Lady Chatterley (German Edition)
schlüpfte wieder in ihre Gummischuhe und rannte mit einem wilden, kurzen Lachen hinaus, hielt ihre Brüste dem schweren Regen entgegen und breitete die Arme aus, und lief, vom Schleier des Regens verhüllt, hinaus mit den eurythmischen Tanzbewegungen, die sie vor langer Zeit in Dresden erlernt hatte. Es war eine seltsame, bleiche Gestalt, die sich da hob und senkte, unter dem Regen bog, daß er ihre Flanken gleißend peitschte, dann aufschwang und mit vorgerecktem Leib herankam, wieder sich neigte, so daß die Fülle ihrer Hüften und Lenden dem Mann sich darbot wie in einer Huldigung, einer wilden Willfährigkeit.
Er lachte rauh und warf seine Kleider ab. Es war zuviel. Er sprang hinaus, nackt, weiß und erschauernd, in den harten, schrägpeitschenden Regen. Mit kurzem, wildem Bellen jagte Flossie vor ihm her. Connies Haar war naß und klebte an ihrem Kopf, sie wandte ihm ihr heißes Gesicht zu und sah ihn an. Ihre blauen Augen loderten vor Erregung, als sie umkehrte und, seltsam stürmisch, über die Lichtung davonrannte, in den Waldpfad hinein, wo die nassen Zweige sie peitschten. Sie rannte, und er sah nichts als den runden, nassen Kopf, den im Fliehen vorgebeugten, nassen Rücken, die runden, regenglänzenden Hinterbacken: eine wunderbare, geduckte weibliche Nacktheit auf der Flucht.
Sie war schon fast auf dem breiten Reitweg, als er sie einholte und seinen nackten Arm um ihre weiche, nacktnasse Mitte schlang. Sie schrie und bäumte sich auf, und die Fülle ihres weichen, durchkühlten Fleisches fiel gegen seinen Körper. Er preßte sie an sich, rasend, die Fülle des weichen, kühlen, weiblichen Fleisches, das unter der Berührung blutwarm erblühte wie eine Flamme. Der Regen strömte auf sie nieder, bis sie dampften. Er nahm in jede Hand eine ihrer schönen, schweren Hinterbacken und preßte sie in rasender Leidenschaft an sich, zu sich, bewegungslos, im Regen erschauernd. Dann warf er die Frau jäh hin und fiel über sie auf dem Pfad, in der rauschenden Stille des Regens, und nahm sie kurz und scharf – kurz und scharf und schnell gestillt, wie ein Tier.
Sofort stand er wieder auf und wischte sich den Regen aus den Augen.
«Komm ins Haus», sagte er, und sie rannten zurück zur Hütte. Er lief schnell und geradewegs: Er mochte den Regen nicht. Sie aber kam langsam nach, pflückte Vergißmeinnicht und Feuernelken und Hyazinthen, rannte dann wieder ein paar Schritte und sah ihm nach, wie er vor ihr herlief.
Als sie außer Atem zur Hütte kam, mit ihren Blumen, hatte er schon ein Feuer entfacht, und die Zweige knisterten. Ihre spitzen Brüste hoben und senkten sich, ihr Haar war straff vom Regen, ihr Gesicht rot überhaucht, und ihr Körper glitzerte und tropfte. Weitäugig und atemlos, mit kleinem, nassem Kopf und vollen, triefenden, blanken Hüften sah sie aus wie ein fremdes Wesen.
Er nahm das alte Leintuch und rieb sie ab, sie stand da wie ein Kind. Dann trocknete er sich selber ab und schloß die Hüttentür. Das Feuer loderte auf. Sie wuschelte den Kopf ins andere Ende des Tuchs und trocknete sich das Haar.
«Wir trocknen uns mit demselben Handtuch ab – das gibt Streit!» sagte er.
Sie sah einen Augenblick auf, unter wild zerzaustem Haar.
«Nein!» sagte sie mit groß geöffneten Augen. «Das ist kein Handtuch, das ist ein Leintuch.»
Und emsig trocknete sie weiter ihren Kopf, und er rieb den seinen. Immer noch keuchend vor Anstrengung, jeder in eine Militärdecke gehüllt, doch die Vorderseite ihrer Körper offen dem Feuer zugekehrt, saßen sie Seite an Seite auf einem Holzblock vor den hellen Flammen, um wieder ruhig zu werden. Connie haßte das Kratzen der Decke auf der Haut. Aber das Leintuch war jetzt naß.
Sie ließ die Decke sinken und kniete auf den Lehmboden vorm Herd, hielt den Kopf dem Feuer hin und schüttelte das Haar, um es zu trocknen. Er schaute auf den schönen Schwung ihrer Flanken, der es ihm heute antat: Das üppige Gefälle zur schweren Rundung der Hinterbacken, zwischen denen, eingenistet in geheimnisvolle Wärme, die geheimen Öffnungen waren.
Er streichelte die schöne Wölbung mit seiner Hand, sacht und genießerisch ging er den Kurven und hemisphärischen Rundungen nach.
«Du hast so ’n schönen Hintern», sagte er in der kehligen, zärtlichen Mundart. «Du hast den schönsten Arsch, den ich kenne. Ist überhaupt der schönste Weiberarsch, den’s gibt. Und jeder Millimeter davon hat was von ’ner Frau – das ist so sicher wie nur was. Du bist nicht eines von
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