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Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Mauer, um die Sassenach im Auge zu behalten, und hole dann alle Männer, die noch hier sind. Bringt so viele Felsblöcke wie ihr könnt aus dem Außenhof hier hinauf. Ich möchte diesen Zugang und den in meiner eigenen Kammer damit verbarrikadieren. Auf diesem Weg jedenfalls werden die Engländer nicht in unsere Burg gelangen.“
    Rabbie nickte und wollte sich eben an Janna vorbeischieben, als diese fragte: „Was ist mit Lady Iliana? Greenweld wird sie als Druckmittel benutzen, um uns zur Aufgabe zu zwingen!“ Angus machte ein grimmiges Gesicht. „Wir werden ihn so lange wie möglich hinhalten.“
    „Und wenn wir ihn nicht länger hinhalten können?“ meldete Rabbie sich von der Tür her.
    „Dann werden wir beten. Tu, was ich dir aufgetragen habe.“
    Sein Fluch war die einzige Vorwarnung für sie, ehe sie gegen den Rücken des Engländers prallte, da er plötzlich stehen geblieben war. Ihr kam es so vor, als tasteten sie sich nun schon eine halbe Ewigkeit durch diesen verwünschten Gang. Blind war sie vorwärts gestolpert, immer weitergezogen von dem Engländer. Dabei hatte sie unentwegt versucht, Fluchtpläne zu schmieden, aber ihr war nichts eingefallen. Der Boden des Ganges schien vollkommen glatt und eben zu sein, frei von irgendwelchen Steinen, mit denen sie dem Mann vielleicht den Kopf hätte einschlagen können.
    Seufzend richtete sie sich jetzt auf und wartete ab. Sie mussten sich am Ende des Ganges befinden, das verriet ihr ihre Nase. Am Anfang war der Geruch muffig und abgestanden gewesen, doch seit kurzem konnte sie den würzigen, feuchten Duft nach Erdreich wahrnehmen. Ja, sie mussten bald draußen sein, und der Gedanke erfüllte sie gleichzeitig mit Erleichterung, aber auch mit Furcht.
    Sie merkte, dass ihr Entführer nach irgendetwas tastete, und erkannte, dass er dazu wohl sein Schwert abgelegt haben musste. Ehe sie daraus jedoch einen Vorteil ziehen konnte, löste sich die Dunkelheit plötzlich auf, und Licht überflutete sie. Geblendet stöhnte sie auf und presste die Hände vor ihre durch die lange Finsternis empfindlich gewordenen Augen. Dann wurde sie am Arm nach draußen in die frische Luft gezerrt. Da sie auf diese abrupte Bewegung nicht vorbereitet gewesen war, knickte sie auf dem unerwartet holprigen Boden um und stürzte. Sie rieb sich die aufgeschürften Handflächen und versuchte, sich immer noch vom Licht geblendet umzusehen. Sie befanden sich in einer kleinen Grotte, in die hell das Tageslicht schien.
    Ein Fluch ertönte, und sie drehte sich um. Der Engländer bemühte sich, die Geheimgangtür offen zu halten, und hangelte gleichzeitig nach einem Stein, der ein paar Fuß entfernt lag, doch er kam nicht an ihn heran. Wütend hob er den Kopf. „Holt mir den verdammten Stein!“ befahl er ihr grimmig.
    Vorsichtig stand Iliana auf, zögerte kurz und rannte dann so schnell sie konnte aus der Grotte hinaus in den Sonnenschein. Ihr Entführer schrie hinter ihr her, aber sie stürmte geradewegs über die Lichtung, immer weiter von ihm fort. Sie wusste nicht, wohin sie lief, ja nicht einmal, wo sie eigentlich war, sie wusste nur, dass sie fliehen musste. Und während sie weitereilte, formte sich ein Plan in ihrem Kopf. Sie würde den ganzen Weg bis zu den Mclnnes’ laufen und Hilfe holen. Die richtige Richtung würde sie schon finden, sie brauchte nur stehen zu bleiben und Ausschau nach den Türmen von Dunbar zu halten. Daran konnte sie sich dann orientieren. Aber erst musste sie noch eine sichere Distanz zwischen sich und Greenwelds Leute bringen.
    Ihr Puls raste ohnehin schon, doch als sie jetzt hörte, dass auf die Rufe ihres Entführers jemand antwortete, der sich offenbar vor ihr befand, und sie geradewegs auf den Feind zulief, da wurde ihr beinahe schlecht vor Angst. Sie änderte sofort ihre Richtung und hielt sich dabei nach links. In diesem Moment sprang vor ihr ein Mann aus dem Wald. Sie wich aus und versuchte noch schneller zu laufen, doch es half nichts. Sie wurde von hinten angefallen und landete unsanft bäuchlings auf dem Waldboden. Sofort trat sie um sich und bockte wie ein störrisches Pferd, aber der Mann hielt sie am Kleid fest. Da drehte sie sich hastig auf den Rücken, um ihn zu treten, und erkannte im gleichen Augenblick, dass es ein Fehler gewesen war. Allistairs Anblick brachte sie vorübergehend aus der Fassung, und die Zeit reichte ihm, ihr Kleid loszulassen und stattdessen die Arme fest um ihre Beine zu schlingen, um sie am Treten oder gar Fliehen zu

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