Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
sich erste Falten. Er sah aus, wie ein Mann, der die besten Jahre seines Lebens schon hinter sich hatte und nun dabei war, alt zu werden. Das A uffallendste an ihm waren jedoch seine schwarzen, hervor stehenden Augen, die ihm einen Hauch von Wahnsinn verliehen.
„Ich bin ausgesprochen enttäuscht von euch!“ , sagte Alphadon mit leiser Stimme , „auch wenn ich beinahe nichts anderes von euch erwartet ha tte . Skeita, du warst schon immer ein unreifes, schießwütiges Kind. Und du, Valgijus hast schon immer lieber mit deinen Kräften gespielt, anstatt dich auf dein eigentliches Ziel zu konzentrieren. Aber du, Märisto!“ , sagte er nun , in wesentlich gereizterem Ton , „du hast doch immer als einer unserer Besten gegolten! Ich habe gehofft, dass du deine jüngeren Brüder zur Ordnung rufen würdest. Aber, wie es scheint, bist du unfähig, diese Aufgabe zu bewältigen. Vielleicht ist es besser, dich auszutauschen…“
„Alphadon!“ , erwiderte Märisto schnell , „e s gab Probleme…“
„Natürlich gab es die“, meinte Alphadon gelangweilt , „und wie sahen diese Probleme aus?“
„Es waren Liewanen in der Tempelstadt und…“
Doch wieder wurde Märisto von Alphadon unterbrochen . „Tatsächlich, Liewanen !“ , hauchte er gekünstelt beeindruckt , „m uss ja eine ganze Armee von denen gewesen sein! Denn mit allem anderen hättet ihr fertig werden müssen! “
„Nein , Alphadon, es war nur eine Eliteeinheit. Aber es ging darum, wer bei ihnen war!“
„Und? Wer war es?“ , wollte Alphadon wissen , „wer hat die Kraft mit drei Brüdern der Roten Sonne fertig zu werden?“
„Heggal, einer der besten Liewanen überhaupt“, antwortete Märisto.
„Ein alter Zausel hat euch also überlistet und euch das Mädchen vor der Nase weggeschnappt?“
„Es war noch jemand bei ihnen“, warf Märisto schnell ein.
„Und wer?“
„Lagon“, erwiderte Märisto , „der Bruder von Lagie!“
Erstaunen breitete sich auf den Gesichtern der Anwesenden aus, auch Alphadon schien überrascht. Dies nutzte Märisto , um über die gesamte Begegnung mit den Liewanen im Tempel zu berichten. Hin und wieder griffen Skeita und Valgijus den Faden auf und schilderten ihre Kämpfe mit den Liewanen. Als Alphadon schließlich alles wusste, starrte er nachdenklich zur Decke.
„Wo ist das Mädchen jetzt?“ fragte er schließlich.
„Nicht bei den Liewanen“, antwortete Märisto , „kurz nachdem wir die Stadt verlassen hatten, marschierten dort Truppen der Alliierten Königlichen Streitkräfte ein. Ich nehme an, dass sie das Mädchen in Gewahrsam genommen und auf eine ihrer Festungen gebracht haben.“
„Das leuchtet ein“, gab Alphadon zu , „diese Armee vom Pakt der Könige schein t ein größeres Problem zu werden, als ich gedacht hatte. Ihre Streitkräfte sind durchaus beeindruckend. Außerdem haben sie einige der wenigen, wirklich mächtigen Magier rekrutiert, die noch nicht von den Liewanen oder Dorrok verpflichtet worden sind.“ Alphadon überlegte einen Augenblick .
„Ich sehne mich schon lange danach, mich Dorrok entgegen zu stellen und ihn endlich zu vernichten. Auch ein Kampf gegen Wrador klingt interessant. Ich wollte schon immer wissen, welche Kräfte der ´Retter von Lagrosiea` wirklich hat. Aber wenn jetzt auch noch der Pakt der Könige seine Kräfte bündelt, wird die die Situation unkalkulierbar . Ich führe nicht gerne Kriege, die ich verlieren könnte. Nun gut, was unsere weiteren Schritte betrifft…“
Doch Alphadon kam nicht dazu, weiter zu sprechen, denn in diesem Moment gellten Duzende von Detonation durch die Luft, gemischt mit Angst- und Schmerzensschreien, als würde jemand aus der Ferne mit Kanonen auf Menschen schießen.
„Verdammt!“ , rief Alphadon wütend , „die sollten d en Gefangenen verhören und nicht umbringen. Skeita, Valgijus, geht da runter und sagt ihnen, dass sie es nicht übertreiben sollen.“
Es klang wie eine beiläufige Anweisung, als hätte Alphadon auch jeden anderen schicken können , und Skeita und Valgijus wären nur zufällig ausgewählt worden. Doch es war mehr. Die beiden wurden dafür bestraft, dass sie Märistos Befehle missachtet und mit den Liewanen keinen kurzen Prozess gemacht hatten. Nun wurden sie aus Alphadons Plänen ausgeschlossen und zu schlichten Hilfskräften degradiert.
Alphadon wartete, bis beide außer Hörweite waren, bis er weiter sprach: „ Märisto u nd Nassago, ihr findet heraus, wohin die Königlichen Streitkräfte
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