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Lady Chesterfields Versuchung

Lady Chesterfields Versuchung

Titel: Lady Chesterfields Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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miteinander geteilt haben.“
    Er setzte sich neben sie und wischte ihr die Träne mit seiner Daumenkuppe fort. „Wenn ich deiner würdig wäre, wenn ich für dich sorgen könnte, würde ich dich nicht gehen lassen. Ich würde auf die Konsequenzen pfeifen und dich notfalls zwingen zu bleiben.“ Er nahm ihre Hand und legte sie sich an seine Wange. „Aber man trachtet mir nach dem Leben. Es ist das Beste für dich, zu deinen Verwandten zu fahren. Dort bist du in Sicherheit.“
    Obwohl es in der Kutsche warm war, begann Hannah zu frösteln. „Ist es das, was du willst?“
    Er beugte sich zu ihr und lehnte seine Stirn gegen ihre. Sie spürte die Wärme seines Atems an ihrer Wange und wollte nichts mehr, als ihren Körper fest an seinen zu pressen.
    „Du weißt, was ich will. Und daran ist nichts Ehrenwertes.“
    Verlangen ergriff Besitz von ihr, und als er seinen Mund auf ihren senkte und sie leidenschaftlich und fordernd küsste, schmolz Hannah dahin. Die sinnliche Berührung seiner Lippen auf ihren, das lockende Spiel seiner Zunge löste ihre Bedenken in Luft auf und ließ sie sämtliche Vorbehalte vergessen.
    Als er den Kuss beendete, dauerte es eine Weile, bis ihr Atem sich wieder beruhigt hatte. Plötzlich kam ihr die vergangene Nacht in den Sinn, und es war, als durchlebe sie jede seiner Berührungen noch einmal, bis hin zu dem unvergleichlichen Gefühl, mit ihm vereint zu sein.
    Ihr wurde bewusst, wie sehr sie ihn brauchte – sogar als seine Geliebte, wenn sie nicht seine Frau werden konnte. Auch um den Preis, dass es ihr am Ende das Herz brechen würde, wollte sie jeden verbleibenden Moment mit ihm in vollen Zügen genießen.
    Michael wälzte sich schlaflos von einer Seite zur anderen. Obwohl man ihm das beste Zimmer im Jagdschloss des Grafen zugewiesen hatte, gelang es ihm nicht, die ersehnte Ruhe zu finden.
    Als er mitten in der Nacht hörte, dass die Tür zu seinem Zimmer leise aufgemacht wurde, griff er hastig nach dem Dolch unter seinem Kopfkissen. Jemand näherte sich vorsichtig seinem Bett, und mit angehaltenem Atem wartete Michael ab. Er war sich darüber im Klaren, dass er ein Risiko einging, aber er wusste nicht, wer der Eindringling war – und aus welchem Grund er sich in seinem Zimmer befand. Es konnte jemand sein, der ihm nach dem Leben trachtete, oder aber ein Diener, der etwas vergessen hatte. Allerdings hätte ein Diener sicher geklopft.
    Also musste es ein Attentäter sein. Und falls er eine Schusswaffe hatte, war es riskant, einfach abzuwarten. Angespannt lauschte Michael in die Dunkelheit, und plötzlich stieg ihm der Duft von Lavendel in die Nase.
    Blitzschnell sprang er aus dem Bett, den Dolch gezückt. „Wer ist da?“
    Eine Frau keuchte erschrocken auf. Michael packte sie und zerrte sie zum Fenster. Im Mondlicht erkannte er das Gesicht von Abigail Turner.
    „Was machen Sie hier, Mrs Turner?“
    Sie zitterte am ganzen Körper, und ihr Gesicht war aschfahl. Michael ließ sie los. Ihm wurde bewusst, dass er immer noch den Dolch in der Hand hielt, und er legte ihn auf den Nachttisch.
    „Ich wollte mit dir sprechen“, sagte Mrs Turner mit brüchiger Stimme und setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett. „Du hast meine Warnung ja nicht beherzigt, aber ich will, dass du alles verstehst. Wenn sie mich erst einmal gefunden haben, weiß Gott, was dann geschehen wird.“
    Sie klang, als hätte sie etwas Unrechtes getan, und Michael begann, sich zu fragen, ob sie möglicherweise wieder unter einem ihrer Anfälle litt. „Sie gefunden haben?“, wiederholte er fragend.
    Sie nickte und reckte das Kinn. „Sie wollten, dass ich dich ihnen übergebe.“ Ihre Unterlippe bebte, und in ihren Augen glänzten Tränen. „Aber ich konnte doch nicht zulassen, dass man dich tötet! Ein kleines Kind!“
    Er hatte Mühe, ihr zu folgen. „Wollen Sie damit sagen, dass Sie aus Lohenberg stammen?“, bohrte er nach. „Ist das hier Ihr Heimatland?“
    Sie blickte beiseite. „Ich war seit über dreiundzwanzig Jahren nicht mehr hier, und ich wollte auch nie mehr zurückkommen, nach allem, was ich … getan habe.“ Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper. „Weißt du, sie hatten meinen Ehemann verhaftet und gedroht, dass sie ihn töten würden, wenn ich dich ihnen nicht ausliefere.“
    Verwirrt musterte er ihre ergrauten Locken sowie die braunen Augen und fragte sich, ob sie die Wahrheit sprach. Plötzlich umfasste sie sein Gesicht mit beiden Händen und fing an zu weinen. Michael nahm ihre Hände und

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