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Laborwerte

Laborwerte

Titel: Laborwerte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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jedoch die Nieren beteiligt oder wurde die Erkrankung durch eine Behinderung des Harnabflusses (z. B. bei Blasen- oder Nierensteinen, einer Harnröhrenverengung oder einer Prostatavergrößerung bei Männern) oder durch eine Stoffwechselerkrankung (v. a. → Diabetes mellitus) begünstigt, spricht man von einer komplizierten Harnwegsinfektion.
    Insbesondere bei einer Nieren- bzw. Nierenbeckenentzündung sind die Krankheitszeichen in der Regel heftiger ausgeprägt als bei einer unkomplizierten Harnwegsinfektion. Typisch sind – neben einem schweren Krankheitsgefühl – (hohes) Fieber, Schüttelfrost, Rücken- und Lendenschmerzen sowie Durst. Typische Symptome einer akuten Blasenentzündung, an der insbesondere Frauen leiden, sind verstärkter Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und krampfartige Schmerzen gegen Ende der Blasenentleerung.
    Laboruntersuchungen
Um zu vermeiden, dass eine akute Blasen- oder Harnröhreninfektion einen chronischen Verlauf nimmt und/oder auf die Nieren übergreift, wird die Erkrankung in der Regel medikamentös (Antibiotika) behandelt. Hierfür ist es wichtig, neben der körperlichen Untersuchung eine Urinanalyse durchzuführen. Zu diesem Zweck wird eine Urinprobe des → Mittelstrahlurins ( > ) mithilfe eines → Urin-Streifen-Schnelltests ( > ) analysiert: Befinden sich zu viele weiße Blutkörperchen im Urin (Leukozyturie), ist dies ein Hinweis auf eine Entzündung der Harnwege und/oder Nieren. Gleichzeitig findet man im Urin-Streifen-Schnelltest meist eine vermehrte Ausscheidung roter Blutkörperchen (Hämaturie). Erhöhte Nitritwerte im Harn weisen auf eine bakterielle Infektion der ableitenden Harnwege hin.
Konnte mit dem Urin-Streifen-Schnelltest der Verdacht auf eine Harnwegsinfektion erhärtet werden, erfolgt meist noch die bakteriologische Untersuchung einer frischen Urinprobe mittels Nährböden ( > ). Zeigt sich bei einem keimhaltigen Urin ca. 24 Stunden nach einer Bebrütung in einem Inkubator eine große Anzahl von Bakterienkolonien derselben Spezies, kann mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass eine Harnwegsinfektion vorliegt.
In der Regel reichen diese Basisuntersuchungen aus, mitunter – z. B. bei einer erfolglosen Antibiotikatherapie, bei akuter und bei chronischer Nierenbeckenentzündung – ist es jedoch notwendig, in einem nächsten Schritt eine Urinkultur ( > ) anzulegen. Damit kann zum einen die Bakterienart analysiert und zum anderen die Wirksamkeit verschiedener Antibiotika ermittelt werden.
Erhöhte Leukozytenwerte ( → Blutkörperchen, weiße) im Rahmen des kleinen Blutbildes, eine beschleunigte Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit ( → BSG) und ein erhöhter → CRP-Wert weisen auf eine schwere Infektion hin, insbesondere auf eine Nierenbeckenentzündung. Bei einer schweren Nierenbeckenentzündung können Bakterien zeitweilig ins Blut übertreten und eine Urosepsis verursachen. In diesem Fall versucht man, die Bakterien mithilfe von Blutkulturen nachzuweisen und die Infektion nach dem dabei angefertigten Antibiogramm zu behandeln.
Bei einer schweren und insbesondere bei chronischer Nierenbeckenentzündung bestimmt man die Spiegel von → Kreatinin, → Harnstoff und die Kreatininclearance, um eine eingeschränkte Nierenfunktion zu erkennen. Bei chronischer Nierenbeckenentzündung besteht außerdem häufig eine Anämie.
Weitere Blutuntersuchungen können notwendig sein beim Verdacht, dass z. B. ein unerkannter → Diabetes mellitus ( > ) oder eine › Gicht ( > ) ständig wiederkehrende Harnwegsinfekte begünstigen.

Hepatitis
    Als Hepatitis bezeichnet man eine Entzündung der Leber. Am häufigsten wird eine Leberentzündung durch sogenannte Hepatitisviren verursacht, von denen die Viren mit den Bezeichnungen A, B, C und D in unseren Breiten die wichtigste Rolle spielen. Das Hepatitis-E-Virus kommt v. a. in Asien, Afrika und Mexiko vor.
    Ursachen
Hepatitisviren A, B, C, D und E; andere Virusinfektionen, z. B. mit Epstein-Barr-, Coxsackie-, Zytomegalie- oder exotischen Viren (z. B. Gelbfieber-, Lassa-Fieber-, Ebola-Viren)
Bakterielle Infektionen (z. B. Brucellosen, Leptospirosen, Q-Fieber)
Infektionen mit Parasiten (z. B. Malaria, Amöben, Fuchs- und Hundebandwurm)
Arzneimittel; Alkohol
Akuter Schub einer chronischen Hepatitis; andere Leberkrankheiten (z. B. Autoimmunhepatitis, primär biliäre Zirrhose, Hämochromatose, Wilson-Krankheit)
    Verlauf
    Eine akute Virushepatitis verläuft in zwei Drittel der Fälle ohne Symptome,

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