Lady in Rot (German Edition)
so zart war, dass es sie fast zum Weinen brachte.
„Ich musste dich halten, dich berühren.“
Bildete sie sich das nur ein, oder klang seine Stimme, als würde er von starken Gefühlen überwältigt?
„Du hättest mich anrufen können.“
Die Berührung seiner Hände war suchterzeugend, verführerisch, obwohl sie sich sicher war, dass er sie in diesem Moment gar nicht verführen wollte.
„Das hätte mir nicht gereicht.“
Was sagte er da?
„ Madre di Dios .“ Er raunte diese Worte ganz nah an ihrem Mund. „Hast du überhaupt eine Ahnung, was ich durchgemacht habe, nachdem ich Santos’ Anruf erhalten hatte?“
„Er hätte dich nicht beunruhigen sollen.“
„Wenn er das nicht getan hätte, hätte er seines Lebens nicht mehr froh werden können.“ Er erinnerte sich noch genau an den Moment. Er hatte per Handy seinen Piloten angerufen, dann mit einer minimalen Erklärung die sehr wichtige Sitzung verlassen, war mit einem Taxi zum Hotel gefahren, wo er sein Gepäck abgeholt hatte, bevor er sich dann zum Flughafen fahren ließ.
Sobald das Flugzeug in der Luft war, hatte er seine Rechtsanwälte kontaktiert, mit Santos telefoniert und begonnen, seinen Arbeitsalltag neu zu strukturieren.
„Von nun an beabsichtige ich, erheblich mehr Aufgaben zu delegieren und meine Arbeitszeit zwischen der Firma und meinem Büro hier im Haus aufzuteilen.“ Außerdem würde er geschäftliche Fernreisen auf ein Minimum reduzieren.
Denn ihm war jetzt klar, dass er alles, was er brauchte, hier in seinen Armen hielt. Alles andere war dagegen unbedeutend.
Der Gedanke, dass er vielleicht die wichtigste Frau in seinem Leben durch die Hände eines Psychopathen hätte verlieren können … Sein Körper zitterte bei dieser Vorstellung.
Ariane hob den Kopf, um ihn anzusehen, und war fassungslos über das, was sein Gesichtsausdruck ihr enthüllte. Seine Augen, diese schönen dunklen Augen, waren ein Spiegel seiner Gefühle.
Sie fühlte sich, als würde sie am Rande eines Abgrundes stehen, war sich so sehr der Tiefe seiner Emotionen bewusst, dass sie vergaß zu atmen.
„Manolo.“ Voller Erstaunen seufzte sie seinen Namen und musste die Tränen wegblinzeln, die sie zu überwältigen drohten. Er küsste sie, und dieser Kuss enthielt alles, was sie sich jemals von diesem Mann gewünscht hatte. Dieser tiefe Kuss war so voller Zärtlichkeit, dass sie beinahe geschluchzt hätte.
„Ich liebe dich.“ Diese Worte hatte er noch nie zuvor ausgesprochen.
Ariane hob die Hand und berührte seine Wange, streichelte mit den Fingerspitzen seinen Mund.
„Danke“, sagte sie mit zitternder Stimme.
„Dafür, dass ich dich liebe?“
„Für das größte Geschenk.“
Diese Frau, seine Ehefrau … sie brachte ihn total außer Kontrolle.
Er zeigte ihr, was sie ihm bedeutete, auf eine Art und Weise, wie bloße Worte es nie vermocht hätten.
Danach, kurz vor dem Einschlafen, ergriff sie seine Hand und führte sie an ihre Lippen. „Du bist mein Leben“, sagte sie schlicht. „Die Sonne, der Mond und die Sterne. Alles.“ Sie hätte bis zum Morgen damit warten können, aber sie wollte es ihm jetzt sagen. „Du hast mir die Fähigkeit zurückgegeben, jemandem zu vertrauen. Und mir beigebracht, wie Liebe sein sollte.“ Es gab noch so viel mehr zu sagen. „Ich habe eingewilligt, dich zu heiraten, weil du mir die Chance geboten hast, deine Tochter mit dir zu teilen anstelle des Kindes, das ich niemals bekommen kann. Schon allein dafür würde ich dir lebenslange Treue und Zuneigung schwören.“ Sie hielt inne, weil sie nach den richtigen Worten suchte. „Ich wollte mich nicht in dich verlieben.“
„Aber du hast es trotzdem getan?“, neckte Manolo sie freundlich.
Sie lächelte verschmitzt. „Das liegt an deinem unwiderstehlichen Charme.“
Er lachte leise in sich hinein. „Ach, mein Charme?“
„Dies ist ein ernster Moment“, schalt sie ihn.
„Glaub mir, ich meine es sehr ernst“, versicherte er ihr.
Es war Mitternacht, Geisterstunde, und das schien Ariane eine passende Uhrzeit für vertrauliche Mitteilungen und Wahrheiten. „Was geschah damals mit Christinas Mutter?“, wagte sie sich vor.
Manolo erzählte ihr die ganze Geschichte. „Christina ist meine Tochter“, erklärte er, „und ich behalte immer, was mir gehört.“
Ariane drückte ihren Mund auf seine Schulter.
„Übrigens, um das ein für alle Mal klarzustellen“, fügte er mit belegter Stimme hinzu, „mit Valentina hatte ich nie eine intime
Weitere Kostenlose Bücher