Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
erwiderte er schlicht. „Sehr, sehr gierig. Selbst wenn Eure Mutter sich ihm unterwirft, wird er nicht aufhören.“
    Iliana ließ die Schultern hängen. „Ich hatte gehofft, mich zu irren, als ich zu demselben Schluss kam.“
    „Ihr werdet sie bewachen lassen müssen.“
    „Aber die Männer sind zu beschäftigt ..."
    „Dann nehmt die Frauen.“
    Iliana nickte.
    „Erledigt das zuerst, und dann seht nach diesem Boten.“ „Gut.“ Da er erneut die Augen schloss, verließ sie den Raum. Sie fand Gertie, Ebba, Giorsal und Janna auf der Galerie, wo sie gerade beratschlagten, wer bei Angus wachen sollte, für den Fall, dass er Fieber bekam. Als Iliana fragte, wo ihre Mutter sei, teilte man ihr mit, sie hätte sich in ihre Kammer zurückgezogen.
    „Schön. Wenn ihr schon dabei seid zu überlegen, wer bei Angus bleiben soll, könnt ihr gleichzeitig entscheiden, wer auf meine Mutter aufpasst. Ich möchte euch bitten, sie mindestens zu zweit ununterbrochen im Auge zu behalten. Ich fürchte, wenn sie allein ist, kommt sie auf den Gedanken zu fliehen und lässt sich vermutlich dazu hinreißen, sich für uns zu opfern.“ Während die anderen Frauen sie verdutzt anstarrten, nickte Gertie betrübt. „Ja. Ich habe auch schon befürchtet, dass sie an so etwas denkt.“
    „Das tut sie. Und deshalb darf sie keinen Moment allein sein. Selbst wenn sie schläft, müssen mindestens zwei von euch in ihrer Nähe sein. Von mir aus bindet sie auch fest, Hauptsache, sie tut nichts Unüberlegtes.“
    Als alle zugestimmt hatten, fragte sie, wo man den Boten untergebracht hätte. Die Frauen berichteten, er befinde sich in einem der neuen Räume, und Iliana machte sich unverzüglich auf den Weg. Sie war nicht sehr überrascht, den Raum verlassen vorzufinden, und sie dachte darüber nach, wohin er gegangen sein mochte. Angus schlief, als sie ihm die Neuigkeit mittei-len wollte, und so bat sie Gertie, die bei ihm saß, ihn davon zu unterrichten. Schließlich machte sie sich auf den Weg hinauf zur Burgmauer, um zu erfahren, womit sich Greenwelds Leute gerade beschäftigten.
    Schon auf der Treppe konnte sie lautes Hämmern und Schlagen außerhalb der Burgmauern vernehmen. Angstvoll eilte sie zu Rabbie. „Was ist? Was tun sie?“
    „Sie fällen Bäume, offenbar wollen sie etwas bauen“, berichtete er. Rabbie zuckte die Achseln. „ Vielleicht bauen sie eine Wurfschleuder, wer weiß? Ihr solltet Euch ausruhen“, riet er ihr. „Wenn das wirklich ein Katapult wird, dann werden wir morgen unseren ganzen Verstand brauchen, um mit den Kerlen fertig zu werden.“
    Iliana nickte beklommen. Ein Katapult... Damit würden sie schon am kommenden Tag in der Lage sein, Geschosse über die Mauern zu schleudern. „Sag mir Bescheid, wenn etwas passiert“, murmelte sie und ging.
    Zunächst wusste Iliana nicht recht, wodurch sie geweckt worden war. Als sie die Augen aufschlug, sah sie den ersten Schein der Dämmerung am Himmel, zarte Streifen in Orange und Gelb ... Diese Streifen wechselten zu schnell die Farbe. Nicht die Dämmerung verfärbte den Himmel, wie sie entsetzt erkannte.
    „Feuer!“
    Bei dem panikerfüllten Schrei drehte sie sich auf den Rücken und sah, dass ein Mann sich über sie beugte. Im ersten Moment glaubte sie, ihr Angreifer sei zurückgekommen, um das zu Ende zu bringen, was ihm beim ersten Mal nicht gelungen war. Doch dann merkte sie, dass es Elgin war.
    „Rabbie hat mich geschickt, Euch zu holen, Mylady! Dieser englische Schurke schießt Feuer über die Mauer!“
    Dankbar, dass sie sich in voller Kleidung schlafen gelegt hatte, sprang sie aus dem Bett und hastete zur Tür. Plötzlich fiel ihr etwas ein, und sie fuhr zu dem Koch herum. „Ein Plaid!“ Verständnislos sah er sie an. „Mylady?“
    „Mein Angreifer! Der Mann, der auf mich eingestochen hat! “ erklärte sie. „Mir ist eben wieder eingefallen, dass er ein Plaid trug.“
    Elgin zog die Brauen hoch. „Unter den Sachen des Toten befand sich kein Plaid, Mylady. Ich war dabei, als Laird Angus ihn durchsuchte. Er hatte nur ein paar Münzen bei sich.“ Iliana runzelte die Stirn, dann wurde sie abgelenkt, als sie durch das Fenster einen weiteren Feuerball wahrnahm, der über die Mauer flog. Geschrei erhob sich unten im Hof. Iliana stürzte aus dem Zimmer.
    „Was geht hier vor?“ Angezogen von den Rufen und Schreien draußen, kam Lady Wildwood in die Halle, dicht gefolgt von Ebba und Janna. Gleichzeitig erschienen Gertie und Giorsal in der Tür zu Angus’ Raum.

Weitere Kostenlose Bücher