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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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zu sagen, Gerome? Ich habe beschlossen, heute meine erste Party in meinem neuen Heim zu geben.«
    »Du hättest nicht kommen sollen, Audrianna«, sagte Daphne und half ihrer Freundin, sich auf dem Stuhl niederzulassen, der ihr am bequemsten erschien.
    »Und das hier verpassen? Eher entbinde ich im Hausflur!« Audrianna sah sich um. »Oh, gut, die Bischöfe sind auch da.«
    »Ich dachte, Latham würde sterben, als sie hereinkamen«, sagte Daphne. Sie konnte das Schauspiel nicht so genießen wie Audrianna. Das eigentliche Drama hatte noch nicht begonnen, und sein Ausgang hing ganz von ihr ab.
    Lord Sebastian hatte seine Frau heraufgebracht und machte ein recht mürrisches Gesicht, weil sie auf diesem sonderbaren Besuch bestanden hatte, obwohl ihre Niederkunft bereits überfällig war. Nun sah er sich neugierig um, und sein Blick blieb an besagten Bischöfen und mehreren Matronen hängen, von denen man wusste, dass sie sich als Bollwerk der feinen Gesellschaft betrachteten.
    Dann nahm er seine Frau ins Visier. »Gehört uns dieses Haus jetzt? Oder haben wir es nur gemietet?«
    »Weder noch«, sagte sie. »Verity hat das Geld für die Miete beigebracht. Sag es Hawkeswell bitte nicht. Es geht uns im Grunde nichts an, wenn man es recht bedenkt.«
    Dass ausgerechnet seine Frau so etwas sagte, fand Summerhays amüsant. »Es ist eine sehr teure Party, bei deren Ausrichtung ihr Mrs Joyes geholfen habt.«
    »Wir gehen davon aus, dass sie jemand anders noch viel mehr kosten wird als uns«, entgegnete sie leichthin. »Oh, da sind Celia und Albrighton. Sind jetzt alle da, Daphne?«
    »Ja.« In diesem Moment wünschte sie, Celia wäre noch nicht erschienen, und sie hätte noch etwas mehr Zeit gehabt. Sie hatte zwar keine Zweifel an ihrem Vorhaben, aber es fiel ihr nicht leicht, die Bühne zu betreten.
    Verity sah sie von der gegenüberliegenden Seite des Salons her eindringlich an und nickte kaum merklich. Alle, die eingeladen wurden, sind da, sagte ihr Blick. Fass dir ein Herz. Wir stehen dir bei.
    Daphne ging in die Mitte des Raums. Latham, der bei seinen Onkeln, den Bischöfen, stand, sah sie zutiefst empört an.
    Sie hob ihre Stimme und hieß ihre Gäste zunächst willkommen. Die Gespräche verebbten, als sich alle ihr zuwandten.
    »Sie werden sich fragen, warum Sie hier sind. Die Einladungen meiner Freundinnen deuteten auf eine große Überraschung hin, und vielleicht haben Sie einen Geigenvirtuosen erwartet oder die Vorführung einer verblüffenden neuen Erfindung. Aber diejenigen von Ihnen, die die Briefe genau gelesen haben, werden womöglich erahnt haben, dass die Überraschung aus einer erstaunlichen Enthüllung besteht, die ein hervorragendes Thema für Klatsch und Tratsch bieten wird.« Sie wandte sich den Bischöfen zu. »Sie natürlich nicht.«
    Leises Gelächter kam auf. Einer der Bischöfe, ein feister stämmiger Kerl, lächelte. Der andere, dünn und runzlig und wesentlich älter, blickte finster drein.
    »Einige von Ihnen kennen mich als Mrs Joyes. Ich habe Ihnen Blumen für Ihre Gartenpartys oder Hochzeiten geliefert oder Grünpflanzen für Ihre Wintergärten. Nun möchte ich Ihnen sagen, dass es nicht mein richtiger Name ist. Ich bin Daphne Avonleah, und ich war nie verheiratet. Ich habe den Namen Joyes angenommen, um einen bestimmten Abschnitt meiner Vergangenheit zu verschleiern. Von Bedeutung ist, dass mein Vater Michael Avonleah war, ein Edelmann aus der Grafschaft Shropshire. Er war ein Freund des letzten Herzogs von Becksbridge, der mich nach dem Tod meines Vaters in seinem Haus aufgenommen hat.«
    Sie verstummte, weil ihre Stimme zu zittern begann, und sah Celia, Audrianna und Verity hilfesuchend an.
    »Du musst es ihnen sagen!«, rief Celia. »Es wurde schon zu lange geschwiegen.«
    Die Gäste wurden unruhig. Aus dem Augenwinkel sah Daphne eine weiße Haube in der Nähe der Tür. Margaret hatte sich auf die Zehenspitzen gestellt und schaute den vor ihr Stehenden mit loderndem Blick über die Schultern.
    »Während meiner Zeit als Gouvernante im Haus des Herzogs«, fuhr Daphne fort, »hat mich sein Sohn, der Graf von Latham, verführt und mir trotz meines Flehens, er möge von mir ablassen, meine Unschuld geraubt.«
    »Lügen!«, rief einer der Bischöfe empört.
    »Unsinn!«, brummte eine Stimme am anderen Ende des Salons.
    »Denken Sie von mir, was Sie wollen, aber es gab vor und nach mir andere Unglückliche, die keiner Verführung zum Opfer fielen, sondern brutaler Gewalt.«
    »Das ist Verleumdung der

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