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Lallbacken

Lallbacken

Titel: Lallbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Venske
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Rentnerinnen und Rentnern angehäuftes Vermögen Ende 2010 auf 650 Millionen Euro geschätzt wurde, hat Schröders Memoiren gesponsert und so dafür gesorgt, dass zumindest bei Kanzler Schröder dank AWD die Altersversorgung zufriedenstellend klappt.
    Lallbacke Schröder, ehemals ein eher unbedarfter Rechtsanwalt aus Hannover, schreibt in seinen Memoiren zum Thema Kosovo-Krieg: »Gerade wir Deutschen durften nicht zulassen, dass in Europa Menschenrechte aufs brutalste verletzt wurden – und zwar durch Miloševićs bestialische Greueltaten, wie zuvor schon von Tito, unter dessen Knute der serbokroatische Seilakt Jugoslawien entstanden war.«
    Weiterlesen unnötig: Jugoslawien entstand nicht erst unter Titos Knute, sondern schon 1918 unter dem Zepter von König Peter I. als Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Aber damit muss sich ein deutscher Exkanzler nicht belasten, der muss den Kopf frei haben für seinen Job bei einem russischen Energieunternehmen.
    Es gab nur einen Menschen, der Lallbacke Schröder intellektuell unterbieten konnte, und das war die einzigartige Lallbacke Merkel. Frau Merkel, die in jenen Jahren, da sich im Westen Kim Novak, Marina Vlady und Uschi Obermayer ereigneten, in der vorderasiatischen Steppe im Blauhemd in ihre Blockflöte pustete, spricht heute davon, dass die Bundesrepublik seit 1949 »demokratisch, liberal, tolerant und weltoffen« war. Haha.
    In dieser toleranten und weltoffenen Bundesrepublik waren Frauen in einer Regierung gerade mal so als Einzelstück am Rande geduldet: Nie, niemals hätte Deutschland einer Frau die Richtlinienkompetenz zugebilligt. Homosexuell zu sein war verboten, Abtreibung war auch strafbar, ein Mensch mit Schlitzaugen als Minister war undenkbar, ein Rollstuhlfahrer war ebenfalls nicht ministrabel, auf Demonstranten wurde grundsätzlich eingeknüppelt, es wurden Wasserwerfer aufgefahren, und hin und wieder wurde damit auch mal jemand überfahren, und der Deutsche Fußballverband untersagte den Frauen einen regulären Fußballspielbetrieb. Also, alle Äußerungen von Angela Merkel sind immer auch zu werten als verspäteter Beitrag der CDU zu Fritz Teufels Spaßguerilla.
    In einem Interview drohte Frau Merkel, als Bundeskanzlerin wolle sie »eine gewisse Fröhlichkeit« an den Tag legen. Das konnte ja heiter werden, vor allem wenn man daran dachte, wie schwierig es war, Gerhard Schröder die Fröhlichkeit einigermaßen abzugewöhnen. Oder dachte Frau Merkel nur an ein schlichtes Mundwinkellifting?
    Frau Merkel sagte in dem Interview auch: »Der Weg, den Deutschland gehen muss, hat Eigenschaften einer Bergwanderung, es wird auch mal Muskelkater geben, aber er bringt Weitsicht, so viele schöne Eindrücke, auch gemeinschaftliche Erlebnisse, dass diese Wanderung keine Qual ist, sondern eine wunderbare Erfahrung.«
    Da deuteten sich also erste Halluzinationen an, und man hätte die bergwandernde Angela schon damals darauf aufmerksam machen müssen, dass dünne Höhenluft irgendwann auch Wahrnehmungsstörungen auslöst. Oder sogar geopolitischen Irrsinn: »Dann müssen wir halt besser sein als Inder, Chinesen und andere Europäer!«
    Als Oppositionschefin Merkel die Regierungserklärung von Kanzler Schröder zum Attentat vom 11. September 2001 beantwortete, gelang ihr eine Formulierung, wie man sie selbst im Bundestag selten hörte. Bei der Begründung dafür, dass man die Welt, wie sie sagte, »von den Wurzeln« des Terrors befreien müsse, wählte Merkel die Einleitung: »Wenn dieser schreckliche Tod von Tausenden und Abertausenden von Menschen einen Sinn haben soll …« Der Rest des Satzes ging im ratlosen Kopfschütteln unter, weil es völlig belanglos war, welchen Sinn die Dame da wohl noch entdecken wollte. Grundgütiger Himmel, dachte man, das wird ja lustig: diese peinlich provinzielle Schreckenstante als Bundeskanzlerin, und ihr Außenminister heißt womöglich Westerwelle – das deutsche Volk wird wohl aus Gründen der Selbstachtung geschlossen Hand in Hand ins nächste Klo springen müssen.
    Aber tollkühn, wie ihre Analysen hin und wieder ausfielen, bemerkte Frau Merkel, Kanzler Schröder habe in Prag bei einem Empfang in Anwesenheit des amerikanischen Präsidenten Bush eine jämmerliche Figur abgegeben. Da wollte man nicht unbedingt widersprechen, aber konnte man sich andererseits diese Usedomer Elfenparodie auf einem Staatsbankett vorstellen? Die merkte doch vermutlich nicht mal, wenn der Wein korkt. Sie möpselte doch selbst.
    Und wie

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