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Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Titel: Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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sie es geschafft. Sie würden durch die Tür gehen und sie hinter sich verbarrikadieren. Das sollte die Muerte negra aufhalten und würde vielleicht auch die Seelentrinker davon abbringen, ihnen zu folgen. Außerhalb des Wasserwerks müsste inzwischen der Tag anbrechen und León hoffte, dass der Stern noch zu sehen war. Ohne ihn würden sie die Tore, die sicher nicht mehr weit entfernt waren, niemals finden. León spürte unendliche Erleichterung. Sie waren kurz vor dem Ziel. Er hatte Mary hierhergebracht, sie beschützt, so gut er konnte. Jetzt gab es nur noch eines zu tun.
    Seine Hüfte schmerzte inzwischen heftig. Sie brannte, als habe jemand darin ein Feuer entzündet, und es fiel ihm zusehends schwer, sich aufrecht zu halten. Jede Bewegung ließ ihn zusammenkrümmen, aber noch gelang es ihm, dagegen anzukämpfen. Ein Wunder, dass er es bis hierher geschafft hatte. Aber wie lange noch, bis er zusammenklappte?
    Nun gut, viel Zeit brauchten sie jetzt auch nicht mehr. Er blickte zu Jenna.
    »Das muss die Tür sein, die wir auf dem Plan gefunden haben, oder, Jenna?«
    Jenna nickte erleichtert. »Ja, ich habe nie etwas Schöneres gesehen.«
    »Wenn wir den richtigen Gang erwischt haben, führt sie uns wieder in die Freiheit, raus aus diesem Rattenloch.«
    »Hoffentlich können wir sie von der anderen Seite sichern«, meinte Jeb jetzt nachdenklich.
    »Uns wird schon etwas einfallen.«
    »Wie geht es dir?«, unterbrach ihn Mary sorgenvoll. »Hast du Schmerzen?«
    Er senkte die Taschenlampe auf den Boden, sodass der Lichtstrahl nicht auf ihn fiel. Sie sollte seine zusammengebissenen Zähne nicht sehen und auch das Blut nicht, das mittlerweile durch Jennas Verband getropft war.
    »Ist okay. Ich habe mich zwar schon besser gefühlt, aber zumindest ist es nicht schlimmer geworden.«
    Die Lüge kam ihm glatt und glaubhaft über die Lippen. Mary küsste ihn auf die Wange.
    »Halt durch«, flüsterte sie leise. »Bald haben wir es geschafft.«
    Er lächelte gequält. Ja, bald hatte er es geschafft. Er würde alles hinter sich lassen und endlich frei sein.
    Plötzlich erklang ein Raunen im Gang hinter ihnen. Nicht laut und noch weit entfernt. Ihm folgten ein kaum hörbares Wispern und unverständliche Worte. Dann zerriss ein Kreischen die Stille, unheimliche Geräusche, die sich an den Steinwänden der Kanäle vielfach brachen und widerhallten.
    Dann wieder Stille, doch diese Ruhe fühlte sich beängstigend an.
    »Verdammt«, raunte Jenna. »Wir müssen uns beeilen.«
    Mit wenigen Schritten war die Plattform überquert und sie standen vor der Tür. Grau, dick und klobig, von Rost überzogen stand sie wie ein Bollwerk vor ihnen. Wassertropfen rannen daran herab. Flechten wuchsen an ihren Angeln, als ob sie schon lange nicht mehr bewegt worden wäre. Aber die Tür machte einen stabilen Eindruck. Sie würde alles und jeden aufhalten.
    León leuchtete mit der Taschenlampe und Jeb fasste nach dem Griff, drückte ihn herab.
    Ein raues Quietschen erklang, aber nichts geschah.
    Der Türhebel bewegte sich herab und schnappte wieder nach oben, als Jeb ihn losließ. Das nächste Mal rüttelte er an der Klinke. Außer heftigem Krach erreichte er gar nichts. Er versuchte es noch einmal. Mit mehr Kraft und er stemmte sich gleichzeitig gegen die Tür.
    Nichts.
    Nun versuchte León sein Glück. Alle Schmerzen missachtend warf er sich gegen die Tür.
    Sie bewegte sich keinen Millimeter.
    León presste die Kiefer aufeinander. Sie hatten es so weit geschafft und nun standen sie vor einer geschlossenen Tür.
    Er schrie seinen Frust hinaus.
    Mary zuckte zurück, als León laut seine Wut herausbrüllte. Sie war erschrocken über seine Reaktion, aber sie konnte ihn verstehen. Er brauchte dringend Hilfe und diese Tür war ihr einziger Weg.
    Reiß dich jetzt bloß zusammen und fang nicht an zu flennen. León braucht dich. Du musst jetzt einen klaren Kopf behalten.
    Leichter gesagt als getan. Angst überrollte sie, vor ihren Augen wurde es schwarz, aber sie drängte die Furcht zurück, ballte die Hände zu festen Fäusten.
    Ich bin Mary, die Mary, die schon Welten zuvor überlebt hat, und ich bin stark. Wir werden hier rauskommen. Es gibt einen Weg.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Jeb resigniert.
    »Zurück in die Tunnel«, schlug León vor. »Versuchen, einen anderen Weg ins Wasserwerk zu finden.«
    »Ich glaube nicht, dass es einen anderen Weg hinaus gibt«, widersprach Jenna. »Und wenn doch, wie sollen wir den in diesem Wegenetz auf die Schnelle

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