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Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Titel: Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
Vom Netzwerk:
verändert?“ , fragte Lagon.
    „Warum nicht?“ , meinte Heggal, „glaubst du , die Liewanen, die dieses Netzwerk jeden Tag benutzen müssen, haben Lust ständig die gleichen Wege zu durchwandern ? Wohl kaum! Also ändern sie gelegentlich die Landschaft, damit keine Langeweile aufkommt.“
    Weiter ging der Fußmarsch durch die Bilderlandschaft. Auch bei näherer Betrachtung wies das Portal einige Veränderungen auf. Es gab eindeutig mehr Bilder als Früher. Und einige schienen in ein schwarzes Nichts zu führen. Als Lagon Heggal darauf ansprach, z uckte der nur mit den Schultern. „Ich habe davon gehört, dass eine ganze Reihe von neuen Zugängen in das Netzwerk eingebaut wurden, für den Fall, dass Liewanen schnell irgendwo hin müssen und das nächste Portal zu weit weg ist. Einige Bilder sind schwarz, weil nicht jeder Liewane alle Portale benutzen darf. Wenige Eingänge sind nur für den Großmeister und die zwanzig Liewanen des Vierten Pfades gedacht. Die sind auch die einzigen, die die Zauber, die diese Portale verschließen, umgehen können. Diese speziellen Bilder gab es schon immer, aber ich kann mich nicht erinnern, dass es je so viel e waren.“
    Weiter ging der Marsch und endete erst, als sie vor einem Bild standen, das an einem besonders prächtigen Baum hing. In den Rahmen war eingeritzt:
    Gaddenspitze
     
    Sie waren angekommen.
     
     
    Das größte Geheimnis der Liewanen
     
    „So, so, so“, begrüßte sie Zallda, der Portalwächter , „unsere Nachwuchskräfte sind zurück. Und den alten Zausel habt ihr auch wieder mitgebracht.“
    „Du hältst lieber die Schnauze Zallda, du kleiner korrupter Schädling. Oder wi llst du, dass die Liewanen des V ierten Pfades erfahren, welche Gelder du kassierst, um Liewanen ohne die nötige Erlaubnis durch das Portal zu lassen?“
    Es war nur eine leere Drohung. So ziemlich jeder Liewanen hatte ein- oder mehrere Male eines der Portale oder eines der anderen Liewanenwerkzeuge ohne Erlaubnis benutzt. Es gehörte praktisch zur Lebensart des Zirkels Bestechungsgelder an Zallda zu zahlen. Aber Lagon wusste auch, dass Zallda seine Position viel zu sehr schätzte, um sie zu riskieren. Also schwieg dieser , und ließ Heggal und seine Schützlinge ohne weitere Stichelei den Raum verlassen.
    „Gut gemacht Heggal“, lobte Kopriep , „dieser alte Gierlappen hat schon länger mal eine Lektion verdient. Aber ich fürchte, dass er den Rest von euch , das nächste Mal nicht durchlassen wird . Selbst wenn ihr ihm ein Vermögen als Bestechungsgeld mitbringt.“
     
    Sie gingen den Flur der Gaddenspitze hinab, bis zu den Aufzügen, die wie gewohnt von steinernen Fledermäusen bedient wurden.
    „Und , wo soll es hingehen?“ , fragte die Fledermaus i m Aufzug .
    „Nach oben, in die Spitze“, war Heggals Anweisung.
    „Seid ihr euch sicher?“ , fragte die Fledermaus , „so wie ihr ausseht, wäre das nächste Badehaus wohl angebrachter! Woher kommt ihr überhaupt? Aus einem Erdbebengebiet?“
    „Nein, von der Front. Und jetzt tu was man dir sagt!“ , kam es barsch von Heggal.
    Die Fledermaus brummelte noch irgendetwas vor sich hin, tat aber was verlangt wurde. Mit einem Ruck löste sich der Fahrstuhl aus seiner Verankerung u nd begann nun, im Inneren der Gaddenspitze auf das gewünschte Ziel zuzuschweben. Lagon konnte sehen, wie vor den Wänden, die durchsichtig blau schimmerten, andere Fahrstühle schwebten und auf Zugänge in den einzelnen Etagen zusteuerten oder sich davon entfernten. Jedoch bemerkte er, dass es wesentlich weniger waren als früher. Wahrscheinl ich waren zurzeit weniger Liew anen in der Gaddenspitze, wahrscheinlich auch in ganz Korroniea. Alles bereitete sich auf den Krieg vor .
     
    Der Fahrstuhl schwebte immer weiter nach oben und ließ bald alle anderen hinter sich zurück, bis sie endlich das Dach geschoss erreicht hatten und durch eine Öffnung hindurch schwebten. Sie befanden sich in der Spitze der Pyramide. Sie bestand aus einem Kristall, in dem sich traditionell die Räume des Großmeisters der Liewanen befanden. Vom Zentrum des Kristalls gingen drei Türen ab, zwei davon waren stets verschlossen, wie Lagon wusste. Aber Heggal ging ohne zu zögern auf die Tür zu, die zu dem einzigen Raum führte, in dem Lagon früher schon gewesen war. Wradors Audienzzimmer. Heggal klopfte an.
    „Herein!“ , wurde gerufen und Heggal öffnete die Tür. Wrador der Weise, Großmeister der Liewanen saß auf einem der, im ga nzen Zimmer verstreut liegenden

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