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Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Titel: Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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Schulter. Jaryn fuhr herum, als habe ihn ein giftiges Insekt gestochen. »Lass deine Hände von mir!«
    »Jaryn! Geh nicht, wir …«
    »… wir was? Es gibt kein ›wir‹ mehr zwischen uns. Und versuche nicht, deine Leimruten nach mir auszuwerfen. Sie haben ihre Wirkung verloren.«
    Auf Rastafans ausgestreckter Hand lag ein langer, spitzer Dolch. »Leben gegen Leben. Willst du das? Dann töte mich! Beweise, dass du im Innern so unbarmherzig bist, wie du dich jetzt gibst.«
    Jaryn schlug ihm wütend den Dolch aus der Hand. »Wie kannst du glauben, ich würde diesen heiligen Ort mit einem Mord beschmutzen? Solche Taten sind dein Erkennungszeichen.«
    Mit diesen Worten stürmte er hinaus und rannte davon.
    »Ich biete dir meinen Thron! Ich werde mich zurückziehen!«, rief Rastafan ihm nach, aber Jaryn hörte es nicht mehr.
    Kurze Zeit darauf erschien er blass und zitternd bei Anamarna. Caelian sprang sofort auf. »Was ist denn passiert?«
    Jaryn warf ihm einen erloschenen Blick zu. »Rastafan ist hier«, würgte er hervor.
    »Wie? Rastafan?« Caelian sah Anamarna fragend an. Der nickte gleichmütig und bat Jaryn, sich erst einmal zu setzen und sich zu beruhigen. Jaryn wandte sich an Caelian und Aven. »Bitte lasst mich mit Anamarna allein sprechen.«
    Nachdem die beiden Freunde gegangen waren, überfiel Jaryn Anamarna mit zornigen, verzweifelten Worten: »Wie konntet Ihr das tun, Anamarna? Mit Heimtücke habt Ihr mich hierher gelockt. Seit meiner Geburt war ich nichts als euer Spielball. Soll das denn niemals aufhören?«
    »Auch wir sind nur Getriebene, Jaryn. Suthranna und ich hielten es für einen guten Zeitpunkt, dass du und Rastafan, dass ihr beide euch aussprecht und eine Versöhnung …«
    »Versöhnung?«, fiel ihm Jaryn höhnisch ins Wort. »Das ist unmöglich! Zwischen Rastafan und mir sind alle Brücken zerstört. Nicht einmal Ihr könnt eine Neue bauen.«
    »Bedauerlich, dass du es so siehst.«
    »Ja, so sehe ich es. Ich werde sofort abreisen. Und haltet mich nicht davon ab, es ist vergebens.« Er stand auf und lief in die Hütte. »Caelian! Ich reise ab. Was ist mit dir? Willst du bleiben oder mit mir zurückkehren?«
    Caelian war bestürzt. Gemeinsam mit Aven versuchte er, Jaryn zurückzuhalten, doch er sagte: »Bleib ruhig, Caelian. Ich weiß, dass du dich in Araboor nicht wohlfühlst. Ich wäre vielleicht auch lieber woanders, aber irgendjemand hat mir eine Pflicht aufgeschwatzt, und nun kann ich mich ihr nicht entziehen.« Er wandte sich an Aven. »Wenn du so freundlich wärst, mir die Satteltaschen hinauszutragen. Ich hole inzwischen das Pferd.«
    Bevor Caelian etwas erwidern konnte, war Jaryn schon hinausgelaufen auf die Wiese, wo sein Brauner neben Laila graste. Kurz sah sich Jaryn nach Rastafans Haytan um, aber er konnte ihn nicht entdecken.
    »Den hat er versteckt, damit ich keinen Verdacht schöpfe«, murmelte er und streichelte Laila den Hals. »Ich würde dich gern mitnehmen, aber ich weiß, dass du es hier besser hast. Lebe wohl. Du bist mir tausendmal mehr wert als der König von Jawendor in all seiner männlichen Urgewalt, mit der er wieder einmal Eindruck auf mich machen wollte.«
    Als er mit dem Pferd zur Hütte kam, hielt ihm Aven die Satteltaschen hin. Caelian war totenbleich, wagte aber nichts zu sagen, denn er fürchtete, von Jaryns Worten zu stark verletzt zu werden.
    Jaryn band die Taschen fest und schwang sich in den Sattel. »Lebt wohl, Anamarna und grüßt mir Suthranna. Es war ein kurzer Besuch, ich fürchte, es wird der Letzte gewesen sein.«
    Als Jaryn tatsächlich davonritt, ohne sich noch einmal umzusehen, starrte ihm Caelian ungläubig hinterher, dann stieß er einen Schrei aus und packte Anamarna an den Schultern. »Weshalb lasst Ihr ihn gehen? Holt ihn zurück! Jaryn macht einen großen Fehler, ich weiß es!«
    Anamarna blieb wie immer gelassen. »Was die beiden miteinander auszumachen haben und auf welche Weise sie es tun, geht nur sie etwas an. Wir dürfen uns da nicht einmischen.«
    »Aber ich kann nicht ohne ihn leben.«
    »Das war ein lächerliches Argument, Caelian. Aber ich will es deiner Jugend zugutehalten. Siehst du, ich weiß, dass dein Herz sich nach dem Mondtempel sehnt. Du bist Jaryn nicht gefolgt, aber du könntest es tun. Jetzt noch.«
    Caelian schüttelte immer noch den Kopf, als hätte er nichts gehört. »Ein Fehler, er begeht einen Fehler.«
    Aven berührte ihn leicht am Arm. »Komm! Lass sich die Dinge entwickeln. An der Kurdurquelle geschieht oft

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