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Lady Chesterfields Versuchung

Lady Chesterfields Versuchung

Titel: Lady Chesterfields Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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Verletzungen nicht näher zu betrachten. „Ich will die Wahrheit hören.“
    „Jemand hat versucht, mich zu erdrosseln, kurz bevor Sie an Deck kamen.“
    „War es ein Raubüberfall?“
    „Eher ein Mordversuch, würde ich sagen.“
    Sie wurde blass, und ihre Augen weiteten sich vor Schreck. Sie ließ die Hände sinken. „Glauben Sie wirklich?“
    „Es ist nicht das erste Mal, dass das jemand versucht.“ Er zuckte die Schultern. „Allerdings war es sonst immer der Feind auf dem Schlachtfeld.“ Er griff nach ihrer Hand. „Haben Sie Angst, dass er Ihnen auch etwas antun könnte?“
    Ihre Hand fühlte sich kalt an, und sie schluckte schwer. „Würden Sie mich beschützen, wenn er es täte?“
    Michael lächelte. „Was meinen Sie?“
    Schweigend entzog sie ihm ihre Hand, während Michael erneut das Blut von den Abschürfungen an seinem Hals abtupfte.
    Hannah hielt ihn auf, und berührte, ohne es zu wollen, seine Hand. „Warten Sie. So kommen Sie nicht richtig heran.“
    Ohne ihn um Erlaubnis zu fragen, lockerte sie seine Krawatte und knöpfte den Kragen auf. Obwohl das Wasser ziemlich kalt sein musste, merkte Michael es kaum, zu sehr war seine Aufmerksamkeit darauf gerichtet, dass Hannah zwischen seinen Beinen stand und mit ihren Fingern seine Haut berührte. Es erregte ihn über die Maßen, ihr so nahe zu sein. Das grüne Kleid betonte die sinnlichen Rundungen ihrer Brüste, aber es war ihre Unschuld, die er verführerischer fand als all ihre weiblichen Reize. Ihr war nicht im Mindesten bewusst, was ihre Berührung mit ihm machte.
    Schüchtern betupfte sie seinen Hals und biss sich auf die Unterlippe, als könne sie ihre Abneigung vor Blut auf diese Art überwinden. Michael verharrte bewegungslos.
    „Warum sollte man Sie umbringen wollen?“ Sie erschauerte, als sie seine Haut nach weiteren Wunden absuchte.
    Er zuckte mit den Schultern.
    „Jemand hält es für wahr“, sagte sie leise. „Dass Sie fürstlicher Herkunft sind.“
    Obwohl Michael nicht glaubte, dass er das wirklich war, hatte Hannah sicher recht mit ihrer Vermutung. Welchen anderen Grund hätte es geben sollen, ihn umzubringen? „Märchen werden nicht wahr, Hannah. Und ein einfacher Soldat ist kein Prinz.“
    Ihr zarter Jasminduft umschmeichelte seine Sinne, und als sie die Wunden an seinem Hals versorgt hatte, legte sie ihm die Hände auf die Schultern. „Es sei denn, er ist schon immer ein Prinz gewesen. Ohne es zu wissen.“
    Er umfasste ihre Handgelenke und zog ihre Hände fort. „Tun Sie das nicht, Hannah.“
    Verwirrt sah sie ihn an, dann schien sie zu begreifen, was er meinte, und ihre Wangen röteten sich. Doch plötzlich schlug ihre Verlegenheit in Ärger um.
    „Wollten Sie mich lächerlich machen?“, verlangte sie zu wissen. „Oder warum sonst haben Sie tausend Pfund für mein Taschentuch geboten?“
    Da er nicht vorhatte, seine Beweggründe offenzulegen, schwieg er.
    „Jetzt glauben alle, dass wir ein Liebespaar sind und ich mich Ihnen hingegeben habe.“
    „Ist es denn nicht das, was Sie tun?“ Er erhob sich abrupt. Irgendwie musste er ihr begreiflich machen, dass sie den Teufel in Versuchung führte. Wenn er sie ein wenig einschüchterte, würde sie vielleicht zukünftig Abstand zu ihm wahren.
    „Sie hatten kein Recht, mich öffentlich in Verruf zu bringen“, flüsterte sie vorwurfsvoll. „Ich habe London verlassen, um von vorn zu beginnen. Und jetzt tuscheln alle über uns.“ Sie trat einen Schritt von ihm fort und knetete rastlos ihre Hände.
    „Sie wollen gar keine Freiheit. Im Grunde mögen Sie die Regeln, die Sie zu verabscheuen vorgeben“, konterte er erbarmungslos.
    Sie sah aus, als wolle sie jeden Moment fliehen. „Das verstehen Sie nicht.“
    „Ich verstehe das sehr wohl.“ Er stellte sich vor sie und stützte die Hände zu ihren beiden Seiten an der Wand hinter ihr ab. „Sie wollen das Unmögliche, habe ich recht? Man soll Sie für eine Dame halten, obwohl das, was Sie sich insgeheim wünschen, alles andere als damenhaft ist.“
    „Nein, Sie irren sich.“ Schützend schlang sie sich die Arme um den Oberkörper.
    Er strich an ihrer Seite herunter bis zu ihrer schlanken Taille und konnte das eng geschürte Korsett unter ihrem Kleid spüren. „Warum haben Sie auf die Uhr geboten?“
    Sie senkte den Blick. „Weil ich nicht mit ansehen konnte, dass die Frauen sich um Sie balgten wie Hunde um ein Stück Fleisch.“
    „Es kümmert mich nicht, was andere von mir denken.“
    „Vielleicht sollte es das

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