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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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Gespräch miteinander, und die anderen stoßen später dazu.«
    Albrighton sah nicht aus, als wäre er von dieser Theorie überzeugt. Und Castleford war es im Grunde auch nicht.
    »Du musst mir verzeihen, was ich dir jetzt sage, Castleford. Und auch das, was ich unaufgefordert getan habe, denn es war nicht ganz ehrenhaft.«
    »Na gut, du bist freigesprochen, aber nur, wenn du endlich mit der Sprache herausrückst.«
    »Ich bin Mrs Joyes gefolgt, als sie vorhin dein Haus verlassen hat.«
    Typisch Albrighton, dass er um Vergebung bat, bevor er so etwas enthüllte. Castleford machte kein Hehl aus seiner Verärgerung.
    »Wie kannst du es wagen!«
    »Vor zwei Wochen haben ich zum ersten Mal eine Intrige gewittert, und mit der Zeit wurde mein Verdacht immer stärker. Ich mag es nicht, so etwas in meinem eigenen Haus wahrzunehmen. Deshalb habe ich mein Augenmerk auf Mrs Joyes gerichtet. Zwei der beteiligten Frauen erwarten ein Kind und werden daher wohl kaum im Mittelpunkt einer Intrige stehen. Eine der beiden verbleibenden ist Lady Hawkeswell, deren Leben inzwischen ein offenes Buch ist, nicht wahr? Ihre Geheimnisse sind enthüllt. Mrs Joyes ist die Einzige von ihnen, deren Vergangenheit noch Fragen aufwirft.«
    Es war Albrighton also nicht entgangen. Natürlich nicht. Es war sein Beruf, Unklarheiten und Löcher in Geschichten zu entdecken. Das war sein Leben.
    Castleford wollte ihm schon aus Loyalität gegenüber Daphne den Mund verbieten, doch dann überlegte er es sich anders. Wenn Albrighton so beharrlich war, musste es noch einen weiteren Grund für sein Kommen geben, den er ihm noch nicht genannt hatte.
    »Ich fand es also merkwürdig, dass meine Frau von mir verlangt hat, pünktlich um drei zu Hause zu sein, weil sie es sonst nicht so genau nimmt«, fuhr Albrighton fort. »Und da bin ich meiner Theorie nachgegangen, dass sich die ganze Sache um Mrs Joyes dreht, und bin ihr gefolgt. Sie ist weder zu Lady Sebastian gefahren noch zu Lady Hawkeswell. Sie ist ganz woanders hingefahren.« Er griff in seine Tasche und holte einen Zettel heraus, auf dem eine Adresse stand.
    Castleford warf einen Blick darauf. »Wer wohnt da?«
    »Ich habe eine ortsansässige Hutmacherin gefragt, und sie sagte, das Haus habe noch bis vor vier Tagen zur Vermietung gestanden und dann habe es jemand genommen. Und weil ich nichts Besseres zu tun hatte, habe ich den Vermieter aufgesucht.«
    »Wer hat das Haus gemietet?«
    Albrighton sah ihn seltsam an. Geradezu argwöhnisch. »Eine gewisse Miss Avonleah. Kennst du sie?«
    Castleford starrte den Zettel an. »Ja.« Zumindest hatte er geglaubt, sie zu kennen. »Wie mir scheint, wird heute Nachmittag in diesem Haus eine kleine Party stattfinden, Albrighton. Ich hoffe, du wirst deine Frau begleiten, wenn sie dich darum bittet.«
    »Das würde ich für das Beste halten.«
    »Ich auch. Ich glaube, Miss Avonleah wäre sehr enttäuscht, wenn ihr Salon nicht gut besucht ist.«
    Albrighton verabschiedete sich, um sich pünktlich um drei wieder bei seiner Frau einzufinden. Wenigstens würde er dort sein, dachte Castleford. Und Hawkeswell und wahrscheinlich auch Summerhays.
    Das bedeutete, dass der Einzige in ihrem Kreis, der nicht zu dieser Party eingeladen war, der Herzog von Castleford war.
    Daphne ließ sich auf einem einfachen Stuhl im großen Salon nieder. Das Haus an der Bird Street war gut ausgestattet und ausreichend elegant. Es kündete von Vornehmheit, jedoch nicht von großem Reichtum.
    Draußen fuhren einige wenige Kutschen vorbei. Es gab nur ein Geschäft in diesem Straßenabschnitt, eine Hutmacherei. Und da er ansonsten nur aus Wohnhäusern bestand, waren hier auch kaum Passanten anzutreffen.
    Margaret kam hereingestürmt. »Ich glaube, er kommt«, sagte sie und spähte aus dem Fenster. »Ja, es ist seine Kutsche, die gerade unten vorfährt.«
    Daphne stand auf und schaute hinaus. Dann fasste sie Margaret an den Armen, drehte sie zu sich und richtete noch einmal die breite Rüschenkrempe ihrer Haube. »Schaffst du es? Ich brauche nicht unbedingt eine Haushälterin. Ich kann die Tür selbst öffnen und ihn unten im Morgensalon empfangen.«
    »Ich werde es tun.« Margaret setzte eine entschlossene Miene auf. »Ich gehe jetzt.«
    Daphne nahm wieder auf ihrem Stuhl Platz, nachdem sie dafür gesorgt hatte, dass die anderen Stühle weit genug von ihr entfernt standen. Sie schloss die Augen und sammelte sich. Sie würde es tun und sie würde die Konsequenzen tragen, und selbst wenn nicht alles

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