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Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Titel: Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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Eingang gibt, dann finden wir ihn.«
    Thorgan seufzte. »Wie Ihr wünscht, Herr.«
    ~·~
    Thorgan führte seinen Herrn auf dem Trampelpfad um die Düne herum. Auf beiden Seiten erhoben sich riesenhafte Sandberge, sodass sie das Gefühl hatten, durch eine enge Schlucht zu reiten. Sie kamen nur langsam vorwärts, denn die Hufe der Pferde sanken bei jedem Schritt ein. Angesichts der Länge der Düne und der Einförmigkeit der Landschaft sank auch Radomas’ Zuversicht, hier einen Eingang zu finden. Unermüdlich glitten seine Blicke über die Abhänge, forschte er nach Einbuchtungen oder Unebenheiten, aber da war nichts.
    Thorgan trabte gleichmütig voran. Er wusste, dass sie hier nichts finden würden, aber der hohe Herr Radomas ließ sich natürlich von einem wie ihm nichts sagen. Nun, sollte er doch seine Erfahrungen selbst machen.
    Manchmal ragten vor ihnen Felsen aus dem Sand. Diese betrachtete Radomas jedes Mal mit besonderem Interesse, weil sie das trostlose Einerlei unterbrachen, während Thorgan gelangweilt in den Himmel starrte. Radomas wies auf die Düne. »Alles liegt dort, wir wissen es, aber verdammt, wie kommen wir heran?«
    »Gar nicht«, sagte Thorgan. »Diese Sandmassen können wir nicht bewegen. Wir müssen den Eingang finden.«
    »Warum haben die beiden ihn gefunden und wir nicht«, wetterte Radomas. Er wurde zunehmend gereizter. »Sind sie zufällig in einen Schacht gestürzt, den wir nicht sehen?«
    »Dann wären sie kaum wieder herausgekommen«, erwiderte Thorgan kühl, der sich mit den Verhältnissen besser auskannte als sein Herr. »Der Sand wäre nachgerutscht und hätte sie begraben, zumindest aber ihre Rückkehr vereitelt.«
    »Wie weit ist es noch bis zum Ende der Düne?«
    »Was versteht Ihr unter ihrem Ende? Wer will sagen, wo eine Düne aufhört. Es schließen sich immer weitere Dünen an, und wir wissen nicht, wie groß Zarador war.«
    Allmählich zweifelte auch Radomas daran, dass sie den Eingang jemals finden würden. Vielleicht suchten sie doch an der falschen Stelle. Aber wo war die Richtige? Hatte Thorgan sie womöglich bei seinen Grabungen bereits gefunden und es ihm verschwiegen? Nein, sagte er sich, dann wäre er mit dem Schatz schon verschwunden.
    Es war Thorgan, der, wie seinerzeit Caelian, in der Ferne auf dem Dünenkamm etwas blinken sah. Auch er glaubte zuerst, die Sonne spiele ihm einen Streich. Er wischte sich über die Augen. Das Blinken war noch da. Kein Fels in der Umgebung warf auf diese Weise das Licht zurück. Was mochte das sein? Aufgeregt wies er nach oben. »Herr, seht Ihr das auch?«
    Radomas beschirmte die Augen mit der Hand. »Bei Zarads Gemächte, da ist etwas!«, stieß er aufgeregt hervor. »Was mag das sein?«
    Sie ritten näher. Beide starrten mit zusammengekniffenen Augen hinauf. »Es ist die Pyramide, Thorgan!«, flüsterte Radomas ehrfürchtig, und seine Züge bekamen etwas Andächtiges. »Da ist sie. Wir haben sie gefunden.«
    »Sieht so aus«, gab Thorgan zu. »Diese Spitze war damals nicht da, das schwöre ich. Der Wind muss sie freigelegt haben.«
    »Würde er doch die ganze verfluchte Düne hinwegfegen«, knurrte Radomas und breitete die Arme aus, als wolle er einen riesigen Schatz in ihnen bergen. »Wir haben sie, und hier irgendwo muss auch der Eingang sein.«
    Mit bloßem Auge konnten sie jedoch nichts erkennen. Weder der Boden noch der Hang der Düne wiesen Unregelmäßigkeiten auf. »Wenn der Eingang irgendwo unterhalb dieser Spitze ist«, sagte Thorgan, »dann ist er unauffindbar, völlig vom Sand verschüttet. Hier können wir nicht graben, unmöglich.«
    »Ach du mit deinem ewigen Gejammer, was angeblich alles nicht geht«, fuhr ihn Radomas an. »Wo die Pyramide ist, ist auch der Eingang, und die beiden sind hineingegangen und auch wieder herausgekommen. Das ist eine Tatsache. Wir müssen nur weitersuchen, und das wird uns leichterfallen, weil wir wissen, dass wir am richtigen Ort sind.«
    Thorgan nickte. Auch er machte sich natürlich Gedanken, wie die beiden das geschafft hatten, aber durch bloßes Nachdenken kam er nicht darauf. »Mir fällt da etwas ein«, sagte er. »Vielleicht haben die beiden auch nur die Spitze gesehen und waren genauso ratlos wie wir. Aus der Enttäuschung heraus haben sie sich dann das Märchen von den fünf Krügen ausgedacht. Aber waren sie wirklich in der Pyramide? Gibt es diese fünf Krüge wirklich? Wir wissen es nicht.«
    Radomas gab Thorgan heimlich recht, aber das konnte er nicht zugeben. War der Schatz

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