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Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Andersen
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letzten Tage andauernd höflich sein zu müssen, forderten mehr Tribut, als er gedacht hatte. Er musste seinen Kopf wieder klar kriegen.
    Plötzlich erhob sich Niklaus. „Ich geh mal duschen.“
    „Okay, gut. Sag Bescheid, wenn du im Bad fertig bist, und dann besorgen wir uns Frühstück und schauen uns ein paar Schulen in der Gegend an. Vielleicht gibt es ja eine, die uns gefällt.“
    Der Junge blickte ihn düster an. „Ich glaube nicht, dass es in dieser Stadt eine Schule gibt, die ein ordentliches Fußballteam besitzt.“
    Er klang wie ein typischer Teenager – als wäre ihm alles egal. Doch Wolfgang brauchte ihn nur einmal richtig anzusehen, um zu wissen, wie wichtig die Antwort seinem Neffen war.
    „Keine Ahnung, aber ich kann ja mal versuchen, etwas herauszufinden. Deine Großmutter erwähnte bereits, dass du eine Sportskanone bist.“
    Niklaus hob die Achseln und schlurfte in Richtung Bad, während Wolf ans Telefon ging, um sich über das Sportprogramm der nahe gelegenen Schulen zu informieren. Plötzlich brach nebenan ein ohrenbetäubendes Gebelle aus, das für den Rest des Telefonats anhielt. Als Wolfgang den Hörer auf die Gabel knallte, war seine Geduld am Ende. „Verdammte Töle.“
    Er warf einen Blick in den Flur; die Dusche rauschte immer noch. Entschieden schnappte er sich den Unfallbericht, den er von der Arbeit mit nach Hause gebracht hatte, schritt zur Tür und riss sie so heftig auf, dass er sie beinahe aus den Angeln gehoben hätte.
    Die UPS-Fahrerin, die sich gerade von Carlys Tür abwandte, erschrak. Wolfs finstere Miene erlosch langsam, als er sich ihr näherte.
    „Ist das für Carly Jacobsen?“, fragte er und deutete auf das Päckchen in den Händen der Frau.
    Die braun gekleidete Frau blickte auf den Namen auf dem Adressaufkleber und nickte.
    Er streckte die Hand danach aus.
    Sie ging einen Schritt zurück. „Ich brauche eine Unterschrift, und zwar vom Empfänger.“
    „Und was ist mit dem Ehemann der Empfängerin?“, fragte er und streckte erneut die Hand aus. „Ich war nur kurz beim Nachbarn nebenan.“ Er hörte die Hunde auf der anderen Seite der Tür bellen, und als ihm der Geduldsfaden riss, brüllte er: „ Sitz! Verdammt noch mal!“
    Sofort trat eine wohltuende Stille ein.
    Er widmete sich wieder der Frau. „Schauen Sie, ich weiß nicht, weshalb Carly die Tür nicht öffnet, aber geben Sie mir bitte das Päckchen, ja? Wenn sie bis morgen darauf warten muss, dann wird sie ziemlich unerträglich sein.“
    Dieses Argument hatte die Frau offenbar schon häufiger gehört. Sie reichte ihm ein elektronisches Gerät und einen Stift, damit er unterschreiben konnte, und händigte ihm das Päckchen aus. „Schönen Tag noch“, sagte sie und ging den Hausflur hinunter, wo sie einen Augenblick später auch schon über die Treppe verschwand.
    Wolf wartete, bis sie das Haus verlassen hatte, dann erst klopfte er an Carlys Tür. Als die Hunde erneut zu bellen begannen, verlor das letzte bisschen Beherrschung. Er hämmerte so heftig gegen die Tür, dass es ihn nicht verwundert hätte, wenn das Holz unter seiner Faust nachgegeben hätte. „ Öffnen. Sie. Diese. Gottverdammte. Tür! “
    Trotz des Klopfens seines eigenen Herzens und dem Gejaule der Hunde hörte er die Schritte auf der anderen Seite der Tür. Dann ertönte Carlys Stimme: „ Sitz !“ Und sofort verstummten die Köter wieder.
    Sein Mund blieb vor Verwunderung offen stehen, als er das deutsche Kommando aus ihrer Wohnung kommen hörte. Er schaffte es gerade noch so, ihn wieder zu schließen, bevor die Tür sich öffnete.
    Dann warf er einen Blick auf die Person, die da vor ihm im Türrahmen stand.
    Du lieber Himmel! Ihr Gesicht war ungeschminkt, ihre Haare nass. Eine Erscheinung, der Wassertropfen von den Schläfen über den zarten Hals und die Brust hinunterliefen, wo sie den dünnen Stoff ihres Tops durchtränkten und fast durchsichtig erscheinen ließen. Sie hatte wirklich spektakuläre Brüste. Ihre harten Brustwarzen drückten sich gegen das Top. Wahrscheinlich, weil sie vom feuchtwarmen Badezimmer durch die von der Klimaanlage gekühlte Luft des Wohnzimmers gegangen war. Sie war barfuß, und die Sonnenstrahlen, die durch das Wohnzimmerfenster in den Flur fielen, machten ihren eng anliegenden Rock so durchsichtig, dass er ihre kilometerlangen Beine noch mehr hervorhob.
    Auch sie betrachtete ihn, als ob sie ihn noch nie zuvor gesehen hätte. Doch gerade als ihm dieser Gedanke durch den Kopf schoss, zog sie die feinen

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