Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
ziehen können. So wie die bewaffnet sind! Ich meine mit z aubersicheren Brustpanzern und Schwarzstahlschwertern, wahrscheinlich mit Dehn ungszaubern ausgerüstet.“
„Könnte man dann mit den Schwertern schlagen , wie mit einer Peitsche?“ , fragte Lagon, d er die Beschreibung aus seiner h andgreiflichen Auseinandersetzung mit Sienaris Handlangern in Trolsen wieder erkannte.
„Ach , du kennst dich auch schon ein wenig mit magisch verstärkten Waffen aus!“ , rief Sabbal überrascht , „h ast du auch die Pfeile gesehen, mit denen sie ausgestattet waren? Einen Treffer nur, egal ob an einer ungefährlichen Stelle oder mitten ins Herz. Der vergiftende Zauber darin kann dir schon den Tag vermiesen.“
Nun nahmen Lagon, Bundun und Sabbal die Positionen der ehemaligen Lochbewacher ein und warteten auf ein Lebenszeichen der Vermissten. Und tatsächlich. Nach einer kleinen Weile waren aus dem Loch Geräusche zu hören.
„Da hinten geht’s raus!“ , hörten sie Mundra.
„Ich gehe voran“ , war jetzt Silp , mit ungewohnt wagemutiger Stimme zu hören. Nun waren Geräusche und Gepolter zu hören, als würde jemand einen Schacht hinauf kriechen. Und schließlich steckte Silp seinen Kopf durch das Loch.
„Wo bleibt ihr denn? Wir warten schon über eine Stunde auf euch“, beschwerte sich Bundun.
Vor Schreck rutschte Silp wieder ein paar Meter nach unten.
„Keine Sorge“, beruhigte sie Lagon, „wir sind es nur.“
„Bist du das, Lagon?“ , fragte Mundra von unten.
„Ich bin auch da“, rief Sabbal zurück. Mundra schien das zu überhören.
„Was macht ihr denn hier?“ , rie f jetzt Silp, der offenbar wieder ein wenig nach oben gerutscht war.
„Das ist eine etwas längere Geschichte“, antwortete Lagon, während er Silp die Hand reichte , „kommt erst mal nach oben.“
Silp packte Lagons Arm und Lagon zog ihn an die frische Luft. „Ihr könnt raus kommen. Es ist alles in Ordnung“, rief er jetzt in das Loch herunter. Das Schimpfen und Fluchen von Mundra verriet, dass sie als nächste das Loch verlassen würde. Bevor Lagon auch ihr helfen konnte , hatte sich Sabbal schon in Helferposition gestellt. „Das lass ich mir nicht nehmen“, erklärte er grinsend , „mit der wollte ich schon immer mal Händchen halten“.
Schwer zu sagen , ob Mundra diesen Wunsch teilte , oder ob sie einfach auf den letzten Metern Hilfe brauchte. Jedenfalls ließ sie sich widerstandslos von Sabbal hinaus helfen , und brachte sogar ein nicht unfreundliches „Danke“ zu stande.
„Dem nächsten kannst du dann wieder helfen, Lagon“, sagte Sabbal, der sehr zufrieden mit sich zu sein schien.
„Gute Idee!“ , rief Silp , „sie sagt, dass sie dich kennt.“
„Echt?“ , wunderte sich Lagon und dachte an die Gestalt, die er nicht erkennen konnte, als ihm der Stein Mundra und Silp gezeigt hatte , „w er ist es denn?“
„Ich bin es“, drang eine Stimme aus dem Schacht, die Lagon zwar lange nicht gehört hatte, die er aber sofort wieder erkannte.
„Liendra?“ , fragte er überrascht. „Genau!“ , sagte Liendra und steckte ihren Kopf durch das Schachtloch , „hattest du mich etwa schon vergessen?“ „Wie könnte ich?“ , frag te Lagon mit einem Schmunzeln , „w as machst du eigentlich hier?“
Die Situation war so überraschend, dass Lagon überhaupt nicht bewusst wurde, wie unglaublich es war, ausgerechnet hier auf Liendra zu treffen.
„Na ja, ich habe mir gedacht, dass die Schamanenkunst doch besser wäre . D eshalb habe ich Kalheim verlassen und bin hier in Unterburg gelandet. Und heute Morgen sind diese beiden da aufgetaucht . Seit dem bin ich beschossen, gefesselt, gefangen und mit Folter und Tod bedroht worden. Glücklicherweise sieht mein Alltag hier ein wenig anders aus.“
Abwechselnd erzählten Mundra, Silp und Liendra, was ihnen an diesem Tag alles passiert war. Lagon hatte geglaubt, dass seine Erlebnisse extrem außergewöhnlich waren, aber die Geschichte, die er jetzt hörte war auch nicht schlecht. Von Angriffen aus dem Hinterhalt war die Rede gewesen, von einem schwarzen Magier, der sich auf Folter spezialisiert hatte, ein em dunkler Kerker in einer alten Fabrik , eine r Flucht mit Hilfe einer magischen Flöte (die laut Mundra illegal ist) und eine m Entkommen durch einen alten Verbindungstunnel. Lagon war tief beeindruckt , und auch Bundun und Sabbal schienen diese aufgezählten Abenteuer nicht für alltäglich zu halten.
„Aber wie habt ihr eigentlich erfahren,
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