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Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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sind, um nach Euch zu sehen. Wenn wir nicht zurückkehren, werdet Ihr sein Hauptverdächtiger sein.“
    „Dann ist es ja nur gut, dass dies auch nicht mein Plan war.“ Iliana sah ihn aus schmalen Augen grimmig an. „Und was ist nun genau Euer Plan?“
    „Mein Plan war, Lady Wildwood zu entführen und sie zu meinem Herrn zu bringen.“
    „Meine Mutter zu Greenweld? Wie habt Ihr Euch das bloß vorgestellt? Die Zugbrücke ist hochgezogen, das Tor verschlossen. Überall sind Wachen aufgestellt!“
    „Aus verlässlicher Quelle weiß ich, dass es noch einen anderen Ausgang gibt, Lady Wildwood.“
    „Lady Dunbar“, spie sie ihm förmlich entgegen. „Und einen anderen Ausgang gibt es nicht.“
    „Ich fürchte, da irrt Ihr. Ich habe ihn bereits gesehen. Es ist ein sehr schmaler Geheimgang, durch den man nur vom Inneren der Burg nach draußen gelangen kann. Deshalb musste ich auch in der Burg sein, um die anderen einlassen zu können. Von außen können sie nicht von allein hinein.“
    Iliana sah das Dienstmädchen scharf an. Ihrer entgeisterten Miene war deutlich anzusehen, dass sie von diesem Gang nichts wusste, sollte er denn tatsächlich existieren. Janna wirkte genauso unsicher, wie Iliana sich fühlte.
    „Ich sollte ursprünglich Lady Wildwood nach draußen bringen. Mit ihr in unserem Gewahrsam, so nahmen wir an, würdet Ihr ganz sicher die Burg aufgeben.“
    „Dann kommt es mir so vor, als hätte ich Euren Plan vereitelt. Jetzt wird es Euch erst recht nicht mehr gelingen, Hand an meine Mutter zu legen.“
    „Nein, aber was Euch betrifft, bin ich mir da nicht so sicher. Leider sehe ich keine Notwendigkeit darin, Euer Dienstmädchen ebenfalls mitzuschleppen.“
    Beide Frauen erbleichten, doch als der Mann mit erhobenem Schwert auf Janna zuging, stellte Iliana sich vor sie. „Versucht es, und ich schreie, so laut ich kann. Was meint Ihr wohl, wie weit Ihr dann noch kommen würdet?“
    „Genauso weit, als wenn Ihr nicht schreien würdet“, stellte er mit einer gewissen Belustigung fest. „Es sind nur Frauen, Kinder und alte Männer in der Burg. Kaum eine ernsthafte Bedrohung für mich.“
    „Dann besteht auch kein Grund, Janna zu töten. Wir sind nur zwei Frauen. Was könnten wir schon anrichten?“ wandte sie ein. „Außerdem, sollte sie jemand finden, würden die anderen alarmiert sein. Angus wird wohl wissen, wie wir verschwunden sind, wenn man uns im Bergfried nirgends findet. Er könnte den Geheimgang blockieren.“
    Er schien kurz zu zögern, zuckte dann aber die Achseln und senkte das Schwert ein wenig. „Wahrscheinlich spielt das auch keine große Rolle.“ Er packte Janna, zog sie an seine Seite und hielt ihr die Schwertklinge an die Kehle. „Wir gehen jetzt in die ausgebrannte Kammer. Ihr geht voraus, zügig und vollkommen lautlos. Wenn Ihr schreit oder zu fliehen versucht, töte ich das Dienstmädchen. Verstanden?“
    Iliana warf der völlig verängstigten Janna einen beruhigenden Blick zu und öffnete die Tür, als er mit dem Schwert darauf zeigte. Sie hatte gehofft, irgendjemand würde auf der Galerie auftauchen, aber sie erreichten die Kammer, ohne gesehen zu werden.
    Der Raum stand jetzt weitgehend leer. Ihre Truhen waren nur noch ein verkohlter Aschenhaufen in der einen Ecke. Der ganze Boden war rußgeschwärzt, bis auf die Stelle, wo das Bett gestanden hatte.
    Abwartend wandte Iliana sich dem Engländer zu, der jetzt Janna hinter ihr ins Zimmer stieß und die Tür zuzog.
    „Dort hinüber, neben den Kamin“, befahl er, und die beiden Frauen gehorchten widerspruchslos. Er folgte ihnen, die Schwertspitze unverwandt auf sie gerichtet, und tastete mit der anderen Hand die Wand ab. Erst jetzt bemerkte Iliana, dass eine Stelle der Wand vom Ruß befreit worden war. „Er sagte, er befände sich links vom Kamin. Ein Stein, der unter Druck nachgibt, und dann täte sich eine Tür auf.“
    „Wer sagte das?“
    Fast hätte er sein Geheimnis unbeabsichtigt verraten. „Sehr geschickt, Mylady, aber ich denke, das behalte ich doch lieber für mich.“
    Er fuhr mit seiner Suche fort, und Iliana sah verstohlen zu Janna hinüber. Sie wollte sie mit Blicken auf einen Fluchtversuch vorbereiten, aber das Mädchen starrte nur wie gebannt auf ihren Entführer. Plötzlich stieß er einen Triumphlaut aus, und Iliana wandte ihm wieder ihre Aufmerksamkeit zu. Ein Stein, auf den er gedrückt hatte, verschwand mit einem mahlenden, knirschenden Geräusch in der Wand, die sich wenig später auftat und den Blick auf

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