Lady, ich will dich!
überlegt hatte. Aber trotz dieser Unsicherheit fühlte sie sich jetzt besser. Selbst wenn sich nichts daran geändert hatte, dass er sie früher oder später für immer verlassen würde.
Am nächsten Tag erfuhr Maggie, dass ihr Vater nicht vor Mittwoch entlassen werden würde. Dennoch blieb sie bei ihrem Entschluss, dass es keine weitere Nacht mit Jake für sie geben dürfe, in der festen Überzeugung, dass es so das Beste für sie und Katy sei.
Am Mittwochmorgen frühstückten sie zu dritt. Und sie war sich viel zu bewusst, wie unglaublich attraktiv Jake in seinem T-Shirt und den Jeans aussah.
Danach machte sich Jake an die Reparatur eines tropfenden Wasserhahns, und Maggie schaute ihm bei der Arbeit zu. Dann machte sie sich an die Buchhaltung, aber nach einer halben Stunde warf sie genervt den Kugelschreiber hin. Als sie nach Katy sah, spielte die gerade mit Jakes Arbeitshandschuhen und überschüttete ihn mit Fragen.
“Stört sie dich, Jake?”
Er kam unter der Spüle hervor. “Nein, sie reicht mir die Werkzeuge. Sie ist eine große Hilfe.”
“Schön.” Maggie konnte nicht anders, als seine langen Beine und seinen breiten Oberkörper zu bewundern. Doch als Jake sie ansah, wandte sie rasch den Blick ab.
Als Nächstes musste Jake einen Zaun in Ordnung bringen, und Katy fragte, ob sie ihn begleiten dürfe. Da Maggie sie von der Küche aus gut im Auge hatte, gab sie ihre Zustimmung.
Katy folgte Jake auf Schritt und Tritt, bis sie wieder zum Haus zurückkamen.
Er lehnte mit der Schulter am Türpfosten, während Katy hinter ihm auf der Veranda spielte. “Ich muss jetzt am Korral arbeiten. Es sind gerade keine Pferde drin, und Katy würde gern mitkommen. Ich verspreche dir auch, sie nicht aus den Augen zu lassen.”
“Bitte, bitte, Mom.”
Maggie sah kurz auf ihre Uhr. Wenn Jake auf Katy aufpasste, hätte sie genug Zeit, zu duschen und sich umzuziehen, bevor sie ihren Vater abholte. “Na gut. Aber, Katy, in einer halben Stunde musst du wieder hier sein, um zu baden.”
“Okay.”
Die beiden gingen los. Jake passte seine Schritte Katys an, und Tuffy folgte ihnen.
“Jetzt sind wir dir alle verfallen, Cowboy”, sagte Maggie leise.
Jake schlug einen weiteren Nagel in das Gatter des Korrals. “Katy, gibst du mir eines von den Scharnieren? Das sind diese schwarzen Dinger da.”
Katy beeilte sich, dem Auftrag nachzukommen und brachte ihm das Scharnier.
“Katy!”
Bei Maggies Ruf drehte Jake sich um. Als er sie in ihrem roten Kleid sah, raubte es ihm sekundenlang den Atem.
“Dann ist es wohl an der Zeit, aufzuhören, Katy.” Er klopfte sich den Staub von der Hose. “Ich hole nur schnell die Autoschlüssel deiner Mom, damit ich den Pick-up vorfahren kann.” Sie gingen gemeinsam los, als Katy plötzlich seine Hand nahm.
Erstaunt blickte Jake zu dem kleinen Mädchen hinunter. Sie lächelte ihn an, und ein Gefühl, das er nicht hätte benennen können, schnürte ihm die Kehle zu. Er verlangsamte seinen Schritt, damit Katy nicht rennen musste. Obwohl er auch schon mal mit Jebs kleiner Tochter geplaudert hatte, war dies das erste Mal, dass ein Kind von sich aus seine Hand nahm. Das Vertrauen, das Katy ihm entgegenbrachte, berührte ihn in einer ganz besonderen Weise. Und er begann, Maggie besser zu verstehen. Am Haus angekommen, lief Katy schnell hinein.
“Wenn du mir die Wagenschlüssel gibst, kann ich den Pick-up vorfahren, Maggie.”
“Danke, Jake.” Sie reichte ihm die Schlüssel.
Betört vom Duft ihres Parfüms, nahm er ihre Hand. “Nur einen Kuss, Maggie.”
Der Kuss war heiß und innig, aber dann schob sie ihn von sich weg.
“Katy kommt gleich wieder, und wenn sie sieht, dass wir uns küssen, wird sie uns mit Fragen löchern und keine Ruhe geben, bis wir ihr antworten.”
“Wäre das denn so schlimm?”
Maggie sah ihn verunsichert an und biss sich auf die Unterlippe. “Ich möchte keine Fragen über uns beantworten müssen. Ich gehe jetzt besser.” Und schon war sie im Haus verschwunden.
Während Jake den Pick-up holte, musste er immer wieder daran denken, dass Katy ihm ihr Vertrauen geschenkt hatte.
Nachdem Mutter und Tochter weggefahren waren, begab er sich auf seine tägliche Runde. Bei der Dürre, die immer noch herrschte, musste er aufpassen, dass das Vieh genug Wasser hatte. Als er in den Laster stieg, sprang Tuffy auf den Beifahrersitz.
“Dann kann’s ja losgehen”, sagte Jake und warf den Motor an.
Er fluchte, als er an der Westgrenze einen niedergerissenen
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