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Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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auf die Treppe zu. Iliana machte keinen sehr bereitwilligen Eindruck, aber das schien seine Schwester und seine Cousine nicht sonderlich zu stören, als sie sie an den Armen mit sich zerrten.
    „Ich kann mich selbst ausziehen, vielen Dank!“ protestierte Iliana erneut, doch Lady Seonaid achtete nicht auf sie. Verzweifelt beobachtete Iliana die kleine Rothaarige, die gerade in ihren einst so ordentlich gepackten Truhen herumwühlte.
    Als die beiden Frauen plötzlich zu ihr an den Tisch gekommen waren mit der Aufforderung, es sei Zeit, das Brautbett zu richten, war Iliana voller Panik erstarrt. Sie hatte behauptet, noch durstig zu sein, aber Duncans Schwester und ihre kleinwüchsige Cousine schienen sie nicht einmal gehört zu haben. Sie hatten sie an den Armen gepackt und sie trotz ihres Widerstands mit zur Treppe gezogen.
    Im Zimmer angelangt, hatten sie die Tür zugeschlagen, und die Kleinere war sofort über die Truhen hergefallen, während Seonaid begonnen hatte, Iliana beim Auskleiden zu „helfen“ -völlig unbeeindruckt von der Tatsache, dass Iliana ihre „Hilfe“ gar nicht wünschte.
    Ein bewundernder Ausruf ließ Iliana in ihrer verzweifelten Gegenwehr innehalten, und sie beobachtete, wie Aelfread langsam eine reinweiße Tunika aus der Truhe nahm. Iliana wurde schwer ums Herz beim Anblick dieses Gewandes. Ihre Mutter hatte es eigens für die Hochzeitsnacht ihrer Tochter angefertigt. Damals hatten sie beide gedacht, es sei genau passend für die erste gemeinsame Nacht von Bräutigam und Braut. Aber da hatten sie auch noch geglaubt, dass sie den Mann, den sie zu heiraten gedachte, zumindest mögen würde. Eine solche Situation wie die jetzige hatten sie sich niemals vorstellen können.
    Iliana presste die Kiefer aufeinander und warf Ebba, die seit ihrer Ankunft im Zimmer nur geduckt in einer Ecke gestanden hatte, einen aufgebrachten Blick zu. „Das ist nicht geeignet. Ebba, hole mein cremefarbenes Kleid.“
    Die Zofe zögerte und durchsuchte dann vorsichtig die Kleidungsstücke, die Aelfread auf dem Boden verstreut hatte, bis sie auf das besagte dicke, warme Gewand stieß.
    Natürlich wollte Lady Seonaid auch von diesem Wunsch nichts wissen. „Nein, Ihr werdet das weiße Kleid tragen“, verkündete sie und fuhr mit ihrem Versuch fort, Iliana zu entkleiden. „Bring es her, Aelfread.“
    „Ich sagte, ich werde das cremefarbene Gewand tragen!“ brauste Iliana wütend auf.
    „Mein Bruder bevorzugt bestimmt das weiße.“
    „Es ist mir völlig gleichgültig, was Euer Bruder ...“ Iliana verstummte, als Seonaid erstarrte. Ob sie sie beleidigt hatte? Iliana hielt sich nicht für mutig genug, diese Amazone einzuschüchtern, die sie um gut eine Haupteslänge überragte und zudem sehr stark wirkte. Auch schien sie körperlichen Auseinandersetzungen nicht abgeneigt zu sein. Eine Barbarin, wie der Rest dieser Sippe, dachte sie gereizt und runzelte dann die Stirn, weil Seonaid sie weiterhin unverwandt anstarrte.
    „Was habt Ihr?“ fragte sie schließlich steif, als die Stille unerträglich zu werden begann.
    „Ihr ...“ Seonaid machte eine hilflose Handbewegung, weil sie nicht zum Ausdruck bringen konnte, dass die Gestalt der anderen sie so faszinierte. Sie hatte eine Figur, die sie sich schon immer für sich selbst erträumt hatte - überall nur weiche, sanfte Rundungen.
    „Ach, nun gebt mir schon das verdammte Kleid“, schimpfte Iliana missmutig und riss Aelfread das feine Tuch aus der Hand. In der alten Burg zog es, und sie hatte genug von diesen Albernheiten.
    Unter Seonaids aufmerksamen Blicken streifte sie das Gewand über. Die andere Frau wandte sich zur Tür. „Legt Euch zu Bett. Aelfread und ich sehen nach, was die Männer so lange aufhält.“
    Iliana sah den beiden Frauen ungeduldig nach, dann drehte sie sich hastig zu ihrer Zofe um. „Hol mir den Gürtel, den Francesco Papa mitgebracht hat. Er ist in der Truhe, in der auch dieses Kleid verstaut war.“
    Ebbas Augen weiteten sich entsetzt. „Aber nein, Mylady! Ihr könnt unmöglich dieses Ungetüm anlegen!“
    Ilianas Miene verfinsterte sich. „Ich kann und ich werde es tun. Los, hol es her.“
    Nach kurzem Zögern gehorchte die Zofe. Sie verzog das Gesicht vor Abscheu, als sie Iliana das Gewünschte hinhielt.
    Niedergeschlagen nahm Iliana ihr den ledernen Gürtel ab. Lord Wildwood hatte immer gern ausgefallene, exotische Dinge von seinen Reisen mitgebracht, und das war eines von den merkwürdigsten. Während seiner letzten Reise nach

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