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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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hätte ich mir denken können.“
    „Sag mir nicht, dass ich um den halben Globus gereist bin, um jetzt im Gästezimmer zu schlafen“, erwiderte er schalkhaft.
    Angesichts dieser männlichen Arroganz rappelte Maddie sich auf. „Nein. Ich werde im Gästezimmer schlafen.“
    „Nichts dergleichen wirst du tun“, widersprach Giannis hart. „Du bleibst. Wir teilen uns das Bett. Endlich kann ich dich wieder in meinen Armen halten.“
    „Aber ich dachte …“
    „Und ich dachte es mir anders.“ Ein Bartschatten überzog sein energisches Kinn. „Also machen wir einen Kompromiss. Ich bin ein heißblütiger Mann, und du kannst einfach nicht von mir verlangen, in deiner Gegenwart gleichgültig zu bleiben.“
    Maddies ohnehin schon gerötetes Gesicht brannte vor Hitze. „Du hast eine sehr dominante Persönlichkeit. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass du Druck auf mich ausüben willst.“
    Schweigen senkte sich auf sie, während Maddie Giannis’ Blick standhielt.
    „Nein, natürlich nicht“, sagte er schließlich.
    „Wenn du allerdings meinst, ich wäre aus niederen Motiven hier“, wandte sie ein, „würde ich verstehen, wenn du mich wegschickst.“
    Es geschah nicht oft, doch diese Bemerkung raubte Giannis alle Worte. Maddie wirkte so ehrlich und unschuldig, und er war Kavalier genug, um ihre Situation nicht auszunutzen. Und auf keinen Fall wollte er sie gehen lassen. Sie durch irgendeine beliebige Geliebte zu ersetzen, erschien ihm mit einem Mal undenkbar. Giannis hatte eine harte Woche hinter sich, die nur der Gedanke, dass Maddie in Marokko auf ihn wartete, erträglich gemacht hatte.
    „Nein, das wird nicht nötig sein“, lenkte er hastig ein.
    „Ich will gar nicht weg. Hier ist es so schön“, gestand Maddie.
    Der Blick aus den grünen Augen wirkte so betörend auf Giannis, dass er schlucken musste. „Warum lässt du mich warten? Ich vergehe vor Sehnsucht nach dir …“
    Ihr ging es ebenso. Ihre Brüste schmerzten, und die aufgerichteten Spitzen zeichneten sich deutlich unter dem hauchzarten Stoff ab. Sie beschloss, dass ein weniger provokantes Outfit angebracht war, und sprang abrupt aus dem Bett. „Ich ziehe mich rasch um.“
    Unmöglich konnte er zulassen, dass sie diese wunderbaren Kurven verhüllte, weil sie sich von ihm bedrängt fühlte. „Nein, bleib so. Du siehst entspannt aus, und deine lockere Art gehört zu den Dingen, die ich so an dir mag. Du scherst dich nicht um deine Frisur, dein Make-up und Kleider. Lass uns auf der Terrasse essen.“
    Damit überrumpelte er Maddie. Noch nie hatte jemand ihre Vorzüge gelobt, und erst jetzt bemerkte sie, wie gut das tat. Als Kind geriet sie allein durch die Umstände eher zu einer Außenseiterin, einer Zuschauerin. Und selbst als Erwachsene hatte sie die Bedürfnisse anderer immer vor die eigenen gestellt. Dieses schlichte Kompliment aus Giannis’ Mund bewirkte, dass ihr ganz warm ums Herz wurde. Gehört zu den Dingen, die ich so an dir mag. Selbst einen Kartoffelsack hätte sie voller Stolz getragen, allein weil Giannis sie trotzdem schön fand. Wenn sie den Mut aufbrächte, würde sie ihn fragen, was er sonst noch an ihr mochte.
    Giannis hob den Hörer des Haustelefons ab und sagte etwas auf Griechisch. Dann legte er wieder auf. „Ich brauche eine Dusche.“ Und schon zog er sich aus.
    Wie gebannt starrte Maddie die starke breite Brust an. Ihr Blick wanderte zu seinem flachen Bauch hinunter. Noch nie hatte sie einen Mann so angesehen, und es fiel ihr schwer, die Erinnerung an seine weiche Haut unter ihren Händen auszublenden.
    Giannis sah sie an und las mühelos in ihrem Blick. „Grundgütiger … meine Kleine, du begehrst mich nicht weniger als ich dich.“
    Beschämt errötete Maddie. Am liebsten hätte sie lauthals protestiert, doch wozu? Es stimmte ja. Aber wie konnte er sie so leicht durchschauen?
    „Versuch gar nicht erst, es zu leugnen“, warnte er sie heiser. „Wenn du mir näherkommen willst, sollten wir aufhören, unsere natürlichen Neigungen zu verleugnen.“
    Damit verschwand er im Bad, und Maddie vermisste ihn augenblicklich. Sie wollte in seiner Nähe sein. Sie war glücklich, in Marokko zu sein, und sie war glücklich, mit Giannis hier zu sein. Wenn sie durch die Liebe zu ihm verletzt würde, dann wäre es eben so. Doch dann hätte sie wenigstens geliebt. Besser zu lieben und zu leiden, als niemals geliebt zu haben. Ihr Herz jubilierte bei diesem Gedanken.
    Im Kaftan trat Maddie auf die von der Sonne gewärmte

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