Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
erklärt, wie man mit so was fertig wird?“
„Scheiß auf Dorrok! Er ist nicht mal halb so schlimm, wie dieses Horrorviech !“
„Kommt raus!“ , befahl Workuna , der immer weiter auf Mundras und Lagies Versteck zu krabbelte . „I hr werdet euch stellen , und dann werde ich euch zeigen, was Spinnen mit ihren Opfern anstellen!“
„Was soll denn das für ein Geheimnis sein?“ , fragte Mundra , „Spinnen fressen ihre Beute.“
„Tun sie nicht“, berichtigte sie Lagie . „Z um Fressen fehlen ihnen die Organe. Sie spinnen ihre Opfer in Kokons ein und verflüssigen sie dann. Dann saugen sie die Flüssigkeit direkt in ihren Körper.“
„Hör auf damit!“ , jammerte Mundra , „das ist ja ekelhaft! Außerdem…“
In dem Moment legte sich eins von Workunas Spinnenbeinen auf Mundras Schulter. Sie erbleichte.
„Endlich!“, zischte Workuna. „D as Essen ist serviert. Nun wirst du…“
Mundra begann, wie am Spieß zu kreischen und feuerte Duzende Lichtblitze ab. Sie zielte gar nicht lange, ballerte einfach drauf los, ohne darauf zu achten, wen oder was sie traf und hörte erst auf, als Lagie sie am Kragen packte und wegzog.
„Jetzt hör auf! Wir müssen weg hier!“
Erst jetzt wagte Mundra wieder ihre Augen zu öffnen. Sie hatte Workuna wirklich einige Male getroffen, denn er war einige Meter zurück gewichen und der Spinnenkörper wies einige Verletzungen auf. Die meisten Lichtblitze hatten allerdings die Wände des Gewölbes getroffen, die nun gefährlich anfingen zu bröckeln .
Erneut zog Lagie an Mundra. „Los, komm. Wir müssen hier raus! Gleich bricht hier alles zusammen.“
Kaum h atte sie das gesagt, brach die D ecke des Ganges in sich zusammen und begrub W orkuna unter einem Trümmerhaufen. Die Mädchen entkamen nur knapp , und stürzten dicht an der Einbruchstelle zu Boden.
„Alles klar?“ , fragte Lagie.
„Ich glaube ja“, murmelte Mundra und rieb sich den Staub hinter den spitzen Ohren fort. Dabei sah sie in Richtung Geröllhaufen. „Was glaubst du, ist er tot?“
Fast gleichzeitig drang zwischen den Steinen ein boshaftes Knurren hervor, dazu ein Poltern und Schaben, was verhieß, dass Waluda dabei war, sich aus den Trümmern zu befreien.
„Ich denke nicht“, meinte Lagie bekümmert .
„Dann sollten wir die Gelegenheit nutzen und von hier verschwinden, solange das Biest noch verschüttet ist.“
„Nein, das werden wir nicht!“ , widersprach Lagie , „solange Workuna nicht endgültig außer Gefecht gesetzt ist, wird er uns jagen. Und wenn wir uns jetzt nicht st ellen, hat er uns schon besiegt. O hne einen einzigen Angriff.“ „Aber ich habe Angst!“ , piepste Mundra und Tränen füllten ihre Augen.
„Angst habe ich auch“, gab Lagie zu , „ich kann mich nur an eine Situation erinner n, bei der ich mehr Angst hatte als jetzt. Aber damals habe ich meine Angst überwunden und die Situation gemeistert. Wenn ich es damals geschafft habe, werde ich es heute auch schaffen! Und wenn du mir hilfst , und genau das tust, was ich dir sage…“
Einige Minuten später grub sich Workuna aus den Trümmern ins Freie, immer noch in Gestalt der Riesenspinne. Und er hatte auch vor, das so zu belassen. Sein bloßer Anblick hatte genügt, die Mädchen in die Flucht zu schlagen. Workuna rechnete nicht damit , das s die Mädchen noch da waren , als er sich aus den Trümmern gegraben hatte. Doch er irrte sich. Da war noch Lagie, die Schwester von Lagon und Dorroks willige Helferin. Workuna hätte damit rechnen können, dass sie, als Dorroks Werkzeug, ihre Angst am ehesten überwinden würde. Er war sich jedoch sicher, dass es sinnlos war, denn alleine hatte sie keine Chancen ihn zu besiegen. Workuna trat mit seinen acht Spinnenbeinen auf sie zu, sie erbleichte und wich zurück. ´Sie ist wohl doch nicht so mutig, wie ich gedacht habe. Vielleicht kann ich sie ja in die Flucht schlagen . ` Er ließ einen Faden seines ätzenden Spinnennetzes auf den Boden fallen. Sofort warf der steinerne Untergrund Blasen und löste sich mit einem Zischen auf.
Das schien zuviel für Lagie zu sein. Sie wandte sich um und ergriff nu n doch die Flucht.
„Lauf, Lagie, lauf“, rief Workuna ihr hinterher , „ich kriege dich ja doch!“
Tatsächlich rechnete sich Workuna gute Chancen aus. Mit seinen acht Beinen würde er Lagie in kürzester Zeit eingeholt haben. Dann ein kurzer Biss mit seinem Spinnengift und Lagie würde in einen komaartigen Schlaf fallen. Danach würde er die Elfe jagen
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