Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
von Silp aus, verbreitete sich im Raum, traf Grodosso mit voller Wucht, wirbelte ihn durch die Luft, um sich dann aufzulösen.
Silp keuchte. Das war einer der stärksten Zauber, die er je gewirkt hatte.
Grodosso lag einige Meter von ihm entfernt. Silp ging zu ihm und sah, dass er noch lebte. Er atmete schwer, seine Augen flimmerten, dann nahm er Silp wahr. „Das war ein Lichtblitz, oder?“
„Ein besonders starker“, erwiderte Silp , „ich habe ihn so stark gedehnt, dass er sich in alle Richtungen ausbr eitete. Dieser Zauber erfordert so viel Konzentration, dass du, mit deinen Gedankenkräften, zu spät erkannt hast, was ich vorhabe. Da war es schon zu spät für dich, den Angriff abzuwehren oder auszuweichen.“
„Tja, dann habe ich wohl Pech gehabt“, meinte Grodosso. Im gleichen Moment durchfuhr ein Krampf seinen gesamten Körper. Ein Blutstrahl schoss aus seinem Mund. Dann rührte sich Grodosso nicht mehr.
´Wahrscheinlich habe ich eins seiner wichtigen Organe getroffen`, überlegte Silp. Doch er hatte keine Zeit, sich weiter darum zu kümmern. Auch wenn er diesen Kampf gewonnen hatte, die Schlacht gegen die Bruderschaft war noch nicht vorbei.
*
Sab bal zog den Kopf ein und entging so knapp einem von Luhan ausgeführten Schwerthieb, der sonst drei Schädel auf einmal gespalten hätte. So aber ging der Angriff wenige Millimeter über seinen Kopf hinweg und zog nur einige von Sabbals Haaren in Mitleidenschaft.
„Alles klar!“ , rief Sabbal seinem mordlüsternen Bruder zu , „wenn wir jetzt aufhören, bin ich einverstanden, mich auf ein Unentschieden zu einigen.“
„Es gibt kein Unentschieden“, entgegnete Luhan bitter , „jetzt wird die Sache bis zum Ende ausgetragen!“
Erneut hob Luhan sein Schwert, aus dem nun ein Feuerstrahl zischte und wie eine Peitsche auf Sabbal zuflog.
„Gut so!“ , rief Nassago aus sicherer Entfernung , „wenn ich nur daran denke, wie er über die Kämpfer aus eurem Stamm gelacht hat, weil er seinen Kopf retten konnte und sie nicht. Ganz besonders gerne hat er davon erzählt, dass nicht er den Preis für seine Freiheit zahlen musste, sondern seine Familie!“
Nassagos Lügen entfachten in Luhan neue mörderische Kräfte , und immer wieder schlug er mit seiner Feuerpatsche auf Sabbal ein.
´Deshalb sollte man seine Familie hassen`, dachte Sabbal, während er ein ums andere Mal den todbringenden Angriffen Luhans auswich.
´Was soll ich jetzt nur tun? `, fragte er sich , ´so, wie Luhan jetzt drauf ist, werde ich ihn wohl kaum zum Aufhören überreden können. Aber wenn ich jetzt ernsthaft gegen ihn kämpfe, ist einer von uns am Ende tot. Außerdem kann ich doch nicht meinen eigenen Bruder umbringen! `
Es war seltsam. Obwohl Sabbal sonst immer Wert darauf gelegt hatte, dass die Situation zu seinen Gunsten ausging und Luhan offensichtlich keine Skrupel besaß, war Sabbal der Gedanke zuwider, seinem eigenen Bruder etwas anzutun. Wie er jedoch Luhan dazu bringen sollte, den Zorn gegen ihn aufzugeben und gemeinsam mit ihm gegen Nassago zu kämpfen, war eine unlösbare Aufgabe für ihn. Außerdem ist es überhaupt sehr schwer jemanden, der einen aus Rache umbringen will, davon abzubringen, stellte Sabbal fest, während er mehrere n Angriffe n von Luhans Schwert auswich. Er musste es wissen, schließlich war er nicht zum ersten Mal in einer solchen Situation. Zwar hatte er es schon geschafft, Personen, die ihm übel wollten, zum Einlenken zu bewegen. Doch meistens hatte da Geld, oder das Versprechen von Geld, eine Rolle gespielt. Doch Sabbal glaubte nicht daran, dass das bei Luhan funktionieren würde. Es sei denn, Sabbal würde etwas finden, was Luhan nicht ablehnen konnte. Er hatte auch so eine Ahnung, was das sein könnte.
„Auszeit!“ , rief er Luhan zu und hob Zeige- und Mittelfinger zum Friedensgruß.
„Was willst du?“ , wollte Luhan wissen , „hast du etwa vor, um Gnade zu flehen? Das wird dich auch nicht retten!“
„Oh, nein!“ , widersprach Sabbal , „ich habe dir ein Angebot zu machen. Was hältst du davon, wenn ich meine Position frei mache?“
Luhan stutzte.
„Welche Position?“ , fragte er misstrauisch.
„Die Position als Familienoberhaupt. Vergiss nicht, nachdem unser Vater gestorben war, wurde aus mir nicht nur das neue Mitglied der Bruderschaft. Als ältestes männliches Famili enmitglied, wurde ich auch zum O bersten unseres Hauses. So will es das Gesetz unseres Stammes. Deshalb wurde auch unsere ganze Familie
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