Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)
los.
Ping! »Ladies and Gentlemen, we welcome you aboard this Air New Zealand Flight on our way to Auckland. Our flying time will be five hours and fifty minutes ...«
Tim schaltete sein BlackBerry aus, nachdem er sich in den letzten Minuten die Fotos von Shainee nochmals angesehen hatte. So viele Erinnerungen an die schönste Zeit seines Lebens ... so viel Glück, so viel Liebe!
»... wird sich unser Abflug um einige Minuten verzögern. Wir haben noch immer keine Startfreigabe. Aber sobald alle an Bord sind, geht’s dann gleich los. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Flug.«
Tim steckte sein Handy ein und sah aus dem Fenster neben seinem Sitz. Das Gerangel um die Armlehne hatte er verloren: Die junge Frau auf dem Sitz neben ihm blätterte mit energisch aufgestützten Ellbogen und trotzig hochgezogenen Schultern in einer Cosmopolitan .
Er lehnte seine Stirn gegen die Fenstereinfassung, lauschte auf das schrille Sirren der Turbinen und suchte Shainee hinter den reflektierenden Scheiben des Flughafengebäudes. Aber er konnte sie nirgendwo entdecken. Sah sie ihm gar nicht nach, wenn er startete?
»Dr Winslow?«
Tim drehte sich um. »Yeah?«
Eine Flugbegleiterin beugte sich über die junge Frau neben ihm, die ihre Zeitschrift in den Schoß sinken ließ. »Sir, ich habe eben erfahren, dass Sie gerade upgradet wurden.« Sie lächelte charmant. »Last minute, sozusagen.«
»Aha«, murmelte Tim verwirrt. Sein Blick huschte über die Sitzreihen vor und hinter ihm. Der Air New Zealand Flug war bis zum letzten Platz ausgebucht.
»Darf ich Sie zu Ihrem Sitz in der First Class bringen, Sir?«, fragte die Flugbegleiterin. »Warten Sie, ich nehme Ihr Handgepäck. Haben Sie nur diese Laptoptasche? Die Jacke noch, okay. Ist das alles, Sir? Prima. Gehen wir?«
Sportlich kletterte Tim über die junge Frau auf dem Gangplatz hinweg und folgte der Flight Attendant nach vorn.
Neben den vordersten Minikabinen mit Sessel, Tisch und Fernseher, die von einer geschwungenen halbhohen Wand umgeben waren, blieb sie stehen und erwartete ihn. Sie deutete in eine Kabine. »Dies ist Ihr Sitz, Sir. Brauchen Sie Ihr Notebook während des Fluges oder soll ich es für Sie verstauen? Okay, wie Sie wünschen. Darf ich Ihnen vor dem Start noch einen Drink bringen? Einen Whiskey vielleicht?« Sie nickte zu dem leeren Sitz neben seinem. »Ihre Frau kommt auch gleich.«
»Meine ...« Ihm stockte der Atem, und sein Herz begann zu rasen.
»Oh, da ist sie ja schon! Good afternoon, Ma’am. Welcome onboard.«
Shainee ließ sich neben ihm in den Sitz fallen und sah ihn mit einem traurigen Lächeln an. »Hallo, Fremder.«
»Hallo, Fremde.« Tim schüttelte ungläubig den Kopf. »Was machst du denn hier?«
»Ich möchte noch ein bisschen vom großen Glück träumen. Ein bisschen hoffen. Ein bisschen leben. Mit dir in meinem Herzen, Tim.« Sie lächelte traurig. »Ich fliege mit dir nach Sydney. Ich liebe dich. Und ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen.« Shainee sah ihn fest an, nahm seine Hand und ließ sie nicht mehr los.
»Tim ...« Sie atmete tief ein, dann atmete sie ganz langsam wieder aus. »Ich muss dir was sagen ...«
Tim,
gibt es ein größeres Geschenk
als das Leben, das Du mir geschenkt hast?
Die unbeschwerten Tage mit Dir,
Deinen Gefühlen und Deiner Liebe?
Epilog
»Siehst du’s?«
»Ja, jetzt, gleich da vorn ist die Tür«, wisperte Jodis Stimme aus seinem Handy. »Bin gleich bei dir.«
»Okay.« Tim legte auf und steckte sein BlackBerry ein. Er wollte jederzeit erreichbar sein. Falls es ... Nein, nicht daran denken!
Jedenfalls, aus diesem Grund war er auch erst an der Pacific Avenue losgefahren, als Jodi angerufen hatte, sie wäre gelandet. Okay, Kofferholen, Windelnwechseln, Passkontrolle ... mit quietschenden Reifen durch die Straßen von San Francisco war er sogar noch vor ihr am Ausgang des Terminals gewesen.
Hey, da war sie ja schon. Durch die verspiegelten Glastüren konnte er sie sehen. Jodi schob einen Kofferwagen. Ein Trolley, ein Rucksack, ein Baby im Kinderwagenaufsatz mit Tragegriff. Wie süß!
Die Türen zischten auf, und Jodi schob ihr Gepäck bis neben Tims Q7. Der stand vor der Ankunftshalle des San Francisco International Airport im absoluten Halteverbot.
»Hi, Tim.«
Wie müde sie aussieht!, dachte er. Total erschöpft!
»Hi, Jodi. Wie war dein Flug?«
Sie verdrehte die Augen.
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