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Lamarchos

Lamarchos

Titel: Lamarchos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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der Hand durch ihr schmutziges Haar und lächelte Loahn an. „Es ist ein guter Platz. Danke, Loahn.” Sie nickte zu dem Mädchen hin. „Hat sie ihn für uns freigehalten?”
    „Ja, Si’a Gikena.” Seine Stimme war respektvoll, doch in seinen Augen war ein unverschämtes Glitzern.
    Olelo schwatzte aufgeregt und begann, Pukis Arm mit nervösen, kribbelnden Füßchen zu kneten. Sie seufzte und hob zögernd das kleine Tier von ihrem Körper. „Der Sprecher war sehr hilfreich.”
    Aleytys lachte, als sie Olelo aufhob. Er krabbelte ihren Arm hinauf und ließ sich zufrieden neben ihrem Ohr nieder. Sie berührte ihn leicht und lächelte das hübsche Mädchen an. „Wie heißt du, meine Liebe?”
    „Pukipala, Tochter Pelukus von der Fuchssippe, Si’a Gikena.” In einer schüchternen, jedoch anmutigenden Verbeugung senkte sie den Kopf.
    „Und ich bin Lahela Gikena, Puki. Und dieser Bursche hat dir seinen Namen zweifellos genannt.” Sie ruckte mit einem Daumen in Richtung des lächelnden Loahn. „Aber ich darf ihr dir trotzdem vorstellen: Loahn, Sohn Arahns, Falkensippe, Bewahrer der Poaku-Sippe, Eigentümer von hundert Pferden, tausend Pihayos, jetzt aus eigenem Willen im Dienste einer Gikena, bis sie ihn zu seinem Volk heimschickt.”
    Puki öffnete ihre Augen weit und verneigte sich in einer übertriebenen Ehrerbietung, während Loahn vor Lachen brüllte. „Mein Vater trug mir auf zu sagen, du seist an unserem Feuer willkommen, Gikena Lahela”, sagte sie, nachdem sie ihre Fassung wiedergefunden hatte.
    „Sage ihm meinen Dank, Puki; nicht heute abend. Ich bin müde und schmutzig und gewiß nicht in Form für Gesellschaft.” Sie blickte über ihre Schulter zu den anderen dreien, die mit dem Aufbau des Lagers beschäftigt waren. „Loahn, gibt es ein Badehaus in der Nähe?” Sie schüttelte sich. „Ich stinke.”
    Er schüttelte den Kopf. Puki zupfte an seinem Ärmel; er wandte sich ihr mit einem ungeduldigen Stirnrunzeln zu. „Ich weiß, wo es ist”, sagte sie schnell. „Ich muß zuerst die Erlaubnis meines Vaters einholen, aber dann werde ich dich hinführen.”
    Aleytys seufzte vor Vergnügen. „Noch etwas, wofür ich dir zu danken habe junge Puki. Loahn, würdest du für mich Vorkehrungen treffen? Für das Baby auch. Und für die anderen, wenn du Platz bekommen kannst.” Sie streckte sich und gähnte; beinahe hätte sie den Sprecher von ihrer Schulter gewischt. „Wieder sauber sein nach diesem Staub!”
    Puki lief davon. Sie konnten sie aufgeregt mit einem stämmigen, grauhaarigen Mann reden sehen, der neben einem kleinen Feuer stand. Nach einer Minute nickte er, und sie kam zurückgeeilt. „Mein Vater sagt ja, aber bist du auch sicher, daß mich niemand belästigt, Loahn? Er vertraut niemandem hier, aber bei einer Gikena ist es etwas anderes.”
    Loahn gluckste. „Halt den Atem an, Puki. Wenn ich dein Vater wäre, dann wäre ich so argwöhnisch wie ein Seenländer, der vor der Horde herumrennt.”
    Das Mädchen errötete in dunklem Rosa. Ein Lächeln unterdrückend, sagte Aleytys: „Nehmt Olelo mit, während ihr Vorbereitungen für mein Bad trefft. Er wird euch beiden jeden Ärger fernhalten.” Sie sah den beiden nach, wie sie gemeinsam davongingen; Loahn schritt gewichtig aus, Pukis schlanke Füße mußten jeweils zwei Schritte machen, um einen von ihm aufzuholen.
    „Der Luftikus hat eine neue Beschäftigung für sich gefunden.”
    Aleytys lächelte und lehnte sich gegen den Arm zurück, der um ihre Schultern lag. „Miks, unser Luftikus-Freund fühlt zum erstenmal in einem vergeudeten Leben Zärtlichkeit, kann jemandem Schutz bieten. Miks … Nein, ich werde mich daran gewöhnen müssen, dich Keon zu nennen. Werde ich es je schaffen?”
    „Für die nächsten beiden Tage sind wir Lamarchaner.” Er zog sie herum, legte seine Hand unter ihr Kinn. „Da draußen, auf unserem Weg hierher, hast du die Verantwortung getragen”, murmelte er.
    „Jetzt bin ich dran, Gikena Lahela.”
    „Mhmm.” Sie lächelte glücklich, fühlte seinen Atem auf ihrer Haut vibrieren. „Laß Loahn den Wohnwagen säubern, während ich mein Bad nehme. Herumfliegender Staub bringt mich zum Niesen.”
    „Und du meinst, wir werden den Staub aufwirbeln?” Sie konnte fühlen, wie der Rhythmus seiner Herzschläge unter ihrer Wange schneller wurde.
    „Mhmmmm.”
    „Vorher machen wir einen Spaziergang durch die Stadt und am Handelshaus vorbei. Wir sind nicht zum Spielen hierhergekommen.”
    „Geschäfte.

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