sehen sein, manchmal aber auch die Größe einer Walnuss erreichen.
Bis zu 15 % aller Frauen und 7,5 % der Männer haben Gallensteine, die jedoch in drei Vierteln der Fälle keine Beschwerden verursachen. Bei einem Viertel der Gallensteinträger kommt es jedoch durch Wanderung eines Steines zu einer Gallenkolik mit heftigen Schmerzen im mittleren bis rechten Oberbauch, die bisweilen in den Rücken oder die rechte Schulter ausstrahlen und von Aufstoßen, Übelkeit und Brechreiz begleitet sein können. Meist wandert der Stein nach einiger Zeit weiter in den Dünndarm und geht schließlich auf natürlichem Wege ab.
Verlegt der Gallenstein den Gallengang, kann die Gallenflüssigkeit nicht abfließen, staut sich vor dem Hindernis, und alle Substanzen, die sich normalerweise nur in der Galle befinden, wie z. B. Bilirubin, treten vermehrt ins Blut über. In diesem Fall kommt es neben den Oberbauchschmerzen zu einer Gelbsucht.
Als weitere Komplikationen von Gallensteinkoliken können Gallenblasen- und Gallengangsentzündungen auftreten, wobei Bakterien aus dem Darmtrakt in die durch einen Stein verlegte Gallenblase oder den Gallengang einwandern. Dann kommt es neben Schmerzen und Gelbsucht zu meist hohem Fieber.
Bleibt ein Gallenstein an der Stelle stecken, wo der Gallengang in den Dünndarm mündet, kann dies zu einer → Bauchspeicheldrüsenentzündung ( > ) führen, da bei den meisten Menschen (80 %) Gallengang und Bauchspeicheldrüsengang gemeinsam in den Dünndarm einmünden.
Laboruntersuchungen
Bei einer Gallenkolik durch Verlegung des Gallenblasenhalses oder des Ausführungsgangs der Gallenblase durch einen Stein findet man in der Regel keine spezifischen Veränderungen von Laborwerten. Hier ergibt sich die Diagnose aus den typischen Beschwerden des Patienten und dem Nachweis des Steines in der Ultraschalluntersuchung.
Verlegt ein Gallenstein den Gallengang, kommt es zu einer Gallenstauung mit einem Anstieg der Enzyme → gamma-GT, alkalische Phosphatase ( → AP) und Leucinaminopeptidase ( → LAP) sowie des (direkten, konjugierten) → Bilirubins im Blut. Haut, Schleimhäute und die Lederhaut des Auges verfärben sich gelblich, während
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