Labyrinth des Bösen
auch niemanden auf dem Zug gesehen.«
Mace spielte die Ereignisse noch einmal im Geist durch. Er sah sich selbst, wie er Grievous mithilfe der Macht vom Dach des Wagens stieß, sah Grievous über den Rand fallen, entweder auf die Schienen oder den Schluchtboden, sah das Schiff des Cyborg vom Zug aufsteigen und in die Schlucht hinabschießen, bevor es und das zweite Kanonenboot mit ihrer Jagd rund um den Mag-lev-Zug begonnen hatten.
Mace ballte die Fäuste und fuhr zu Kit herum. »Das Schiff hätte ihn auffangen können - irgendwie.« Wieder sah er den Piloten an. »Habt Ihr etwas von ihm gehört?«
»Die Meldung kommt gerade rein, Sir. Sektor H-52. Mein Flügelmann ist ihnen dicht auf den Fersen. Ich sollte mich lieber auf den Weg machen.«
»General Fisto und ich kommen mit Ihnen.« Mace drehte sich zu Shaak Ti, Allie und den vier neu eingetroffenen Jedrittern um.
Shaak Ti nickte ihm zu. »Wir werden den Kanzler den Rest des Wegs zum Bunker begleiten.«
Shaak Ti ging als Letzte an Bord des Kanonenboots, das Palpatine zu dem Bunker bringen würde, der sich irgendwo tief in den engen Versorgungsschluchten des exklusiven Sah'c-Viertels befand. Umgeben von seinen Roten Wachen stand Palpatine schweigend hinten im Truppenraum. Sein Haar war wirr, sein Gewand verknittert, und er wirkte zwischen seinen hoch gewachsenen Beschützern bleich und schwach. Stass Allie und die vier Jediritter, die Yoda aus dem Tempel geschickt hatte, standen direkt an der Luke, Schulter an Schulter mit Soldaten und Regierungsagenten. Shaak Ti kannte den menschlichen Jedi und die Twi'lek-Frau vom Sehen, aber sie konnte sich nicht erinnern, je den beiden anderen begegnet zu sein - einem Talz und einem Ithorianer. Alle vier sahen recht fähig aus, aber Shaak Ti hoffte, dass sie keine Situation erleben würden, in der sie ihr Können beweisen mussten.
Einen Augenblick vorher war das Kanonenboot mit Mace und Kit nach Norden gestartet, zum Senatsviertel, um sich der Verfolgung von Grievous' Schiff anzuschließen. Das Kanonenboot mit Palpatine an Bord hatte sich nach Süden gewandt und war sofort in die Schlucht abgestiegen. Die Dämmerung lag bereits über dem Rand der Schlucht. Wie zerschlagen von den Ereignissen des Tages, war der Himmel von Coruscant ein Wirbel aus Blutrot, Orange und dunklem Lavendel. Die Häuser und Straßen drunten waren beleuchtet.
Auf halbem Weg zum Boden der Schlucht setzte sich ein Kanonenboot, das einige Kampfspuren zeigte, neben das des Kanzlers und blieb auf dem kurvenreichen Weg zu dem gebirgsartigen Bunkergebäude direkt schräg hinter ihnen.
Eine letzte Wendung nach Norden brachte die beiden Kanonenboote zum Eingang einer schmalen Stadtschlucht, wo sie verharrten, denn es dauerte einen Moment, bis die Partikelschilde gesenkt waren, die die Bunker, die taktischen und Kommunikationszentren, die Landeplattformen und das Netz von Gängen, das sie miteinander verband, schützen sollten. Der Komplex konnte auf unterschiedliche Art erreicht werden - unter normalen Umständen hätte man Palpatine mit einem Repulsorliftspeeder durch tiefe Tunnel von Republica 500, aus der großen Rotunde oder dem Senatsbürogebäude hierher gebracht -, aber diese Schlucht war von den Bezirken westlich des Senats und des Bankenviertels aus der beste Weg. Shaak Ti blieb angespannt, bis die Geschützboote den schimmernden Schirm hinter sich hatten.
Das zweite Kanonenboot flog voraus und war bereits gelandet, als Shaak Ti und der Rest einen Augenblick später eintrafen. Das Schiff mit dem Kanzler hatte kaum die Landeplattform berührt, als die seitlichen Luken aufgingen und die Roten Wachen Palpatine eilig zu einem wartenden Speeder brachten. Die Soldaten sprangen heraus, um die Truppen des Bunkers zu verstärken. Shaak Ti wies die vier Jediritter an, die Roten Wachen zu begleiten, und versprach nachzukommen, sobald sie und Stass Allie den Tempel von ihrer sicheren Ankunft unterrichtet hatten.
Die beiden Jedimeisterinnen sahen zu, wie der Speeder in den breiten Tunnel raste, der zum Bunker führte, dann sprangen auch sie auf die Landefläche. Allie griff nach ihrem Kom und drückte den Knopf. Nach mehreren misslungenen Versuchen, den Tempel zu erreichen, warf sie Shaak Ti einen Blick zu.
»Zu viele Störungen. Gehen wir ein Stück vom Schiff weg.«
Das rettete sie vor der Explosion, die das Kanonenboot zerfetzte. Dennoch gerieten ihre Gewänder in Brand, und sie wurden zehn Meter weit durch die Luft geschleudert.
Shaak Ti blieb bei
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