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Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Titel: Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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sie kriegen konnten. Das öffentliche Leben brach zusammen. Die Stromversorgung war gekappt. Der Straßenverkehr kam abrupt zum Erliegen, denn es gab kein Benzin mehr. Woher auch? Nichts kam ins Barrio hinein, nichts heraus. Wir kochen hier in unserem eigenen Saft. Draußen die schießwütigen Cops und das Militär, hier drin drogensüchtige Killer, die vor nichts haltmachen. Ganz ehrlich, Jungs, ihr habt euch einen prima Zeitpunkt ausgesucht, hier aufzutauchen.«
    Jeb und León wechselten einen eindringlichen Blick. Es war León, der schließlich fragte: »Was meinen Sie mit: Jungs wie ich? Warum sollte ich mit denen etwas zu tun haben?«
    »Hast du mal in den Spiegel geguckt? Du siehst den Burschen dieser Gegend mit deinen Tätowierungen verdammt ähnlich.«
    »Wo sind wir hier? Wie heißt diese Stadt?« Jeb sah, dass León schluckte. Und Jeb hielt den Atem an.
    »Ihr seid komische Kerle. Das wisst ihr auch nicht?«
    »Nein«, knurrte León.
    »Dann heiße ich euch willkommen.« Der Alte lächelte. »Willkommen in Los Angeles.«

M ary fasste nach Jennas Hand. Langsam gingen sie zur Straße vor und lugten um die Hausecke.
    Vorsichtig, gebückt und immer an den Hauswänden entlang schlichen sie weiter. Sie kamen an verriegelten Türen und zugenagelten Fenstern vorbei. Eine unnatürliche Stille lag über allem. Mary schnupperte und verzog das Gesicht. Der Wind trieb dunkle Schwaden von dem qualmenden Fahrzeug heran. Es stank penetrant nach verbranntem Gummi.
    »Verdammt, ich sehe sie nicht mehr«, fluchte Jenna leise.
    Mary sah sich aufmerksam um. Keine Spur von León und Jeb. Wohin waren sie verschwunden? Nirgends standen Türen offen, keine Nebenstraßen zweigten ab.
    Mary ließ ihren Blick die Häuserwände hochwandern. Vielleicht befand sich jemand auf dem Dach eines der Häuser, aber auch da entdeckte sie niemanden. Es schien, als wären sie die einzigen Menschen in dieser verlassenen Stadt.
    Lautlos huschten sie weiter voran. In einiger Entfernung zum Ende der Straße suchten sie Deckung hinter einer niedrigen Mauer, die zu einem Kellereingang führte.
    Dicht an den Wänden huschten sie weiter voran. Plötzlich stießen sie auf einen versteckt liegenden Hauseingang. Jeb und León hockten davor, in ihren Armen ruhte ein alter Mann. Mary entdeckte die Schusswunde sofort.
    »Hier seid ihr! Wir haben uns große Sorgen gemacht. Wer ist das?«, rief da schon Jenna.
    »Und was ist passiert? Haben Sie Schmerzen?«, wandte sich Mary an den Fremden.
    »Nein, mir geht es gut, macht euch keine Sorgen. Mein Name ist Fernando Caracas, meine Dame«, stellte sich der Alte selbst vor. Mary sah ihn kurz an, nickte dann verwirrt. Ihr Blick wanderte immer wieder zu dem sauberen Einschussloch an der Schulter des Mannes.
    »Was ist geschehen? Ist euch etwas passiert?«, fragte Jenna dazwischen.
    »Nein, alles okay«, meinte Jeb ruhig.
    »Wer hat geschossen?«
    »Wissen wir nicht genau. Das Militär oder die Polizei.« León zuckte mit den Schultern. Am liebsten hätte Mary ihn geschüttelt. Warum saßen sie hier so seelenruhig rum, wenn sie einen Verletzten versorgen mussten?!
    »Die Polizei?«, wiederholte Jenna ungläubig.
    »Ja, hier herrscht Ausnahmezustand. Aber ratet mal, wo wir gelandet sind. Los Angeles!« Jeb strahlte geradezu. »Ich bin sicher, wir sind heimgekehrt. Dies könnte unsere Welt sein. Ist das nicht großartig?«
    Jenna und Mary blickten ihn verwundert an. »Glaubst du wirklich? In der Nachricht stand doch etwas von sechs Welten und das hier ist erst die vierte.«
    »Ja, aber schau dich doch um, alles kommt uns bekannt vor. Wir sind in Amerika, in Los Angeles. Jeder von uns hat diesen Namen schon einmal gehört und kann etwas damit anfangen.«
    »Ich nicht so richtig. Ich weiß, dass ich noch nie in Los Angeles war. Mir ist das alles fremd, jedenfalls das meiste. Ich stamme nicht von hier«, warf Mary ein.
    »Mir geht es genauso. Wie sieht es bei dir aus, León?«
    Seine Lippen waren zusammengepresst. Die Kiefermuskeln mahlten. Alles an ihm wirkte plötzlich hart und Mary zuckte davor zurück, León die Hand auf den Arm zu legen.
    »Ich weiß nicht«, knurrte er. »Fernando hat mich verwirrt. Ich erkenne alles wieder. Die verrotteten Häuser, verwahrlosten Straßen, Cops und Militär, die auf Menschen schießen. Gangs, die Drogen verticken und um Gebiete kämpfen. Ich atme das alles hier ein. Gewalt und Rausch, Hass und Verzweiflung. Und doch ist es mir fremd. Als wäre ich lange fort gewesen.«
    Bevor die

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