Lady in Rot (German Edition)
so?“ Dann sah sie auf die Uhr und stöhnte auf. „Oh, nein, ich komme zu spät zur Arbeit!“
„Arbeit?“, echote Giannis. „Arbeitest du auch an den Wochenenden?“
„Ja.“ Sie schnappte sich ihre Tasche und den Overall und stürzte zur Tür. „Ich muss los.“
Giannis folgte ihr verwirrt. „Wohin musst du?“
„Zum Supermarkt an der Ecke.“ Maddie rannte los.
„Und wann hast du Feierabend?“
Auf der Straße sah Maddie die große Limousine mit den verdunkelten Fenstern. Sobald auch Giannis die Straße betrat, standen seine Männer parat. Sie könnten genauso gut von zwei verschiedenen Planeten stammen.
„Madeleine?“, fragte Giannis.
„Um sechs, aber weshalb willst du das wissen?“ Sie lachte. „Typen wie du geben sich nicht mit Verkäuferinnen ab.“
Eine Stunde nach Schichtbeginn trafen die Blumen ein. Ein riesiger Strauß altmodischer gelber und cremefarbener Rosen. Noch nie hatte ihr jemand Rosen geschickt, und zuerst dachte Maddie, es handle sich um einen Irrtum. Als sie jedoch ihren Namen auf dem Umschlag las, gab es keinen Zweifel mehr. Sie klappte die Karte auf und las.
Persönlich ausgesucht und überbracht. Um sechs dann. Giannis
Im ersten Moment lachte sie, doch dann fiel ihr etwas ein. Selbst wenn sie gewollt hätte, fehlte ihr heute Abend die Zeit. Dass Giannis nicht aufgegeben hatte, gefiel ihr jedoch. Sie mochte hartnäckige Männer. Und wenn sie an ihre Schwester dachte, musste sie zugeben, dass er nicht nur schlechte Seiten besaß. Abgesehen davon war sie genauso verantwortlich für ihre delikate Begegnung wie er. Ob er mit seiner Vermutung richtiglag? Ärgerte sie sich nur, weil er sich nicht früher gemeldet hatte? Seine Arroganz erzürnte sie immer noch maßlos, genau wie die Tiefe ihrer Gefühle für ihn. Auch ihre Schuldgefühle, mit ihm geschlafen zu haben, konnte sie nicht ganz ablegen. Außerdem ließ er keinen Zweifel daran, dass sein Interesse an ihr rein körperlich war. Darauf eine Beziehung aufzubauen, machte keinen Sinn. Zumindest keine Beziehung, wie Maddie sie sich wünschte. Warum freute sie sich dann so sehr über die Geste mit den Rosen?
Als sie eine halbe Stunde später zu Hause eintraf, erwartete Giannis sie schon.
„Ich weiß nicht mal, woher du meine Adresse hast“, bemerkte Maddie verlegen und sog Giannis’ Anblick förmlich in sich auf.
„Informationen zu bekommen, ist nur eine Frage des Preises.“
Wieder erkannte Maddie, in wie unterschiedlichen Welten sie lebten. „Selbst wenn ich wollte, könnte ich heute Abend nicht mit dir ausgehen.“
„Und warum nicht?“ Fragend sah er sie aus den dunklen Augen an.
Ohne zu zögern, berichtete sie ihm von der älteren Nachbarin, der sie heute Gesellschaft leisten wollte, damit deren Tochter auch einmal ausgehen konnte.
„Wie edel, glikia mou .“ Ein Lächeln umspielte den schönen Mund. „Aber ich werde eine professionelle Kraft finden, die diese Aufgabe für dich übernimmt.“
„Das wirst du nicht. Ich habe dir nicht versprochen, mit dir wegzugehen. Und ich würde meine Freunde nie im letzten Moment im Stich lassen. Selbst wenn ich wollte, was nicht der Fall ist.“ So schnell versuchte er, ihr Leben mit seinem Luxus zu überschütten und damit ihre Prinzipien zu untergraben.
Auf der anderen Seite war sie selbst enttäuscht. Was für eine reizvolle Vorstellung, mit ihm auszugehen …
Giannis atmete tief durch. „Warum machst du eigentlich so ein Theater?“
„Wenn ich meine Versprechen halte, ist das kein Theater. Mrs. Evans möchte den Abend bestimmt nicht mit einer Fremden verbringen. Du bist wirklich egoistisch.“
„Beleidige mich nicht schon wieder. Langsam reicht es mir.“ Zornig richtete sich der imposante Grieche zu seiner vollen Größe auf.
Maddie erblasste und sah die schönen Rosen an, die nun in einer schlichten Vase standen. Mit einem Mal brannten ihre Augen. „Zwischen uns liegen Welten …“
„Im Bett passen wir perfekt zueinander …“
Eine zarte Röte überzog ihr Gesicht. „Du musst jetzt gehen, und ich muss zu Mrs. Evans.“
„Soll das ein Witz sein? Legst du es darauf an zu sehen, wie weit du mich treiben kannst? Morgen muss ich London schon wieder verlassen.“
Als Maddie den Kopf hob, begegnete sie seinem Blick. „Es ist kein Witz.“
Quälend langsam strich er versonnen durch ihr langes Haar. Berührte mit den Fingerspitzen ihre Schläfe, woraufhin Maddie eine Gänsehaut bekam. Giannis neigte den Kopf, und als sie kaum merklich das Gesicht
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