Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Erfahrung für diese Aufgabe hat…“
    Wrador nickte. „ Aber sie sind unsere einzige Hoffnung, soll ten unsere Bemühungen scheitern. U nd momentan sieht es ganz danach aus.“
    „Und warum schicken wir sie dann in diesen Jahrhunderte alten Krieg?“ , fragte Heggal.
    „Lagon befindet sich bereits in diesem Krieg, aus mehreren Gründen, wie du se hr genau weißt! Und was seine F reunde betrifft, sie haben sich alle freiwillig an seine Seite gestellt. Jeder hat sich schon fast mit Vergnügen in die Schlachten gestürzt. Der alte Liewanengeist steckt noch in ihnen. Und sie werden Lagon auch diesmal nicht im Stich lassen, nur weil die Gefahr des Scheiterns etwas größer ist.“
    Heggal schmunzelte.
    „Und was ist mit Luhan? Wirst du Lagon die ganze Wahrheit über ihn sagen?“
    „Nur das Nötigste“, war Wradors Antwort.
    „Warum? Soll das etwa heißen, dass du die Geheimniskrämerei noch immer nicht aufgeben willst? Lagon hat ein R echt darauf die Wahrheit zu erfahren.“
    Wrador lächelte. „Ich hätte Lagon schon beim ersten Mal, als er in diesem Raum war, alles erzählen können was ich weiß. Hätte ihn auch in die Theorien einweisen können, die ich über Dorroks Pläne angestellt habe. Aber was hätte das genutzt? Abgesehen davon, dass Lagon schon die Nerven verloren hätte, bevor er Dorrok nur einmal begegnet wäre. Wohlmöglich hätte er Dorroks Angebot angenommen, als sie in den Himmelsknochen zusammengetroffen sind und hätte sich ihm angeschlossen, genau wie seine Schwester. Dann wäre alle Hoffnung verloren!“
    „Aber so sind unsere Chancen auch nicht viel besser!“ , warf Heggal ein.
    „Bist du dir da sicher? Als Lagon mir das erste Mal begegnete, hätte ich dir zugestimmt . Aber dann machte er sich mit seinen Gefährten auf die Suche nach dem Lichtkelch. Eine Aufgabe, die von einem Magier nicht nur Stärke verlangt! Aber Lagon hat bei diesem Abenteuer Intelligenz, Einfallsreichtum und vor allem Mut bewiesen. Auch wenn wir ihn und seine Freunde bei diesem Einsatz so gut im Auge behielten, wie es eben ging, haben sie sich von einer Gefahr in die nächste gestürzt und trotzdem hat keiner von ihnen jemals Schwäche gezeigt. Damals wurde mir klar, dass Lagon und jeder seiner Gefährten das Potential für einen großen Liewanen hat . Trotzdem wusste ich, dass Lagon noch nicht bereit war, um die Aufgabe zu übernehmen, die das Schicksal für ihn bereithält. Ich weiß was du sagen willst…“
    Wrador hatte Heggals hoch gezogene Augenbraue bemerkt.
    „… das was Lagon bevorsteht , kann man kaum als Aufgabe, sondern eher als Martyrium bezeichnen. Und außerdem gibt es keinen Grund, weshalb Lagon gegen Dorrok kämpfen sollte. Aber du weißt, dass Lagon keiner von denen ist, die vor Dorrok einfach weglaufen können. Dorrok will Lagon. Und Lagon wird sich nicht verstecken. Er wird Dorrok irgendwann entgegentreten müssen. Dann hat er die Möglichkeit sich Dorroks Willen zu unterwerfen oder gegen ihn zu kämpfen .“
    „Wenn es aber zu einem Kampf kommt, wird Lagon nicht überleben.“
    „Da bin ich anderer Meinung!“ , widersprach Wrador . „Lagon hat zwar nicht den gleichen mächtigen Zugang zur Magie, wie Dorrok oder ich. Nein, ich denke in dem Punkt sind wir und einige wenige andere außergewöhnlich. Aber Lagon un d seine Gefährten haben da s nie als Hindernis angesehen. Stattdessen haben sie immer einen Weg gesucht, ihre Unterlegenheit durch eine ihrer anderen Stärken auszugleichen. Das beste Beispiel ist der Kampf mit dem Schattenkreis. Niemand hätte die Schergen von Parkulan so besiegen können, wie diese jungen Liewanen. Und die Art, wie Lagon den Schattengeist besiegt hat, hat mich überzeugt, dass es keinen Magier oder eine andere Kreatur gibt, die es schaffen könnte , gegen Lagon und seine Gefährten zu bestehen .“
    „Ich glaube, du erwartest zuviel von ihnen“, sagte Heggal. „Lagon mag ein großer Magier sein, der nicht nur mit seiner Stärke, sondern auch mit seinem Verstand vielen seiner Gegner überlegen ist . Aber glaubst du, dass die Freunde in der Lage sind , es mit der Bruderschaft der Roten Sonne oder wohlmöglich mit Dorrok aufzunehmen?“
    „Mein alter Freund“, antwortete Wrador sanft , „du bist ihr Lehrer gewesen. In Lagons Fall sogar seit er beschlossen hat ein Liewanen zu werden. Du hast ihnen alles beigebracht, was du weißt. Also sag du mir, welche Chancen sie haben!“
    Heggal überlegte, sichtlich angespannt. Schließlich breitete sich ein eher