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Lady Marys romantisches Abenteuer

Lady Marys romantisches Abenteuer

Titel: Lady Marys romantisches Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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der Hand. An seiner Seite stand seine Frau und ihnen gegenüber der Wirt und Johns Diener. Sie waren die Zeugen.
    „Sind Sie sicher, dass Sie heiraten wollen, Mylord?“, fragte Dr. Pennington traurig. Im Schein des Feuers schimmerten weiße Bartstoppeln auf seinem Kinn. „Das ist sehr ungewöhnlich, müssen Sie wissen.“
    „Ach, sei doch still, Doktor“, schimpfte Mrs. Pennington. „Dass diese beiden jungen Menschen zu dieser Nachtzeit zusammen allein in einem Gasthaus in Paris sind, ist noch viel ungewöhnlicher und nicht gerade schicklich. Wenn sie wünschen, ihr Verhältnis in den Augen der Kirche in Ordnung zu bringen, indem sie heiraten, dann ist es deine Pflicht, sie zu trauen.“
    Dr. Pennington stöhnte. „Ich kenne meine Pflicht, meine Liebe. Ich stelle nur die Rechtmäßigkeit der Zeremonie in Frage, so ohne ein richtiges Aufgebot. Bei adeligen Personen sind oft große Vermögen und Besitztümer im Spiel. Wenn der Vater der Dame sich entschließen sollte …“
    „Mein Vater wäre besorgter, wenn ich nicht heiraten würde“, flüsterte Mary scheu und senkte züchtig verschämt den Kopf. „Nachdem ich nun schon mit Lord John nach Paris kam als seine …“
    „Sie haben alle meine Bedenken zerstreut, Mylady“, sagte Dr. Pennington hastig. „Sollen wir also beginnen?“
    Sollen wir beginnen? Mary hörte Dr. Penningtons Worte und ließ ihre Bedeutung langsam in ihr Bewusstsein sinken. Das hier war ein Beginn, aber nicht nur der einer Zeremonie, sondern der Beginn ihres neuen Lebens als Johns Frau. Ab heute würde sie nicht länger nur Lady Mary sein, ein kleiner kindlicher Begleitstern des Duke of Aston. Sie würde Lady Mary Fitzgerald werden, eine erwachsene Frau, zumindest in den Augen der Welt. Die Mutter seiner Kinder und die Herrin ihres Haushalts. Wie nie zuvor würde sie Verantwortung tragen. Sie würde das Schicksal ihres Mannes teilen, in guten wie in schlechten Tagen.
    Doch am wichtigsten war, sie besaß Johns Liebe.
    Mary lächelte ihn an. Durch den Tränenschleier sah sie ihn nur verschwommen. Er sah sehr ernst aus, sein wundervolles Gesicht zeigte einen feierlichen Ausdruck, während die Worte erklangen, die ihr Leben veränderten. Zum zweiten Mal in dieser Nacht nahm er ihre Hand und steckte den Saphirring an ihren Finger. Jetzt war es für immer.
    Für immer und ewig.
    Dr. Pennington räusperte sich leise. „Der Sitte nach dürfen Sie Ihre Braut jetzt küssen, Mylord.“
    Mary zwinkerte die Tränen fort. Sie wollte alles ganz genau sehen, so wie es sein sollte, damit sie sich für alle Zeit an diesen Moment erinnerte. Johns Gesicht war immer noch so feierlich wie die in Stein gehauenen Bilder, die sie in der Kathedrale von Amiens gesehen hatten. Gerührt lächelte sie, und er lächelte zurück. Sofort verschwand aller Ernst aus seinem Gesicht wie Sturmwolken in der Sommersonne.
    „Lady Mary Fitzgerald“, flüsterte er, als er sich niederbeugte, um sie zu küssen. „Ich möchte der Erste sein, der dich so nennt. Meine Frau, meine Freundin, meine Liebe.“
    Mary lachte unter Tränen und war glücklicher denn je. Sie schloss die Augen, als sie mit einem Kuss ihre gemeinsame Zukunft besiegelten.
    „Gut gemacht, Mylord, gut gemacht!“ Dr. Pennington klopfte John mit einer Herzlichkeit auf den Rücken, wie er sie während der Zeremonie nicht gezeigt hatte. „Ich wünsche Ihnen beiden viel Glück!“
    „Biete ihnen einen Fruchtsaft an, Doktor“, forderte seine Frau ihn unverzüglich auf. „Wir müssen ein Hoch auf ihre Gesundheit und ihren Wohlstand ausbringen.“
    „Oh, ich glaube nicht, dass Seine Lordschaft für die bevorstehende Aufgabe eine Stärkung braucht.“ Dr. Pennington schmunzelte und klopfte sich die Seiten seines Schlafrocks, während der Gastwirt in lautes Gelächter ausbrach. „Nicht mit so einer hübschen Gattin. Sie wird ihn sicher inspirieren.“
    „Still, Doktor, sei still!“ Mrs. Pennington wedelte mit den Händen vor seinem Gesicht herum, als müsste sie so viel Durchtriebenheit verscheuchen. „Die arme Braut muss sich keine Narrheiten von dir anhören!“
    Zu Marys Erleichterung waren die Narrheiten von barmherzig kurzer Dauer. Statt einer richtigen Hochzeitsurkunde stellte Dr. Pennington ein kurzes Dokument aus, das Mary, John und die Zeugen ebenfalls unterschrieben. Dann tranken sie mit süßem Saft auf das Wohl des jungen Paares, und das Brautpaar nahm pflichtschuldigst die Glückwünsche der anderen an. Auch die Hochzeitsreise war nur kurz: Hand

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