Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
vielleicht schon einige auf die interessante Idee gekommen, dass du hinter den genannten Verbrechen steckst.
Niemand hätte die Dienstpläne im Felsenturm so verändern können, dass sich dort eine Horde Ungeheuer einschleichen könnte…außer einem Liewane n . Und zufälligerweise bist du ja einer . U nd anwesend warst du ja auch , an jenem schicksalsträchtigen Tag!
Jeder hätte sich wahrscheinlich ausrechnen können, dass sich Wrador , nach einem solchen Zwischenfall , der Lage nicht mehr gewachsen fühlen würde und eine Versammlung der Zirkel einberuf t .
Aber wichtig war dir wahrscheinlich nur eine Person, die anwesend sein würde: Deine alte Freundin Prinzessin Liendra! Über deren wahre Identität du sehr wohl aufgeklärt warst und natürlich auch, dass sie inzwischen Diplomatin ihres Land es geworden war.
Es hat wahrscheinlich gewaltiger Vorbereitung en bedurft , aber schließlich hattest du das geschafft, was kein Zirkelführer seit Jahrhunderten vollbracht hat.
Du hast e in Zirkeltreffen aller magischen Gruppen in Lagrosiea herbeigeführt. Und nun, da du dies geschafft hattest, musstest du nur noch für spektakuläre Ereignisse sorgen, die die gruselige Geschichte vom Schattenkreis unterstreichen.
Doch heute konntest du deinem eigentlichen Ziel nachgehen, die Entführung der Prinzessin!
Und um schließlich diese letzte Untat auch noch dem inzwischen altbekannten Schattenkreis zuzuschieben, hast du einen bedauernswerten Krüppel in den Schlossgarten gelegt und hast dir tatsächlich noch einige Verletzungen beigebracht, während deine Komplizen die Prinzessin aus der Stadt geschafft haben.
Wer diese sind, werden wir wohl erst erfahren, sobald die Prinzessin befreit w ird. Aber wahrscheinlich einige aus dem Felsenturm entkommene Kriminelle.
Es würde mich nicht wundern, wenn die Liewanen von noch mehr kriminellen Elementen infiltriert wurden …“
Zikarsta warf einen unauffälligen , aber für alle sichtbaren Blick auf Silp und Laffeila, die etwas zusammenrückten.
„Um solche Anschuldigungen beweisen zu können, musst du hieb- und stichfeste Beweise vorlegen“, erinnerte Parkolan.
„Oh, Herr Vorsitzender. Das sind, wie ich schon gesagt habe, nur Vermutungen und Mutmaßungen. Aber was die Tatsachen betrifft, von denen ich auf die selbigen geschlossen habe, kann ich durchaus vortrefflich recherchierte und plausible Beweise vorlegen.“
Zikarsta schob eine H and in sein Gewand und zog einen Stapel Blätter hervor.
„Alles was nötig ist: Augenzeugenberichte, Einwohnerlisten, Beweisbilder und so weiter.“
Zikarsta reichte Parkolan die Seiten, der sie begutachtete.
„Bevor wir uns der einen oder anderen Meinung anschließen, sollten wir erst Lagon fragen, was er dazu zu sagen hat. Denn wenn er unschuldig ist, gibt es wahrscheinlich eine ganz einfache Erklärung für diese Häufung von Zufällen.“
Parkolan richtete seinen B lick von den Dokumenten auf Lagon.
„Nun , Lagon, kannst du uns eine Erklärung für diese Vorfälle geben?“
Lagon holte einmal tief Luft. „Nein, kann ich nicht“ , w ar seine Antwort.
Ein Stöhnen ging durch den Saal und Parkolan sah schockiert aus. „ W enn das so ist, bleibt mir keine andere Wahl. Wachen, nehmt diesen M agier in Gewahrsam!“
Doch bevor Lagon, die Wachen oder jemand anderer im Saal reagieren konnte, geschah etwas Merkwürdiges.
Von irg endwoher her drag Rauch in die H alle. Nicht langsam oder träge, wie es Rauch gewöhnlich zu tun pflegt , sondern schnell und ausfüllend wie Wasser.
Panische Rufe erf üllten die, nun undurchsichtige Luft. Auch Lagon packte die Unruhe. War dies das letzte Werk des Schattenkreises? Eine letzte Mordaktion, um alle Beweise zu verwischen? Und um potentiellen Gegenmaßnahmen vorzubeugen?
Jemand packte ihn an der Schulter.
„Keine Sorge, ich bin’s.“
„Sabbal?“, fragte Lagon überrascht.
„Ja genau“, flüsterte Sabbal leicht genervt . „I ch bringe dich hier raus . “
„Was ist das für ein Rauch?“ , wollte Lagon wissen . „H ast du den gemacht?“
„Wer denn sonst?“ , erklärte Sabbal . „D as sind einfache Rauchbomben mit Besch l eunigungszaubern. Guter alter Trick. Aber jetzt halte dich an mir fest. Wir müssen verschwinden!“
Lagon tat wie ihm befohlen und gemeinsam stolperten sie durch die Halle, in der man inzwischen die Hand vor Augen nicht mehr sehen konnte.
Und so begann Lagons Flucht.
Was nun?
Lagon wusste nicht, wie Sabbal es schaffte in dem dichten Rauch zu
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