Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Washington
Vom Netzwerk:
ihren Blick. „Eine junge Frau sitzt darin. Sie winkt mir zu! Verdammt, wie frech ist das denn?!“
    „Du spinnst doch! Da ist gar nichts!“ Elena zog Rebecca am Ärmel zurück auf den Stuhl. Doch sie konnte nicht sitzen bleiben.
    „Und ob da etwas ist! Du bist doch blind wie ein Maulwurf! Dieser verfluchte Schmied!“
    „Was hat denn der Schmied damit zu tun.“
    „Na, sie fährt doch zu seiner Liegestelle. Der kann was erleben.“
    Rebecca schlüpfte in ihre Sandaletten und machte sich ein zweites Mal wutschnaubend auf den Weg zu ihrem Nachbarn. Diesmal klopfte sie nicht. Sie stieß die Tür auf und stürmte in die Werkstatt. Connor McHugh hielt ein glühendes Hufeisen mit einer überdimensional langen Zange fest und bearbeitete es auf dem Amboss.
    Er sah verwundert auf. Die Haare an seinen Schläfen waren feucht, seine Lippen gerötet und seine Augen glänzten amüsiert. „Kann ich Ihnen irgendwie helfen, Miss Turner?“
    Das gefleckte Pferd und sein schmächtiger Besitzer sahen Rebecca gleichermaßen verständnislos an.
    „Und ob Sie das können!“
    „Ach, wirklich?“ Connor drehte sich um. Er trug eine hellblaue, etwas ausgebeulte Jeans und ein kariertes Hemd unter einer schweren Lederschürze. Wenigstens war er dieses Mal vernünftig angezogen. „Und wie?“
    „Sorgen Sie dafür, dass dieses Gör aufhört über meinen See zu paddeln!“
    „Welches Gör denn?“
    „Stellen Sie sich doch nicht blöd! Sie ist doch zu Ihrem Steg gefahren!“
    „Ich weiß wirklich nicht, was Sie meinen.“
    „Na, dann kommen Sie mal mit!“ Rebecca verließ die Werkstatt, ging in den Garten hinab und schließlich zum Steg.
    „Und jetzt?“, fragte der Schmied, der sich neben sie gestellt hatte. Rebecca war es, als ginge das Erhitzte seines Körpers direkt auf sie über. Sie sah kurz zu ihm auf, bevor sie in die Dunkelheit Richtung See zeigte.
    „Irgendwo hier muss dieses Mädchen sein. Es ist über den See gefahren. Es muss hier sein! Wahrscheinlich versteckt sie sich!“
    „Wie sah das Mädchen aus?“ Er sah sie ernst an. Wenigstens hielt er sie nicht für komplett verrückt. Auch wenn es ihr natürlich herzlich gleichgültig sein konnte, was er von ihr hielt.
    „Sie war dunkelhaarig und recht jung. Sie saß in einem Boot und winkte mir zu, während sie über meinen See gerudert ist.“
    „Ja, ja. Ich hab schon verstanden. Ihr See. Und weiter?“
    „Und weiter? Sie ist zu Ihnen gefahren.“
    Das süffisante Lächeln war aus seinen Zügen verschwunden. Er runzelte die Stirn. „Hören Sie zu, Miss Turner“, forderte er eindringlich. „Gehen Sie nachts besser nicht an den See. Haben Sie mich verstanden? Halten Sie sich fern davon.“
    Rebecca kochte. „Versuchen Sie etwa mir Angst zu machen?“ Sie stupste mit dem Zeigefinger drohend gegen den Latz seiner Lederschürze. „Wenn ich noch einmal sehe, wie Sie oder irgendjemand anderes auf meinem See oder in meinem Garten herumstreunt, schaffe ich meinen Anwalt her. Und dann hagelt es Klagen, verstehen Sie mich?“ Sie starrte wutschnaubend zu ihm hinauf.
    Er erwiderte ihren Blick für einige Sekunden, dann schüttelte er den Kopf. „Sie sollten sich nicht so aufregen, Miss Turner, das ist nicht gesund.“
    „Nicht … gesund ?“
    „Ja, und Sie kriegen auch schon diese Zornfalte an der Nasenwurzel.“ Er deutete auf Rebeccas Gesicht und fing zu allem Übel auch noch an zu grinsen. Sie hatte keine Luft für die Reihe von Verwünschungen, die sie gerne ausgestoßen hätte, und machte sich so auf den Weg zurück zu ihrer Terrasse.
    Connor sah ihr nach. Er war sich nicht sicher, was er davon halten sollte, dass sie in Lakefield House eingezogen war, diese schockierenden Augen hatte und nun zu allem Übel auch noch meinte, etwas auf dem See sehen zu können. Er wusste nur,dass er von ihrer schrecklich aufbrausenden Art die Nase voll hatte. Er sah zu Gideon hinüber, der achselzuckend an der Werkstatt gewartet hatte.
    „Connor, ich muss morgen in den Wald mit den beiden. Kannst du das Eisen noch drunternageln?“
    „Klar doch.“ Er schlug ihm entschuldigend auf die Schulter.
    Als sie wieder in der Werkstatt waren, tätschelte Gideon sein Pferd und hob das Bein wieder auf. Er lachte.
    „Was ist so lustig?“, fragte Connor und konnte einen gereizten Unterton nicht unterdrücken.
    „Du bist echt nicht zu beneiden, Mann. Sie hat einen süßen Arsch, aber sie ist eine Furie!“ Er lachte nochmals und schüttelte den Kopf. „Auf gute Nachbarschaft.“
    Connor

Weitere Kostenlose Bücher