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Lady Marys romantisches Abenteuer

Lady Marys romantisches Abenteuer

Titel: Lady Marys romantisches Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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Bedeutung dessen klar, was sie da gerade gesagt hatte. Sie begehrte ihn so sehr, dass sie ihn hier in Paris heiraten wollte, ohne auf den Segen des Dukes zu warten. „Bist du dir da ganz sicher, mein Liebling?“
    „Natürlich bin ich mir sicher“, antwortete sie selbstbewusst. „Ich weiß, dass ich einen entsetzlichen Skandal heraufbeschwören werde, aber ich werde so glücklich sein, dass es die Sache wert ist. Wir werden glücklich sein.“
    „Es wird einen Skandal geben, oh ja“, sagte er leise. „Was Miss Wood letzte Nacht aufkreischen ließ, wird nichts dagegen sein. Ich möchte nur, dass du dir sicher bist, dass ich es wert bin.“
    Mary lächelte und küsste ihn. „Du bist jeden Skandal wert und noch vieles mehr.“
    „Bin ich es wert, dass dein Vater dich verstößt?“, fragte er mit großer Sorge. Das war sehr gut möglich. Eigentlich hätte es John sogar verwundert, wenn der Duke seine Tochter nicht für so eine Heirat bestrafte. Und es hatte eine Zeit gegeben, da wäre das für John von Bedeutung gewesen. Eine Zeit, in der er keine Frau genommen hätte, deren Name nicht eine große Mitgift versprach. Und es war auch noch gar nicht so lange her, da hatte er vorgehabt, Mary den Hof zu machen, um an das Gold der Feroces heranzukommen. Jetzt, da er Mary liebte, würde er sie auch mit nichts als ihrem Unterkleid nehmen. „Bin ich es wert, dass man dich aus Aston Hall verbannt und aus der Nähe deiner Schwester?“
    In ihren Augen schimmerten ungeweinte Tränen, doch ihre Stimme klang fest. „Vater hat mir immer gesagt, ich soll tun, was mich glücklich macht. Du machst mich glücklich, John, und ein Leben ohne dich kann ich mir nicht vorstellen. Wir werden in Rom eine Bildergalerie eröffnen, berühmt werden und es der Welt zeigen. Ach John, ich werde überall mit dir hingehen, um deine Frau zu werden!“
    „Meine geliebte, tapfere Mary“, rief er und küsste sie wieder. „Ich glaube nicht, dass wir überhaupt so weit gehen müssen.“
    Sie lächelte ihn verschmitzt an. „Aber ich möchte verwegen sein, John. Für Liebende wie uns gibt es hier in Paris doch sicher etwas Ähnliches wie Gretna Green, wo jeder auf der Stelle heiraten darf, wen er möchte.“
    „Ich mag die Art, wie du sagst, wir wären Liebende.“ Wieder küsste er sie. Dann ließ er sie los und rief nach seinem Diener, der sich im angrenzenden Zimmer aufhielt. Der Mann erschien sofort, verschlafen zwar, aber vollständig angekleidet, da er auf Johns Rückkehr gewartet hatte, bevor er selbst zu Bett gehen würde. „Geh hinunter zum Wirt und sage ihm, er soll Dr. Pennington wecken. Sag ihm, es sei eine äußerst dringende Angelegenheit. Ach ja, und sag dem Wirt, dass wir auch ihn benötigen.“
    „Wer ist Dr. Pennington?“, fragte Mary, sobald der Diener hinausgegangen war. „Und warum werden wir zu dieser Stunde den Wirt benötigen?“
    „Dr. Pennington ist ein höchst respektabler Geistlicher auf dem Weg von Lancastershire nach Rom, um dort die alten Christen zu studieren“, antwortete John und nahm ihre Hand. „Ich traf ihn gestern im Schankraum, und ich glaube, er wird das für uns tun.“
    „Lass mich meinen Hut aufsetzen, wenn wir ausgehen“, meinte Mary, löste sich von ihm und wollte zum Bett gehen, auf dem der Hut lag. „Ich kann schlecht barhäuptig gehen.“
    „Wir gehen nicht nach draußen“, entgegnete John und geleitete sie zur Tür. „Wir gehen zu unserer Hochzeit.“
    „Halt, nur noch eine Minute.“ Sie ließ ihn los, zog den Ring vom Finger und drückte ihn John in die Hand. „Der ist schön genug, um als Verlobungs- und Ehering zu dienen.“
    Er hob ihre Hand an die Lippen. „Wie nützlich so eine praktische Ehefrau doch ist!“
    „Ich werde Sie noch ganz hübsch verblüffen mit meiner praktischen Veranlagung, Mylord“, neckte sie ihn. „Du wirst dich noch erstaunt fragen, wie du je ohne meine vorbildhafte Umsicht hast auskommen können.“
    Er musste lachen, auch wenn er den Verdacht hatte, dass ihre Worte sich als wundervolle Wahrheit erweisen würden. Er wollte von ihr verblüfft werden, und er wollte staunen. Welcher Mann wünschte sich das nicht von seiner Liebsten?
    „Dann komm, du Muster an praktischer Vernunft“, sagte er und legte den Arm um sie, „bevor du wieder deine Meinung änderst.“
    Zehn Minuten später standen sie vor dem verschlafenen, aber feierlich ernsten Dr. Pennington, der nur ein Nachthemd unter seinem kurzen Mantel trug. Er hielt das aufgeschlagene Gebetbuch in

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