Lady, ich will dich!
zusammengefalteten Scheck. “Hier ist Ihr erster Monatslohn.”
Jake warf einen kurzen Blick darauf. “Das ist viel zu viel, Sir. Ich habe zwar hart gearbeitet, aber doch nicht so hart. Außerdem bin ich nicht einmal einen ganzen Monat hier.”
Aber Ben wollte den Scheck nicht wieder zurücknehmen. “Nimm es ruhig, mein Sohn. Sie haben uns geholfen, als wir Hilfe brauchten, und ich weiß, wie sehr ich alles im letzten Jahr habe schleifen lassen. Ihre Anwesenheit hat mich sehr beruhigt. Wie hätten Sie sich denn an meiner Stelle gefühlt? Die halbe Ranch abgebrannt, und Maggie allein mit Katy hier draußen. Nein, das ist Ihr Geld. Keine Widerrede. Der Arzt hat mir verboten, mich zu streiten.”
Lächelnd steckte Jake den Scheck ein, obwohl er nicht die Absicht hatte, ihn jemals einzulösen. “Danke.”
“Im Gegenteil. Wir schulden Ihnen etwas. Ich hatte deswegen bislang keine Leute eingestellt, weil ich niemanden gefunden hatte, der vertrauenswürdig gewesen wäre. Ich muss wegen Maggie und dem Kind vorsichtig sein.”
“Ihre Pferde sind so gut, dass Sie einen Trainer für sie einstellen sollten. Ich habe mir Ihren Bestand angesehen und schätze, Sie könnten auch Rennpferde züchten.”
“Das wollte ich auch mal. Aber dann war der Hengst so teuer und schwierig, dass mir die Lust vergangen ist.”
“Ich werde ihn hier ausbilden.”
“Wenn er Sie nicht vorher umbringt.”
Hinter ihnen klappte die Tür, und Jake wusste, dass Maggie in den Hof getreten war.
“Haben Sie kein Interesse daran, auf Dauer hier zu bleiben?”, fragte Ben. “Sie könnten die Pferde aufziehen und trainieren.”
Jake zuckte zusammen. “Danke. Eine Weile bleibe ich noch. Aber irgendwann werde ich weiterziehen, aber nicht in nächster Zeit”, fügte er rasch hinzu. Ob Maggie seine Worte wohl gehört hatte? “Setzt dich doch zu uns und sieh dem Gras beim Wachsen zu”, forderte er sie auf.
Lachend gesellte sie sich zu ihnen. So unterhielten sie sich, bis Maggie ins Haus zurückmusste, um Katy ins Bett zu bringen. Während die ersten Glühwürmchen durch die Luft flogen, kam Katy in einem rosa Pyjama zu ihnen gelaufen, um Gute Nacht zu sagen.
Sie gab ihrem Großvater einen Kuss auf die Wange, und Ben drückte sie kurz.
“Schön, dass ich wieder bei meinem kleinen Schatz zu Hause bin. Ich liebe dich, Schatz.”
“Ich hab dich auch lieb”, sagte Katy. Dann kletterte sie von seinem Schoß aus auf Jakes. “Gute Nacht, Jake”, wünschte sie ihm und küsste auch ihn auf die Wange.
Das Herz ging ihm auf, und er erwiderte ihre Zärtlichkeit. “Gute Nacht, Katy.”
Wie der Blitz rannte sie barfuß über den Hof zurück zu ihrer Mutter. Jake sah ihr nach. Sein Blick traf sich mit Maggies. Sofort stieg wieder eine solche Sehnsucht in ihm hoch, dass es fast schmerzte.
Obwohl es spät war, und alle schon ihm Haus waren, wollte Jake noch mit dem Hengst arbeiten. Mit zwei Scheinwerfern, die er auf den Pick-up montierte, erhellte er den Korral. Dann nahm er einen Sattel und ging hinein. Vom ersten Tag an war er täglich bei dem Hengst gewesen, und das Tier kam nun langsam auf ihn zugetrabt.
“Jetzt wollen wir mal etwas Neues machen”, sagte er ruhig und hatte dem Hengst wieder den Rücken zugewandt. Er wusste, dass das neugierige Tier ihm folgen würde.
Jake hatte den Hengst schon öfter gesattelt, war aber noch nie aufgestiegen. Nachdem er ihn gesattelt hatte, ließ er den Hengst erst einmal frei durch den Korral laufen, ehe er ihn anhielt und eine Weile einfach nur streichelte. Schließlich nahm er die Zügel und schwang sich in den Sattel. Sehr langsam ritt er los, wissend, dass er gewaltig aufpassen musste.
“Ruhig, ganz ruhig”, sagte er beschwichtigend.
Die Verandatür klappte, und in der Dämmerung sah er Maggie herüberkommen.
“Ist es gefährlich, wenn ich zuschaue?”, fragte sie.
“Nein. Du darfst nur nicht hereinkommen oder schnelle Bewegungen machen.”
So stand Maggie still da und schaute Jake zu, wie er den gefährlichen Hengst ritt. Nach einer Weile stieg er ab und sattelte das Tier ab. Jake war sich ihrer Anwesenheit sehr bewusst. Gern hätte er Maggie in die Arme genommen, stattdessen striegelte er den Hengst und gab ihm zu fressen und zu trinken. Danach schaltete er die Scheinwerfer aus und setzte sich neben Maggie. Er genoss den Augenblick, sich einfach in Ruhe mit ihr unterhalten zu können.
Am nächsten Tag erschienen die neuen Arbeiter. Alle Mann machten sich daran, die verbrannten Gebäude
Weitere Kostenlose Bücher