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Lady Chesterfields Versuchung

Lady Chesterfields Versuchung

Titel: Lady Chesterfields Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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wie es sein mochte, wenn er auf ihr lag. Ein wonnevoller Schauer rann ihr über die Haut. Die Erfahrung war völlig neu für sie. Der schwere Kleiderstoff auf ihren Brüsten, die Röcke, die ihre Beine bedeckten … Sie fühlte sich unbehaglich mit den vielen Schichten Kleidung, die sie von ihm trennten.
    Er nahm ihre Hand und küsste die Innenfläche. „Sie sind im Augenblick nicht Sie selbst.“
    „Das stimmt.“ Sie hob seine Hand und legte sie an ihre Wange. Dass es falsch war, was sie tat, wusste sie. Es kümmerte sie nicht. Die Rebellin in ihr wurde mit jedem Moment lebendiger. „Mir bleiben genau fünfzehn Stunden, um nicht ich selbst zu sein. So lange, bis wir das Schiff wieder verlassen.“
    Sie spürte, wie er weitere Knöpfe ihres Kleides öffnete und seine bloße Hand unter den Stoff gleiten ließ.
    Das war ihre letzte Gelegenheit, Nein zu sagen. Wollte sie sich von einem gewöhnlichen Soldaten ruinieren lassen? Von einem Mann, der keine Zukunft hatte und ihr auch keine bieten konnte? Von einem Mann, der ihr Herz zum Rasen brachte und ihr das Gefühl gab, Schmetterlinge im Bauch zu haben?
    Ja.
    Hannah legte ihm die Hände auf die Brust und strich hinauf zu seinen breiten Schultern. Bevor sie es sich anders überlegen konnte, zog sie seinen Kopf zu sich herunter und presste ihre Lippen auf seine. Er schmeckte nach Champagner und einem Hauch von Mandeln.
    Das war das Letzte, was sie denken konnte, bevor Michael das Kommando übernahm. Er drängte sie gegen die Wand und küsste sie mit einer Begierde, vor der es kein Entkommen gab. Sie spürte, wie er die restlichen Knöpfe ihres Kleides öffnete, während sie ihm den Frackrock und die Krawatte abstreifte.
    „Die Mode der Frauen ist furchtbar hinderlich“, murmelte Michael zwischen zusammengebissenen Zähnen, während er sich durch die unzähligen Unterröcke kämpfte und das Zugband der Rosshaarkrinoline löste, sodass diese zu Boden sackte und ihr Kleid plötzlich alle Fülle verlor. Mit einem Mal fühlte Hannah sich klein und Michael völlig ausgeliefert. Er fuhr fort, sie auszukleiden, bis sie schließlich in ihrer Leibwäsche vor ihm stand.
    Erst jetzt wurde sie sich der Tragweite ihres Entschlusses in vollem Umfang bewusst, und sie erschauderte. Hier stand sie, warf alle Hemmungen über Bord, missachtete jede einzelne Regel, die einzuhalten man sie gelehrt hatte – und das für einen Mann, der ihr keine Zukunft bieten konnte?
    Du bist nicht bei Trost, sagte ihr Verstand.
    Er ist es wert, hielt ihr Körper dagegen. Vor nicht einmal einer Stunde war Michael beinahe einem Mordanschlag zum Opfer gefallen. Die Vorstellung, dass sie ihn hätte verlieren können, war unerträglich schmerzhaft, und das, obwohl sie ihn kaum kannte. Und heute Nacht gehörte er ihr.
    Aber der Kampf zwischen den Wünschen ihres Körpers und den Verboten ihrer Vernunft ging weiter.
    Mit seiner Zunge forderte Michael Einlass in ihren Mund, und ihre Brustspitzen fühlten sich an, als hätte er sie dort geküsst. Sie spürte, wie sie feucht wurde zwischen den Schenkeln, und presste unsicher die Beine zusammen. Niemand hatte sie vorbereitet auf das, was mit ihr geschah, und sie genierte sich, Michael danach zu fragen.
    Er löschte das Lampenlicht, sodass es dunkel wurde in der Kabine. „Komm“, murmelte er, unvermittelt ins vertrauliche Du wechselnd, nahm sie bei der Hand und zog sie zu sich. Als sie erkannte, dass er im Sessel saß, hatte er sie auch schon auf seinen Schoß gezogen.
    Nur noch ihre Unterhose und seine schwarze Tuchhose trennten sie voneinander. Ihre Weiblichkeit wurde gegen den harten Beweis seiner Erregung gepresst, und Hannah schlang Michael die Arme um den Nacken und strich mit den Fingern durch sein Haar.
    In der Dunkelheit schien ihre Haut noch empfindsamer als zuvor. Dass sie nicht wusste, was als Nächstes geschehen würde, machte ihr Angst und erregte sie gleichermaßen.
    Michael löste ihren Chignon, und als er ihr durchs Haar strich, regneten die Nadeln zu Boden. Zärtlich kämmte er die langen Strähnen mit den Fingern, während er sie abermals küsste. Ihre Hand lag auf seiner Brust, und als habe er ihren Wunsch erahnt, öffnete er die Knöpfe seines Hemdes und führte ihre Hand unter den Stoff, sodass sie seine nackte, muskulöse Brust streicheln und seinen kräftigen Herzschlag spüren konnte.
    „Bist du sicher, dass du das willst?“, murmelte er an ihrem Mund und vertiefte den Kuss.
    Sie wusste nicht, was sie erwidern sollte. Waren sie nicht

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