Lady, ich will dich!
bleibt in der Stadt, weil er dort eine Freundin hat. Weldon mag uns auch nicht, das weißt du ja. Aber ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass einer von ihnen zu Sachen wie Brandstiftung oder Viehdiebstahl fähig wäre. Todd ist einfach zu faul für so etwas, und Weldon wäre es zu riskant. Er ist doch selbst ein erfolgreicher Rancher. Was sollte ihm der Diebstahl von sechs Stieren bringen?”
“Ich habe irgendwie das Gefühl, dass es sich hier nicht um einen völlig Fremden oder einfach einen dummen Zufall handelt.” Jake legte ihr eine Hand auf die Schulter. “Da will euch jemand Ärger machen. Sheriff Alvarez meinte, du solltest es ihn wissen lassen, wenn dir jemand einfällt, der einen Groll gegen euch hegt.”
Maggie schüttelte nachdenklich den Kopf. “Ich weiß nicht. Dad kann zwar laut werden, aber mir fällt außer den beiden keiner ein. Jake, ich will nicht, dass Dad davon erfährt”, betonte sie noch einmal.
Jake nahm ihre Hand. “Komm.” Er führte sie hinter den Laster, sodass sie vom Haus aus nicht mehr zu sehen waren. “Ich wünschte, ich könnte dir diese Last abnehmen”, sagte er sanft. “Ich werde jedenfalls nicht eher gehen, bis wir den Verantwortlichen geschnappt haben.”
Erleichtert atmete Maggie auf. Jake würde also doch noch bleiben. Er erwies sich jetzt als ein wahrer Freund, ein Mensch, dem sie völlig vertrauen konnte.
“Danke”, flüsterte sie.
“Ich bin einmal nicht vor Ort gewesen, und schon sind alle, die ich geliebt habe, gestorben”, sagte er tonlos. “Das möchte ich nicht noch einmal erleben.”
Aus einem plötzlichen Impuls heraus umarmte sie ihn. Dass er verschwitzt und dreckig war, störte sie nicht. “Jake, hör bitte auf, dich für etwas schuldig zu fühlen, für das du nichts kannst. Bitte, du warst doch noch ein Kind, als es passiert ist.”
Als sie den abweisenden Ausdruck in seinen Augen sah, wurde sie wieder unsicher.
“Ich hätte für sie da sein müssen. Aber ich kann dir nur versprechen, so lange für dich da zu sein, bis alles vorüber ist.”
Es war hoffnungslos. Sein Schmerz saß zu tief. Seine Angst, sich zu binden, war zu groß. Die Erkenntnis trieb ihr die Tränen in die Augen.
“Bitte, Schatz, weine nicht”, flüsterte Jake bewegt und wischte Maggie mit den Daumen die Tränen von den Wagen. “Wir werden den Kerl schon kriegen.”
“Jake, deswegen weine ich nicht. Ich musste nur gerade an all den Schmerz denken, den du allein ertragen hast. Und daran, dass du mich verlassen wirst.”
Er drückte sie fest an sich, und sie drückte ihn ebenso, wobei sie spürte, dass er zitterte. Dabei wurde ihr zum ersten Mal richtig bewusst, dass er niemals jemanden so nah an sich herangelassen hatte.
Als er sich schließlich von ihr losriss, konnte sie nicht anders, sie musste sich auf die Zehenspitzen stellen und seinen Mund mit ihren Lippen streicheln. Er stöhnte tief auf und erwiderte ihren Kuss heiß und tief.
Ihre Herzen pochten wie wild, ihr Atem ging unregelmäßig. Es waren ihnen kaum noch Momente für einen Kuss vergönnt, und sie sehnten sich unendlich nacheinander.
“Jake.”
Er konnte sehr hart arbeiten, aber nun hob und senkte sich sein breiter Brustkorb, als koste es Jake alle Kraft, sich zurückzuhalten. Der Schweiß lief ihm über die Stirn, und als Maggie sah, wie leidenschaftlich er sie anblickte, fühlte sie sich wie die begehrenswerteste Frau der Welt.
“Oh Maggie”, stieß er heiser hervor. Er trat einen Schritt zurück, als müsse er sich vor ihr in Sicherheit bringen, behielt eine Hand aber auf ihrer Schulter. “Du hast ja keine Ahnung, was du bei mir auslöst, Weib.”
“Nicht halb so viel, wie du bei mir bewirkst”, entgegnete sie ernst. Dass er sie heftig begehrte, stand außer Zweifel. Aber sie hatte den Eindruck, dass er die Situation nicht so ernst nahm wie sie.
“Oh Maggie, wieso hat das Schicksal uns zusammengeführt?”
“Ich bin froh darüber, dass es das getan hat”, flüsterte sie, und impulsiv drückte Jake sie wieder an sich.
Die Arme umeinander geschlungen, standen sie still da, bis Jake Maggie wieder losließ.
“Um noch einmal zu unserem Problem zurückzukommen”, sagte er. “Ich habe mir überlegt, dass ich nachts Patrouille reiten werde, sobald du die anderen Hilfskräfte angeheuert hast. In der Zeit werde ich auch wieder in der Hängematte schlafen. Das ist einfacher.”
“Nein!”, erwiderte Maggie heftig. “Das wirst du nicht tun. Du wirst im Haus schlafen. Außerdem
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