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Lady, ich will dich!

Lady, ich will dich!

Titel: Lady, ich will dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Orwig
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Zaun bemerkte. Das war nun schon das dritte Mal. Das letzte Mal hatte er zwei Stiere zurücktreiben müssen. Er holte das Werkzeug und begann, den Schaden zu begutachten, wobei Tuffy nicht von seiner Seite wich.
    “Zur Hölle!” Zwischen zwei niedergerissenen Zaunpfählen entdeckte er Reifenspuren. Hatte jemand einen Unfall gehabt? Aber dann sah er weitere Spuren bei den anderen kaputten Pfählen. Ein Fall von Vandalismus? Aber ein paar Zaunpfähle zu zerstören war bestimmt nicht sehr befriedigend.
    Langsam folgte er den Reifenspuren. Vor langer Zeit hatte er einmal gelernt, Spuren zu lesen. Jake fluchte erneut. Der Wagen war eindeutig quer über Ben Aldens Land gefahren.

7. KAPITEL
    Jake brauchte ein Pferd. Sonst müsste er sich bei langsamer Fahrt aus der offenen Wagentür hängen, um der Spur zu folgen.
    Daher kehrte er um und hatte schon nach wenigen Minuten ein Pferd gesattelt. Missmutig steckte er das Handy in die Tasche und ritt los.
    Er brauchte eine halbe Stunde, bis er fand, was er gesucht hatte. Eine zerstörte Stelle im Zaun, von wo aus sechs Stiere auf einen Wagen geladen worden waren.
    Sofort holte er das Handy heraus und rief den Sheriff an. Während Jake darauf wartete, dass abgenommen wurde, schweifte sein Blick über das Weideland, und ihm wurde klar, dass er, unabhängig davon, wie viele Männer Maggie noch anstellte, nicht gehen würde, ehe er den Kerl nicht geschnappt hatte, der ihr und ihrer Familie so viel Ärger bereitete.
    Nachdem er mit dem Sheriff gesprochen hatte, brachte er den Zaun in Ordnung. Dabei kochte er innerlich vor Wut. Viehdiebstahl war kein Dummejungenstreich mehr und sicherlich auch kein Zufall wie das Feuer. Auf dem Weg zurück zum Haus, wo er den Sheriff treffen wollte, kam Jake dann der Verdacht, dass womöglich auch das Feuer kein Zufall gewesen war.
    Als Jake am Nachmittag den Pick-up vorfahren hörte, arbeitete er gerade am Korral. Er unterbrach seine Arbeit, um Maggie und ihren Vater zu begrüßen.
    Ben trug ein Westernhemd und Jeans, aber er wirkte bleich und hatte abgenommen. Dennoch warf er seine Krücken auf den Pick-up, um Jake frei stehend die Hand zu geben.
    “Danke für alles, dass Sie hier getan haben.”
    “War mir ein Vergnügen. Ich lade den Pick-up ab.”
    “Grandpa, ich habe eine neue Schaukel!” Katy deutete auf die Eiche.
    “Schön. Ich wette, die hat Jake dir gebaut.”
    “Ja.”
    Jake trug derweil Bens Taschen ins Haus, damit Maggie und ihr Vater das nicht tun mussten. Nachdem er das erledigt hatte, fand er Maggie allein in der Küche vor.
    “Maggie, ich muss dringend mit dir reden. Können wir kurz rausgehen?”
    Sie schaute ihn stirnrunzelnd an. “Ich komme, sobald ich Zeit habe.”
    “Ich bin am Korral”, erklärte er und ging.
    Es behagte ihm gar nicht, ihr von dem Viehdiebstahl zu erzählen. Angespannt arbeitete Jake weiter. Bald musste er in der Hitze sein T-Shirt ausziehen und sich sein Halstuch um den Kopf binden, damit ihm der Schweiß nicht in die Augen lief. Nach zwanzig Minuten kam dann Maggie heraus.
    “Worum geht es, Jake?” Sie stand so dicht bei ihm, dass er ihr Parfüm wahrnehmen konnte. “Stimmt etwas nicht?”
    “Leider nein. Jemand hat den Zaun zerstört und sechs Stiere gestohlen.”
    “Nein!” Erschrocken blickte sie zum Haus. “Dad darf nichts davon wissen. Er hat genug Stress gehabt.”
    “Im Moment müssen wir ihm ja nichts sagen. Ich habe schon mit dem Sheriff gesprochen.”
    Maggie war überrascht, dass Jake so verantwortungsbewusst reagiert hatte, aber sie war ihm natürlich dankbar dafür.
    “Maggie, das Feuer war vermutlich Brandstiftung. Jetzt hat jemand sich an den Zäunen zu schaffen gemacht und Stiere gestohlen. Irgendjemand versucht mit Absicht, euch zu schaden.”
    “Aber wieso?” Nachdenklich rieb sie ihr Ohrläppchen.
    “Was ist mit eurem mürrischen Nachbarn? Es muss jemand sein, der deine Familie hasst oder sonst einen Groll gegen euch hegt.”
    “Da würde mir nur Todd Harvey einfallen, wenn es denn wirklich ein Racheakt war.” Ihr Gesichtsausdruck wurde noch besorgter, als Maggie daran dachte, wie sie diesen Vorfall vor ihrem Vater verbergen sollte. “Und wenn alles nun doch nur reiner Zufall war?”
    “Wer ist dieser Todd Harvey?”
    “Er hat für uns gearbeitet. Er kommt aus Rayburn, einer Kleinstadt westlich von hier. Dad erwischte ihn dabei, wie er unser Werkzeug stahl, und hat ihn gefeuert. Seither redet er nicht mehr mit uns. Der Kerl steckt immer in Schwierigkeiten, aber er

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