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Lady Chesterfields Versuchung

Lady Chesterfields Versuchung

Titel: Lady Chesterfields Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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rückwärtigen Seite des Hauses zugeteilt. Obwohl er sich denken konnte, dass es dafür zu spät war, schien Heinrich von Reischor nach wie vor fest entschlossen, den Schein zu wahren und so zu tun, als müsse Hannahs Tugend geschützt werden.
    Leise öffnete Michael die Tür und trat in das Zimmer. Obwohl er nicht annahm, dass auch sie einen Dolch unter ihrem Kopfkissen verbarg, gab er sich vorsichtshalber zu erkennen. „Ich bin es, Michael. Schläfst du?“
    „Nicht mehr“, erwiderte sie leise. „Was ist passiert?“
    Dankbar, dass sie allein war, schloss er die Tür hinter sich, durchquerte den Raum und streckte sich wortlos neben ihr auf der Matratze aus.
    Sie trug lediglich ein dünnes Baumwollnachthemd, und ihr Körper war warm vom Schlaf. Ihr Haar verströmte den schwachen Duft nach Jasmin. Michael schmiegte sich an sie und zog sie in seine Arme.
    Ohne eine Erklärung zu fordern, streichelte sie seinen Arm. Die beruhigende Geste half ihm, sich zu entspannen.
    „Bleib heute Nacht bei mir“, bat sie leise.
    Statt einer Antwort küsste er ihre Schläfe. Obwohl sein Körper schon wieder auf ihre Nähe reagierte, bezwang Michael sein Verlangen. Im Augenblick wollte er einfach nur neben ihr liegen und schlafen.
    „Erzähl es mir, wenn du magst“, ermunterte sie ihn. „Was immer dich belastet.“
    „Morgen früh“, versprach er ihr. „Jetzt will ich dich einfach nur im Arm halten.“
    Doch sie drehte sich auf die Seite und stützte den Kopf auf dem Arm ab. „Erzähl es mir.“
    Er zögerte einen Moment, dann berichtete er ihr von Mrs Turners Geständnis, während er immer wieder einen Grund fand, Hannah zu berühren. Er ließ seine Finger über ihre Schulter wandern, hinunter zu ihrer Taille. „Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich will den Thron nicht haben.“
    Sie streichelte seine Wange, dann küsste sie ihn sanft auf den Mund. „Wenn Fürstin Anna deine Mutter ist, muss sie erfahren, was damals wirklich geschah.“ Hannah zog ihn dichter zu sich und streichelte seinen Rücken. Vergeblich bemühte Michael sich, seine wachsende Erregung vor ihr zu verbergen.
    „Aber sie sind wie Fremde für mich“, erklärte er. „Ich weiß überhaupt nichts über ihr Leben oder darüber, wie ich mich zu benehmen habe.“
    „Ich werde dir helfen.“ Hannah ließ die Finger durch sein Haar gleiten. „Ich komme mit dir auf das Schloss.“
    Er schlang die Arme um sie und rollte sich mit ihr auf den Rücken, sodass sie auf ihm lag. Als er den hochgerutschten Saum ihres Nachhemdes herunterziehen wollte, bemerkte er, dass sie nichts darunter trug.
    Er umfasste ihr nacktes Hinterteil mit beiden Händen und ließ sie seine Erregung spüren. Hannah spannte sich an, und er stellte fest, dass sie eine Gänsehaut bekam.
    „Michael!“, stieß sie atemlos hervor. Es war weder eine Zurückweisung noch eine Einladung.
    Zärtlich nahm er ihr Gesicht in beide Hände und zog sie zu sich, um sie zu küssen. Seine ungewisse Zukunft machte es ihm schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Und im Augenblick wollte er nichts mehr, als in Hannahs Armen Vergessen finden, wenn sie bereit dazu war.
    Leidenschaftlich erwiderte sie seinen Kuss, presste ihre Hüften an seine, und Michael umfasste abermals ihren Po, um sie noch dichter an sich heranzuziehen.
    „Ich will in dir sein“, murmelte er, den Mund an ihren Lippen, und glitt mit seinen Händen unter ihr Nachthemd, um ihre nackten Brüste zu liebkosen. Sein Verlangen wurde unerträglich, und am liebsten hätte er sich mit ihr herumgerollt und sich auf der Stelle mit ihr vereinigt.
    Doch plötzlich versteifte sie sich, griff nach seinen Handgelenken und schob seine Hände fort. „Nein, Michael. Ich kann nicht.“ Sie befreite sich aus seiner Umarmung, und erst jetzt fiel ihm auf, dass sie seinen Ring nicht mehr trug.
    Mit einem Schlag erlosch sein Verlangen. „Ich bin nicht gekommen, um dich zu verführen“, sagte er rau. „Ich würde dich nie zu etwas zwingen, was du nicht willst.“
    Sie setzte sich auf und zog das Nachthemd über ihre Knie. In dem langen weißen Kleidungsstück sah sie aus wie die unschuldige Maid, die dem Drachen geopfert werden sollte.
    „Ich dachte, ich könnte deine Geliebte sein.“ Sie zog die Bettdecke hoch wie einen Schutzschild.
    Michael atmete ein paar Mal tief durch. Er fühlte sich wie am Rande eines Abgrunds. „Ich habe dir doch versprochen, dass ich für dich sorge, falls wir ein Kind bekommen sollten.“
    Bedächtig schüttelte sie den Kopf.

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